Osterhasen-Alltag
Was macht er, wenn er keine Ostereier bringt? Er sammelt bei Aus ...
Oberberg - (un) Jedes Jahr zu Ostern wird der Auferstehung Jesu Christi gedacht.
Das Osterfest gilt als das höchste christliche Fest. Woher kommt das
Wort „Ostern“? Bis heute ist es nicht genau geklärt. Eine
durchaus nachvollziehbare Version ist: Ursprünglich ist es ein
heidnisches Fest und geht auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara
zurück. Das Wort „Ostara“ wiederum geht auf den Namen
„Eostre“ zurück, welche eine angelsächsische Frühlings-
göttin darstellt. Dieser Göttin wurde ein Hase als heiliges Tier
zugeordnet.
Der Hase als Sinnbild
„Ostara“ versinnbildlicht den Frühlingsanfang, neues Saatgut
bedeutet Fruchtbarkeit und die Entstehung neuen Lebens. Der Hase nun
steht wie das Ei als ein Zeichen für Fruchtbarkeit und neues Leben.
Und somit wurde er im 19. Jahrhundert endgültig zum Symbol für
Ostern.
Der Brauch des Osterhasen entstand vor mehr als 300 Jahren in der
Pfalz und im Elsass. Nach alten Aufzeichnungen wurde der Osterhase
erstmals in der Schweiz als derjenige bezeichnet, der zu Ostern Eier
bemalt und im Garten versteckt.
Was macht der Osterhase, wenn seine Saison vorbei ist, er keine Eier
bemalen und schleppen muss? Die Antwort gab der Kaninchenzuchtverein
Ortsverein Marienheide, der im Jahr 1982 gegründet wurde und dem 16
Züchter angehören. Als einer dieser Züchter, der Müllenbacher
Herbert Wagner, seine Stallungen öffnete, sah man Dutzende dieser
Fellnasen verschiedenen Alters und Geschlechts sowie verschiedenen
Farben und Rassen, die sich in „ihrem“ Zuhause tummelten. Hier
werden sie also gezüchtet und für den Osterhasen-Nachwuchs ist
bestens gesorgt.
Zuchtschauen
Wenn sie also nicht in Sachen Ostern unterwegs sind, dienen Häsinnen
und Rammler hauptsächlich der Zucht und nehmen an Zuchtschauen teil.
Auf den Ausstellungen verkaufen und kaufen Züchter oftmals Hasen, um
der eigenen Zucht „neues Blut“ zuzuführen. Zum Nachweis zur
Verbreitung der Rassen ist der Verein verpflichtet, ein Zuchtbuch zu
führen. Nur gekennzeichnete Tiere sind in der Zucht erlaubt, die
Tätowierung erfolgt im Ohr des Tieres.
Ein für die Züchter wichtiger Grund der Kreuzung von Kaninchen
gleicher Rasse ist, dass man ein schöneres Fell oder einen
optimaleren Behang (Ohren) in die eigene Zucht hineinbringen will. Im
Schnitt wirft die Häsin fünf bis sieben Junge, kleinere Rassen
kommen auf drei bis fünf.
Landesmeister
„Jede Ausstellung muss beim Landesverband der Rheinischen
Kaninchenzüchter angemeldet werden“, so Vereinsvorsitzender Klaus
Krüger, und nicht ohne Stolz fügt er hinzu: „Unser Verein hat
bereits mehrere Landesmeister gestellt. Letztes Jahr in Leipzig bei
der Bundes-Kaninchenschau, bei der sich über 27.000 Kaninchen
präsentierten, stellten wir mit dem Jungzüchter Lukas Schwaba einen
Deutschen Vizemeister.“
Die Preisrichter bewerten das Gewicht, Körperform und -bau, das Fell,
die Kopfbildung, den Behang, Farbe und Zeichnung sowie den
Pflegezustand.
Kaninchen-Ausstellungen
In Marienheide gibt es in diesem Jahr noch zwei Ausstellungen, beide
im Sängerheim an der Linge. Am 8. und 9. September zeigt die Lingeser
Jungtierschau Rassekaninchen im Alter von drei bis acht Monaten.
Ausschließlich Züchter aus Oberberg stellen ihre Tiere am 17. und
18. November auf der Kreisschau aus.
Klaus Krüger: „Auch Stallschauen gibt es. Hier fährt der
Preisrichter zur Stallbewertung in die Zuchtstätte und benotet
Sauberkeit, Art der Unterbringung und den Pflegezustand der Tiere.“
Beliebte Zuchtrassen sind das Schwarzlohkaninchen, der helle
Großsilber, weiße und blaue Wiener, das Rex-Kaninchen und besonders
der Zwergwidder, einer der Zwergrassen. Letzterer hat ein Gewicht von
eineinhalb bis zwei Kilogramm. Zum Vergleich: der „Deutsche Riese“
wiegt bis zu elf Kilogramm.
Übrigens: (Oster-)Hasen gibt es in jedem Land der Erde, außer in der
Antarktis.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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