Zwei Sprinter voll mit Hilfsgütern
Hilfs-Transport in die Ukraine
Von der Hilfsbereitschaft im Veedel sind die Organisatoren noch immer tief beeindruckt. Innerhalb von 48 Stunden sammelte die Firma Niederstein & Sohn Hilfsgüter und machte sich auf den Weg ins Krisengebiet.
von Holger Bienert
Kölner Westen. „Wir sammeln erst einmal und schauen dann, was passiert“: So lautete der ursprüngliche Plan. Angeregt hatte die Aktion Robert Nabotzny, der in Polen, nahe der ukrainischen Grenze, aufwuchs. Unterstützung fand er nicht nur bei seinem Kollegen Alexander Kavalov, sondern auch in der gesamten Firma und gefühlt im ganzen Veedel. Um Spenden einzusammeln baten sie den Verein „VG LöWe“ um Unterstützung bei der Verbreitung des Aufrufs. Und das Echo war enorm.
In weniger als 48 Stunden kamen geschätzte sechs Tonnen Hilfsgüter zusammen. Großzügige Geldspenden halfen, um weitere Dinge zu kaufen, beispielsweise Schlafsäcke. Aus einem gefüllten Kleintransporter wurden zwei proppevolle Sprinter, inklusive eines Anhängers, die sich auf den mehr als 3000 Kilometer langen Weg ins Grenzgebiet zur Ukraine machten. Ziel der Reise war das polnische Städtchen Przeworsk. Thomas Oehme hat den Transport begleitet: „Übergeben wurden dort haltbare Lebensmittel, Babynahrung, Verbandsmaterial, Hygieneprodukte, Windeln, Schlafsäcke, Iso-Matten, Decken und Medikamente.
Die Verteilung erfolgte von dort an zwei Flüchtlingslager, eines an der polnischen Grenze und eines in der Ukraine.“ Einfach ist das nicht. Aus Sicherheitsgründen wird nur nachts in die Ukraine gefahren. Und jedes Mal auf einem anderen Weg. Zu groß ist die Angst vor möglichen Sabotageakten russischer Kräfte. Eindrücke, die die Kölner mitnehmen und weiter beschäftigen. Dazu gehört aber auch die entgegengebrachte Herzlichkeit und die Freude über die Spenden. „Das war überwältigend“, so die Gruppe. Positiv begleitet wurde die Aktion vor Ort von der Bürgermeisterin der Gemeinde und der polnischen Presse.
Jetzt gilt es, die vielen Eindrücke und auch die Reisestrapazen zu verarbeiten. Bleibenden Eindruck wird auf jeden Fall die Spendenbereitschaft hinterlassen. „Dieses Wir-Gefühl war einfach nur fantastisch“, schwärmen die vier Männer: „Ein großer Dank gilt allen Sach- und Geldspendern, COSMOS Getränkemarkt, Sharky Sportsclub, Gliss Caffee Contor, Firma Schork sowie den vielen helfenden Händen der VG LöWe bei der Sortierung und dem Verpacken der Sachspenden.“ Und auch wenn die Aktion noch „in den Knochen“ stecke, stehe eines bereits fest: Eine weitere werde es auf jeden Fall geben.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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