Steffen Baumgart im Fokus
«Überzüchtung» im Fußball und langfristiges FC-Engagement
Vor dem Rückrundenstart des 1. FC Köln steht bei den Geißböcken weiterhin der Trainer im Fokus - der klare Meinungen vertritt. So befürchtet Steffen Baumgart, dass der Fußball an Attraktivität verliert. Der Hype um seine Person hat ihn in Köln überrascht, und er würde in der Domstadt gerne noch sehr lange am Erfolg des FC arbeiten.
Steffen Baumgart sieht in aktuellen und geplanten Entwicklungen eine «Überzüchtung» im Fußball. Alle im Fußball müssten sich die Frage stellen, was sie nicht wollen, so der Coach, der seit Saisonbeginn den FC trainiert und den Club vom Abstiegskandidaten nach oben geführt hat.
«Ich habe noch kein Spiel der Conference League gesehen. Ich frage mich, wie es sein kann, dass Clubs aus der Champions League fliegen und jetzt die Chance bekommen, die Europa League zu gewinnen. Oder dass die WM in Katar stattfindet und die Ligen Ende Oktober unterbrochen werden, damit sie da stattfinden kann. Oder die Idee, die WM künftig alle zwei Jahre zu spielen - das alles tut dem Fußball nicht gut», sagte der Coach der «Sport Bild».
Längerfristiges FC-Engagement? So sieht es aus...
Überrascht zeigt sich Baumgart von dem Hype um seine Person, den er mit seinen Erfolgen und seiner Art des Coachings ausgelöst hat. «Ich sehe das als Anerkennung der Art und Weise unseres Fußballs. Das hatte ich auch in Paderborn, doch in der Form war dies neu für mich», sagte der 49-Jährige.
Seinen bis 30. Juni 2023 laufenden Vertrag beim 1. FC Köln würde der beliebte Coach auf jeden Fall verlängern. «Wenn der Verein das gerne möchte, dann können wir gerne über eine Verlängerung sprechen. Ich jedenfalls habe nicht vor, bald meine Sachen zu packen», sagte Baumgart im Gespräch mit dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Mittwoch). Wenn der Club mit dem Vorschlag eines längerfristiges Engagements auf ihn zukäme, würde Baumgart zusagen: «So sieht es aus.»
Corona und mögliche Wettbewerbsverzerrungen
Derweil macht sich der Fußballlehrer angesichts der massiv steigenden Corona-Infektionszahlen Sorgen um die Ausgeglichenheit von Bundesliga-Partien. «Wenn bei uns sechs Spieler ausfallen würden, was zum Glück bisher nicht der Fall ist, wäre das schon eine Verzerrung des Wettbewerbs», sagte Baumgart.
Beim FC sind mittlerweile alle Spieler immunisiert. Die Überzeugungsarbeit bei den Spielern mit Blick auf die Notwendigkeit einer Impfung sei teils nicht einfach gewesen. «Aber ich habe einige Bedenken durchaus verstanden und ernst genommen. Auch ich mache mir Gedanken über die Langzeitwirkung der Impfung. Wir haben dennoch versucht, die Spieler von der Impfung zu überzeugen, da die Vorteile eindeutig überwiegen», sagte Baumgart.
(vd) / © dpa-infocom, dpa:220105-99-592938/2 / dpa:220105-99-594046/2
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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