Wenn die ganze Stadt zur Festival-Bühne wird
Sommer-Spaß för ömesöns
Jetzt in den Sommerferien gibt es für einige Wochen – in diesem Jahr sind es vier – das Gratisprogramm „Sommer Köln“. An vielen, über die Stadt verteilten Veranstaltungsorten können Interessierte ihr Lieblingsprogramm vom 22. Juli bis 20. August 2024 aus einer bunten Mischung aus Straßentheater, Musik, Tanz und Film ganz individuell zusammenstellen – wie gewohnt bei freiem Eintritt.
Köln. Gemeinsam haben sich die SK-Stiftung Kultur und die Stadt Köln auf die Suche nach geeigneten Künstlerinnen und Künstlern gemacht. In aller Welt sind sie fündig geworden und sind stolz darauf, dem Publikum ein Potpourri für alle Sinne offerieren zu können.
Zum Start spielt die Musik: Der 22. Juli ist wahrscheinlich einer der schönsten Montage in diesem Jahr. Denn dann startet der „Sommer Köln“. In der Hochschule für Musik und Tanz treten junge Musikerinnen und Musiker bei der beliebten Konzertreihe „Hofklänge“ auf. Darunter hochkarätige Ensembles und aufstrebende Talente, die die ganze Bandbreite der Musik im Gepäck haben. Der Innenhof der Hochschule wird zur ganz besonderen Bühne für klassische Musik mit dem Osimun-Saxophonquartett sowie dem Limes-Quintett und modernem Funk mit der Vulfpeck Combo. Hier gibt es viel zu entdecken: Vielleicht sehen und hört man dort die Stars von morgen? Ganz sicher lohnt es sich, diesem musikalischem Nachwuchs seine Aufmerksamkeit zu schenken.
Am Samstag, 27. Juli, wird es heldenhaft, wenn das „NN Theater“ ins Bürgerhaus Kalk einlädt und hier Homers „Odyssee“ auf die Bühne bringt. Das Rechtsrheinische hat noch mehr gute Unterhaltung zu bieten: Im Engelshof geben sich die Kabarettistinnen und Kabarettisten vom „Escht Kabarett“ die Ehre. Wie gewohnt präsentiert das Seniorenmagazin KölnerLeben diesen Angriff auf die Lachmuskeln. So durchleuchtet Stefan Reusch als Retter der Welt die aktuelle politische Weltlage inklusive der Kriegsdemokratie. Des Rheinlands wahrscheinlich beste Comedy-Therapeutin, Sabine Domogala, demaskiert mit umwerfendem Charme und trockenem Humor die Phrasen gängiger Ratgeber und Coaching-Methoden.
Martin Zingsheim vereint gekonnt Wortwitz und Musik. Bei ihm wird es garantiert immer ebenso tiefgründig wie herrlich verrückt. Sertac Mutlus begeistert durch seine ausdrucksstarke Mimik und Gestik gepaart mit seiner wandelbaren Stimme generationsübergreifend zu ziemlich jede und jeden und wirft einen Blick auf die absurde Alltagswelt. Taktgeber an diesem Abend ist Christian B., der die Künstlerinnen und Künstler zu Hochleistungen antreibt.
Am ersten Augustwochenende dreht sich bei den „Hafensounds“ wieder alles um das große Spektrum globaler Musik. Am Schokoladenmuseum laden mit Blick auf den Rhein exotische Rhythmen aus aller Welt zu einer klangvollen Entdeckungsreise ein. Sie möchten wissen, wie sich die Musik in Nord- und Ostafrika, im Balkan, im Iran, auf Kuba oder in Brasilien anhört? Bei diesem, von Jan Krauthäuser kuratierten Festival bekommen alle Interessierten die Antwort und können mit der ganzen Familie ein unvergesslich weltoffenes Wochenende erleben.
Keine Sorge, auch wenn es beim „Theater Sternkundt“ um pupsende Pferde geht, ist die Luft im Bürgerzentrum Engelshof gewohnt frisch. Am 4. Augustzeigt das Kasperl Kindern ab drei Jahren, was dahintersteckt. Das interessiert sicherlich auch die Eltern.
Eine Woche später wird es um 20.15 Uhr auch im Mediapark nass, aber hoffentlich nur von unten. Denn erstmalig bespielt ein Ensemble den dortigen See. Bei dieser Premiere am 10. August werden die Besucher garantiert nicht schlecht staunen, wenn die französische Compagnie „Louxor“ bei der interaktiven Show „Vogue“ ein Riesenrad quasi über der Wasseroberfläche schweben lässt. Doch bevor es richtig atemberaubend wird, Wasserfontänen aufsteigen und Feuerwerk in den Himmel sprüht, laden die kostümierten Tänzerinnen und Tänzer zur gemeinsamen Parade um den See ein. Im Anschluss startet dann dieses spektakuläre Großevent.
Bereits um 16.45 Uhr (und 19.30 Uhr) können Zuschauerinnen und Zuschauer aber beim Duo „ADF“ und ihrem aktuellen Programm „2 Meter entfernt“ (a deux metres) bereits mehr als einmal die Luft anhalten. Darin enthalten: Sauerstoff. Dieser ist für uns alle überlebenswichtig und für den Artisten Jesse Huygh ein besonders kostbares Gut. Er leidet an Mukoviszidose, einer Krankheit, die ihm die Luft zum Atmen raubt. Aber der Artist ist nicht aufzuhalten. Gemeinsam mit seiner Partnerin Rocio Garrote zeigt das Duo artistische Hochleistungen am chinesischen Mast. Die beiden führen uns vor Augen, dass uns nicht Ängste, sondern Träume aufrechterhalten und erinnern auf ihre ganz eigene Art an die Zerbrechlichkeit unserer Existenz und die Kraft der Hoffnung. Die berührende und großzügige Show wurde 2022 von der Französischen Gemeinschaft Belgien mit dem Maeterlinck-Preis und 2023 von der Flämischen Gemeinschaft Belgien mit dem Ultima-Preis 2023 für die beste Zirkusshow ausgezeichnet.
Ein Novum am Ufer: In diesem Sommer können sich alle nicht nur kulturell, sondern auch kulinarisch verwöhnen lassen. Ein Biergarten verwöhnt den Gaumen der Gäste mit einem vielfältigen gastronomischen Angebot. Da ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei. Weitere Programmpunkte und Infos unter: www.sommer.koeln
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare