7. lit.Cologne
Große Namen bei der „kleinen Lit“
KÖLN - (pm). Wenn in Frankfurt das „Who is who“ der literarischen Welt
zu Gast ist, läutet auch Köln den Bücherherbst ein, mit einem
Literaturfestival, das zwar kleiner, aber keineswegs weniger prominent
besetzt ist als die große lit.COLOGNE: der lit.COLGNE Spezial.
Vom 3. bis zum 15. Oktober ist das WDR Funkhaus am Wallrafplatz
Schauplatz von zehn Lesungen, fünf davon bestreiten internationale
Autorinnen und Autoren.
Mit einer Art „Preview“, noch vor dem Buchmessenstart, eröffnet
Zadie Smith am 3. Oktober um 19.30 Uhr das Festival mit ihrem neuen
Roman „Swing Time“, einer berührenden Geschichte von der
Freundschaft, dem Scheitern und den Reflexen der Weltpolitik im
Alltäglichen. Den deutschen Text liest Milena Karas.
Eine „alte Bekannte“ auf der lit.COLOGNE Spezial ist Donna Leon,
die, gemeinsam mit Annett Renneberg, am 11. Oktober um 18 Uhr
„Stille Wasser“, das 26. Abenteuer ihres Commissario Brunetti,
vorstellt. Gregor Gysi, als ebenso streitlustiger wie wortgewaltiger
Debattenredner geliebt und gefürchtet, erzählt in seiner
Autobiographie „Ein Leben ist zu wenig“ von seiner Kindheit und
Jugend, schildert seinen Weg zum Anwalt und lässt seine Leser
teilhaben an seiner ganz persönlichen „Lebenswende“ nach 1989. Am
11. Oktober um 21 Uhr ist er im Gespräch mit Jörg Thadeusz zu
erleben. Die Autorin des Welt-Bestsellers „Girl on the Train“,
Paula Hawkins, präsentiert am 12. Oktober um 19.30 Uhr ihren mit
Spannung erwarteten zweiten Roman „Into the Water“. Dem
deutschen Text verleiht Claudia Michelsen ihre Stimme. Daniel
Kehlmann, der sich spätestens mit „Die Vermessung der Welt“
internationalen Rang erschrieben hat, versetzt in seinem neuen Roman
„Tyll“ die populäre Figur des Till Eulenspiegel vom Mittelalter
in das 17. Jahrhundert und erschafft damit nicht nur ein
wortgewaltiges Panorama einer Zeit im Umbruch, deren Ängste auch uns
Heutigen nicht fremd sind, sondern widmet sich in Gestalt seines
Helden auch dem Streben nach Unsterblichkeit als anthropologischer
Konstante (13. Oktober, 19.30 Uhr).
Mit Salman Rushdie ist am 14. Oktober um 18 Uhr einer der größten
Erzähler unserer Zeit zu Gast im WDR Funkhaus. Gemeinsam mit
Sylvester Groth, der die deutschen Textpassagen liest, stellt er
„Golden House“ vor, eine moderne Saga über die New Yorker Macht-
und Geldelite und schonungslose Zeitgeist-Analyse. Um 21 Uhr kommen
dann die Fans von Sven Regeners Kultfigur „Herr Lehmann“ auf ihre
Kosten. Sein neuer Roman „Wiener Straße“ ist ein
liebevoll-komischer Streifzug durch das Kreuzberg der 80er Jahre. Die
Dramatikerin Yasmina Reza ist Spezialistin für die Konflikte der
leicht neurotischen französischen Oberschicht. Mit „Babylon“ hat
sie nun einen Roman vorgelegt, der diesem Milieu treu bleibt. Die
lit.COLOGNE Spezial widmet Yasmina Reza am 15. Oktober um 11 Uhr eine
literarische Matinée. Mit „Wir werden erwartet“ beschließt Ulla
Hahn ihr historisches Epos um Hilla Palm. Am 15. Oktober um 17 Uhr
begibt sie sich gemeinsam mit Moderatorin Randi Crott und dem Publikum
in die politisch ereignisreichen Jahre zwischen 1968 und dem
„deutschen Herbst“.
Den Abschluss der lit.COLOGNE Spezial bildet ein Abend mit Uwe Timm
(15. Oktober, 20 Uhr) und seinem Opus magnum „Ikarien“, das sich
der deutschen „Stunde Null“ unmittelbar nach dem Ende des 2.
Weltkrieges aus einer außer gewöhnlichen Perspektive
nähert.
Das ausführliche Programm und alle Infos zum Festival sind unter
www.litcologne.de
nachzulesen. Karten gibt es über KölnTicket und an allen
Vorverkaufsstellen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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