Silvester am Kölner Dom
Konzept von Polizei und Stadt beginnt zu greifen

Die Tunesierinnen (v.l.) Maroua Taghouti und Yathreb Arouadi waren nach Köln gekommen, um dort friedlich, fröhlich und mit Respekt zu feiern. | Foto: König
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  • Die Tunesierinnen (v.l.) Maroua Taghouti und Yathreb Arouadi waren nach Köln gekommen, um dort friedlich, fröhlich und mit Respekt zu feiern.
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Köln - (kg). Zahlreiche Besucher sind in die Domstadt gekommen, um dort
friedlich und fröhlich zu feiern, vergleichsweise wenige kamen den
Regeln der Gesellschaft nicht nach. So gab es nach Mitternacht mehrere
Schlägereien, zuvor wurden zahlreiche Personen kontrolliert und 175
Platzverweise ausgesprochen. Neun Frauen meldeten sexuelle
Übergriffe, drei Verdächtige konnten am Tatort gestellt werden.

Im Laufe des Abends verschafften sich NRW-Innenminister Herbert Reul,
Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Polizeipräsident Uwe Jacob
einen Eindruck von der Lage. Sie dankten den rund 3.000
Einsatzkräften, die sich aus Beamten der Landes- und Bundespolizei,
dem Ordnungsdienst der Stadt, der Feuerwehr, Sanitätern,
Streetworkern, und Mitarbeitern privater Sicherheitsunternehmen
zusammensetzten. Viele Ordnungskräfte versahen an den Einfalltoren
zur gesperrten Altstadt, sowie an den Einlassstellen rund um Dom und
Hauptbahnhof ihren Dienst. Das Konzept von Stadt und Polizei, sowie
die Respekt-Kampagne ebnete den Weg, damit Menschen friedlich feiern
konnten.

Unter den hunderttausenden Gästen war eine Familie aus dem
rheinland-pfälzischen Schönecken, einem Eifeldorf mit 1.600
Einwohnern. „Ein oder zwei Mal am Tag fährt bei uns ein
Polizeiwagen durch den Ort“, erzählte Jonas (15), die nächste
Polizeistation sei in Prüm. Die hohe Präsenz, allein 1.400 Kölner
Polizisten waren auf den Beinen, beeindruckte Elisa (17): „Ich finde
gut, dass so viele Polizisten da sind, man sieht alle paar Meter
welche“. Die Familie besuchte die Tante, die in der Innenstadt
wohnt. Gemeinsam wollte man Silvester am Rhein feiern.
Auch Maroua Taghouti (28) und Yathrab Aouadi (29) waren nach Köln
gekommen, um dort Silvester zu feiern. Die Ingenieurinnen der
Fachgebiete Telekommunikation und Verkehr stammen aus Tunesien, leben
aber in Dresden und Stuttgart. „Die Familien sorgen sich ein wenig,
wir können aber nicht Zuhause bleiben“, stellten sie in Bezug auf
die Ereignisse der Silvesternacht 2015 fest. Bei der hohen Präsenz an
Sicherheitskräften fühlten sich die beiden Frauen sicher: „We
trust the german police“, erklärten sie.
Nachdem die meisten Feiernden nach friedlichen Feiern nach Mitternacht
abgereist waren, nahm die Polizei im späteren Verlauf der Nacht
32 meist alkoholisierter Störer in Gewahrsam.

 

 

Weniger Straftaten verzeichnet

Bis zum Neujahrsmorgen nahm die Polizei 205 Strafanzeigen auf, 26
weniger als im Vorjahr. Bei 85 davon handelt es sich um
Körperverletzungsdelikte, in 31 Fällen ermittelt die Polizei wegen
Sachbeschädigung und in sechs Fällen wegen des Verdachts des
waffenrechtlichen Verstoßes. Zehn Geschädigte erstatteten Anzeige
wegen Beleidigungen und neun Anzeigen hatten einen sexuellen
Hintergrund. Dabei handelt es sich in einem Fall um Exhibitionismus,
in zweien um sexuelle Nötigung und in sechs Fällen um sexuelle
Belästigung. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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