Alternativen zur Abschiednahme
Trauerhalle Bechen - ein Auslaufmodell?
Kürten (rog). Macht es Sinn, die Trauerhalle in Bechen zu sanieren? Diese Frage stellen sich die politischen Verantwortlichen der Gemeinde Kürten. „Das Gebäude ist marode und leidet unter Wassereinbrüchen", beschreibt Bürgermeister Willi Heider den Zustand der Halle. „Unabhängig davon wird sie schon seit längerem nicht mehr für Trauerfeiern genutzt." Das weiß er, weil die Gemeinde die Gebühren für die Nutzung der kommunalen Friedhöfe und ihrer Einrichtungen erhebt. Bei sechs Friedhöfen und Kapellen kümmert sich die Gemeinde Kürten um die Unterhaltungspflege. Nun will der Bauausschuss bei einer seiner nächsten Sitzungen abwägen, welche Kosten eine Sanierung der Trauerhalle Bechen gegenüber ihrem Abriss verursachen würde, und auch über eine mögliche alternative Nutzung beraten. Denkbar wäre beispielsweise die Einrichtung eines Lagers für Gerätschaften zur Bestattung oder für die Friedhofsgärtner, alternativ könnten Kolumbarien entstehen.
Für Harald Fischer als leitenden Pfarrer der Gemeinde St. Marien Kürten ist die Trauerhalle Bechen entbehrlich: „Mit unseren Kirchen bieten wir viel schönere Lösungen für eine würdige Abschiednahme." Er betont , dass die Kirchen der Gemeinde Kürten auch für Bestattungen ohne Messe offenstehen. „Zudem verfügen einige Bestattungsinstitute über eigene, genügend große und angemessen ausgestattete Räumlichkeiten." Die Trauerhalle Bechen sei für eine große Trauergemeinde viel zu klein, ihr Raum reiche allenfalls für 20 Personen. Im Übrigen sei es in Kürten durchaus üblich, von einer Trauerfeier für das Begräbnis zum Friedhof zu fahren. „Ich denke, ich spreche da auch für die evangelischen Kollegen", fügt er hinzu.
Gleiches ist aus dem Bestattungshaus Spicher-Felder zu hören: „Wenn der Rahmen für die Abschiednahme schön ist, dann ist es der Trauergemeinde wert, für das Begräbnis nochmals zu fahren." So feierten Konfessionslose auch schon mal in den Saalbauten der örtlichen Restauration. Die Bechener Trauerhalle, als eine der ältesten der Gemeinde, sei nicht nur in einem beklagenswerten Zustand, sondern habe auch kein großes Vordach, um eine große Trauergemeinde vor Regen oder Sonne zu schützen. „Die Trauerhalle am Waldfriedhof beispielsweise hat eine deutlich bessere Lage, Größe und Ausstattung." Sie liegt im Grünen und ist nicht zwischen Gräbern und Hauswänden eingezwängt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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