Straßenfeste und Veedelsplattform geplant
Endlich wieder Shoppen wie vor Corona

Die Hohe Straße voller 
Flaneure – auf solche Bilder freut sich der Kölner Einzelhandel. | Foto: Martina Goyert
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  • Die Hohe Straße voller
    Flaneure – auf solche Bilder freut sich der Kölner Einzelhandel.
  • Foto: Martina Goyert

Die Corona-Maßnahmen sind weitgehend aufgehoben. Doch wie ist die Lage beim Kölner Einzelhandel? Express – Die Woche hat mit dem „Handelskümmerer“ der Kölner Werbe- und Interessengemeinschaften gesprochen. Hans-Günter Grawe blickt hoffnungsvoll in die Zukunft.

von Alexander Büge

Herr Grawe, wie geht es dem Kölner Einzelhandel nach zwei Jahren Pandemie?

Der Einzelhandel hat nach wie vor zu kämpfen, da Corona durch die unterschiedlichen Lockdowns eine riesige Lücke gerissen hat. Bis diese geschlossen ist, wird es noch ein wenig dauern. Einige Unternehmen haben diese Zeit nicht überstanden und weitere werden wahrscheinlich noch dazukommen. Wir befürchten, dass etwa 20 Prozent aller Kölner Einzelhändler ihr Geschäft aufgeben.

Was bedeutet es für die Branche, dass die Eindämmungsmaßnahmen nun wegfallen?
Das ist eine große Erleichterung und die Euphorie ist groß. Nach und nach werden auch wieder mehr Menschen in den Veedeln einkaufen. Viele Leute lechzen nach den persönlichen Gesprächen in den Geschäften vor Ort. Sie wollen das Leben wieder mehr genießen. Aber man darf nicht davon ausgehen, dass nun alles schlagartig besser wird. Denn es wird dauern, bis sich die Frequenz in den Veedeln wieder der Vor-Corona-Zeit annähert. Auf diesem Niveau sind die Kölner Einzelhändler noch lange nicht. Zudem hat sich das Einkaufsverhalten während der Pandemie geändert, da die allermeisten Menschen vermehrt online eingekauft haben.

Sind auch deshalb Aktionen geplant, die den Einzelhandel vor Ort künftig stärken?
Es wird in diesem Jahr erneut den Tag des Veedels geben. Wir planen auch verkaufsoffene Sonntage und große Straßenfeste, wie es sie vor der Pandemie gegeben hat. Aber natürlich müssen wir genau analysieren, was nach dem 2. April passiert. Denn Corona ist nach wie vor da. Eine definitive Planungssicherheit haben wir also immer noch nicht.

Haben die Kölner Einzelhändler ihre Präsenz im Netz während der Pandemie ausgebaut?
Viele von ihnen machen diesbezüglich schon einen guten Job, sei es durch ihre Internetseiten oder ihre Social-Media-Aktivitäten. Leider ist das aber noch nicht bei allen der Fall. Das ist schade, denn wenn die Leute auf dem Sofa im Netz nach Angeboten suchen, dann geht es in erster Linie darum, auffindbar zu sein. Deswegen haben wir uns zuletzt darum bemüht, eine Veedelsplattform ins Leben zu rufen. Für Lindenthal und Rodenkirchen wird sie in den kommenden Tagen auf veedellieben.de gestartet, andere Veedel werden in den kommenden Wochen und Monaten folgen.

Wie genau sieht diese neue Plattform aus?
Dort wird den Menschen vermittelt, welche Möglichkeiten sie in ihrem Veedel haben. Sowohl die Händler mit ihren verschiedenen Angeboten als auch die Gastronomie werden mit eigenen Profilen umfassend dargestellt. Dazu kommen Dienstleister wie Handwerker oder Sportvereine. Wo genau kann ich meinen Sohn beim Fußballverein oder meine Tochter zum Klavierunterricht anmelden? Welcher Laden hat neu eröffnet? Wo gibt es bald eine Aktion? Und wo bekomme ich ein bestimmtes Produkt bei mir im Veedel auf die Schnelle? Diese und weitere Fragen können dort künftig geklärt werden. Es wird auch eine Schlagwortsuche und Content-Seiten geben, sodass sich das vor Ort Erlebte mit vielen Informationen online nachvollziehen lässt. Die Leute können auf der Plattform also übersichtlich erfahren, welche Angebote es bei ihnen vor Ort in allen denkbaren Bereichen gibt. Und das ist auch wichtig.

Warum?
In Köln leben bekanntlich sehr viele junge Menschen. Sie wollen das vor Ort Erlebbare auch online finden und darüber Informationen erhalten. Diesen Wunsch müssen wir ihnen erfüllen.

Die Hohe Straße voller 
Flaneure – auf solche Bilder freut sich der Kölner Einzelhandel. | Foto: Martina Goyert
Kölns Handelskümmerer 
Hans-Günter Grawe. | Foto: zVg
Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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