Nur noch 1,5 Jahre
Nach der WM ist vor der EM
Die umstrittene WM in Katar ist bald beendet, Deutschland unrühmlich ausgeschieden, der DFB sortiert sich neu – ein guter Zeitpunkt, um über die Europameisterschaft 2024 nachzudenken? Aber unbedingt! Denn unabhängig davon, wie die Nationalmannschaft dann aufgestellt sein wird: Schon in anderthalb Jahren ist die europäische Fußballelite zu Gast in Köln, wird die Domstadt Austragungsort des zweitgrößten Fußballturniers der Welt sein. Und es gibt einiges, auf das man sich freuen darf.
Köln. „Ich wünsche mir für die Euro 2024 eine Aufbruchstimmung und ein neues Wir-Gefühl. Dies kann so ein großes Ereignis schaffen. Beim Fußball kommen viele Menschen zusammen. Uns ist es wichtig, eine Verbindung zu schaffen in einem demokratischen Land“, sagte Philipp Lahm, Geschäftsführer der Euro 2024 GmbH, Anfang Dezember bei seinem Besuch im Kölner Rathaus. Da die EM 2024 in einem europäischen Land stattfinde, „wollen wir unsere Werte zelebrieren“, ergänzte EM-Botschafterin und Ex-Nationalspielerin Célia Šašic. Die Delegation der Euro 2024 GmbH war zu Gast in der Domstadt, um sich über den Stand der Vorbereitungen in Köln zu informieren.
Fußball-Weltmeister Philipp Lahm und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker sahen sich angesichts der gerade stattfindenden Weltmeisterschaft in Katar darin bestärkt, es bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland besser zu machen und für ein Miteinander einzutreten.
Und Köln hat als Gastgeber viel vor: Neben dem Rhein-Energie-Stadion, wo in der zweiten Junihälfte 2024 fünf EM-Spiele ausgetragen werden (vier Vorrunden- und ein Achtelfinalspiel), soll es während des Turniers in der Stadt weitere zentrale Orte geben, an denen die Fans aus ganz Europa gemeinsam mit Kölnerinnen und Kölnern feiern können.
In der Altstadt ist ein „Football Village“ geplant, wo die Spiele übertragen werden. Aber auch ein offener Kulturraum entstehe, in dem sich die vielfältige und bunte Kölner Kulturszene präsentieren werde, kündigte die Stadt an. Erster Anlaufpunkt für Public Viewing werde aber der Tanzbrunnen in Deutz.
Im angrenzenden Rheinpark soll die „Football Experience“ entstehen, wo auf mehreren Fußballplätzen Schulklassen, Kinder und Jugendliche Turniere spielen und tolle Erlebnisse sammeln können. Die Stadt Köln gab außerdem bekannt, dass das Flutlicht im Kölner EM-Stadion im Jahr 2023 auf LED umgerüstet werden soll. Zudem gab der Gastgeber an, vermehrt Menschen mit Behinderung als Volunteers einbinden zu wollen.
Im Bezug auf die Kritik an der Menschenrechtssituation in Katar sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „Meine Motivation als Gastgeberin ist in den letzten Tagen noch gewachsen. Denn wir haben hier in Köln eine einmalige Chance. Wir sind die ersten, die beginnen können, das Bild wieder etwas geradezurücken. Für einen Fußball, der offen ist für alle. Für alle, die das Spiel spielen oder die zu uns nach Deutschland und Köln kommen wollen, ganz gleich wo sie herkommen, wen sie lieben oder wie sie aussehen. Für einen Fußball, der nicht ausbeutet und die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern achtet. Für einen Fußball, der nachhaltig ist und sich seiner Verantwortung als Weltsport bewusst ist.“
Bürger werden bis zum Jahresende befragt
Erlebt Köln bei der EM 2024 ein neues Sommermärchen wie im Jahr 2006? Um zu erfahren, welche Themen bezüglich der kommenden EM wichtig sind, wurde eine Bürgerbefragung entwickelt, an der sich alle Bürger bis Jahresende im Internet beteiligen können: meinungfuer.koeln/euro2024
Das sagen die Kölner zur Heim-EM:
„Ich bin mal gespannt. Nach der Blamage in Katar wird es auch Veränderungen geben müssen. Wenn die kommen, bin ich optimistisch“ Tulga Ganbaatar (41)
„Ich als alte Kölnerin freue mich auf die EM 2024. Wir haben schon oft genug bewiesen, dass wir große Feste feiern können, auch im Fußball. “Helga Czubak (85)
„Die EM 2024 ist noch in weiter Ferne. Aber bis zur EM in heimischen Gefilden wird die Vorfreude sicher noch steigen, da bin ich ganz sicher. “ Georg Spitzlei (65)
„Ich freue mich drauf, denn dann werden wir wieder ein richtiges Turnier erleben und nicht eines, das von Anfang an unter schlechten Vorzeichen steht.“ Marco Morschel (44)
„Momentan ist die Vorfreude noch nicht da. Was die Nationalmannschaft angeht, würde ich mir erst einmal einen neuen Trainer wünschen.“ Erek Maibüchen (52)
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare