Biodiversität in bergischen Dörfern
Gemeinsames Projekt geht in die „heiße Phase“

Ein reger Informationsaustausch zum Thema „Artenvielfalt im Dorf“ fand im November in Kürten-Olpe und Marialinden statt. | Foto: Klaus Wopfner, Marialinden
  • Ein reger Informationsaustausch zum Thema „Artenvielfalt im Dorf“ fand im November in Kürten-Olpe und Marialinden statt.
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Kürten - (uw). Zunehmend verschwinden Arten auch aus dem dörflichen Umfeld,
weil notwendige Lebensraumstrukturen verloren gehen. Frei nach dem
Motto „Naturschutz beginnt vor der eigenen Haustür“ begleiten die
beiden Biologischen Stationen Rhein-Berg und Oberberg seit 2019
insgesamt vier Dorfgemeinschaften im Projekt „Bienen, Blüten und
Begegnung – Biodiversität in bergischen Dörfern“ auf dem Weg zu
mehr Artenvielfalt in den Dörfern.Das Projekt lebt von der aktiven
Mitwirkung aller Menschen in diesen Dörfern. Bereits im Mai und Juni
2019 fanden gemeinsame Dorfbegehungen statt, um

einen ersten Eindruck von der

Situation vor Ort zu erhalten. An zwei Tagen im November fanden in den
Dorfgemeinschaften Kürten-Olpe und Marialinden die Workshops
„Artenvielfalt im Dorf“ statt. Gemeinsam mit den Biologischen
Stationen beratschlagten die Dorfgemeinschaften Kürten-Olpe und
Maria­linden, welche Maßnahmen, Aktionstage und
Natur­erlebnisangebote sie sich für ihr Dorf wünschen. Auch der
Naturgarten war mitvertreten und beriet die Teilnehmenden rund um das
Thema naturnahe Gartengestaltung.

In Marialinden sollen neben dem Bau und der Anbringung von Nistkästen
an verschiedenen Orten Wiesenflächen anders bewirtschaftet werden.
Bei einer Pflanzentauschbörse im Frühjahr wird ein Workshop zum
Thema „Heimische Stauden“ angeboten.Im Rahmen dieser Veranstaltung
sollen auch gemeinsam die Pflanzkübel im Dorf mit heimischen Stauden
bepflanzt werden. Auch Fledermäuse sind in Marialinden ein Thema.
Beim Domfest im Sommer 2020 wird das Bergische Naturmobil mit dabei
sein und dann werden Fledermauskästen gebaut. Bei einer Exkursion im
Spätsommer werden sich die Dorfbewohnenden in der Abenddämmerung auf
den Weg durchs Dorf machen und die Fledermäuse bei ihrer nächtlichen
Jagd nach Motten beobachten und mit dem BAT-Detektor belauschen. Zudem
wird im Frühjahr eine Kräuterwanderung mit anschließender
Verarbeitung der gesammelten Pflanzen angeboten.In Kürten-Olpe sollen
durch die Ansaat von Blumenwiesen und die Pflanzung von Naschobst, wie
z.B. Himbeeren, zwei Rasenflächen aufgewertet werden, sodass sie für
Menschen und Tiere interessanter werden.Die Dorfbewohner wünschen
sich eine naturkundliche Wanderung durch das benachbarte
Naturschutzgebiet Olpebachtal. Darüber hinaus wird es auch in Olpe im
Sommer eine abend­liche Fledermaus-Exkursion

geben und zusätzlich sollen

gemeinsam Fledermauskästen gebaut werden.Ein weiterer Aspekt des
Projektes ist die Kulturlandschaft. Das Wissen der
„Dorf-Ältesten“ soll in Form von Einträgen in das digitale
Portal „KuLaDig“ des LVR auch für die Zukunft gesichert werden.
Schließlich wird gegen Ende des Projektes im Jahr 2021 eine
Broschüre zu den Kulturlandschaftselementen im Dorf und den
umgesetzten Maßnahmen erstellt.

Noch ein Hinweis für alle Dörfer, die nicht an diesem Projekt
teilnehmen, sich aber dennoch für mehr Artenvielfalt im Dorf
einsetzen möchten: Bis Ende 2020 werden die beiden Biologischen
Stationen ein digitales Handbuch „Dorf-Lebensräume“ mit
zahlreichen Tipps zur Förderung der Artenvielfalt im Dorf auf ihrer
Homepage bereitstellen, in dem die Erfahrungen aus der Arbeit mit den
vier Dörfern einfließen werden.

Das Projekt „Bienen, Blüten und Begegnung – Biodiversität in
bergischen Dörfern“ läuft von 2019 bis Ende 2021, wird gefördert
vom Landschaftsverband Rheinland im Rahmen des LVR-Netzwerks
Kulturlandschaft und beratend begleitet vom Oberbergischen Kreis sowie
dem Rheinisch-Bergischen Kreis.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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