Apfel statt Schokobrötchen
Pilotprojekt „Gesunder Schulsnack“ startet
Leverkusen - (gkf) Bedürftigen Kindern eine gesunde Mahlzeit zu bieten, war die
Grundidee für das Modellprojekt „Kindermahlzeit“ des
Jugendverbandes Junge Gemeinschaft Leverkusen im Jahr 2008. „Die
Kids haben Hunger“, hatte Reiner Hilken vom „Netzwerk
Kinderarmut“ zuvor festgestellt. Um anschließend mit einem
Helferteam und mit Unterstützung von Sponsoren die stadtweite
Essensversorgung aufzubauen. Inzwischen können mehr als 800 Kinder
und Jugendliche an insgesamt 16 Standorten mit einer gesunden Mahlzeit
versorgt werden. Einen ähnlichen Erfolg erhofft sich der Initiator
nun von der Aktion „Gesunder Schulsnack“. Zum Auftakt werden rund
200 von insgesamt 400 Schülern der Theodor-Wuppermann-Schule in
Manfort in den Pausen mit gesunden Vitaminen versorgt. Die Devise
lautet: Äpfel statt Schokobrötchen, Birnen statt Yum Yum, Mandarinen
anstelle von Fett und Zucker. Als Schulsozialarbeiterin Claudia
Müller die ersten frischen Früchte in der Schule verteilte, wurden
sie nach anfänglichem Zögern gerne angenommen. Sehr zur Freude von
Konrektor David Körner, der sagte: „Gerade in Zeiten, in denen die
Mensa geschlossen ist, möchten wir das Thema ‚„Gute gesunde
Schule“ weiter vorantreiben.“ Wie die Schulsozialarbeiterin weiß
auch er, dass längst nicht jede Schülerin und jeder Schüler ein
Pausenbrot oder Informationen über gesunde Ernährung von den Eltern
erhalten, die zum großen Teil auf staatliche Unterstützung
angewiesen sind. Entsprechend groß ist dann der Andrang der jungen
Leute am nahegelegenen Kiosk, bei dem sich die Schüler mit
Schokoriegeln und anderen Süßigkeiten eindecken. Aber Zucker macht
nicht nur süchtig, sondern blockiert auch das Denken – die wohl
wichtigste Fähigkeit, die in der Schule gefordert ist. Hilken geht
davon aus, dass andere Schulen die gleichen Erfahrungen gemacht haben.
Auch deshalb sollen die gesunden Schulsnacks fortan kostenfrei in der
Wuppermann-Schule verteilt werden. Vorerst zweimal pro Woche.
Anschließend - abhängig von der Nachfrage der Empfänger - ist
geplant, einen täglichen Mix aus verschiedenen Obstsorten anzubieten.
„Insgesamt sind das rund 15.000 Äpfel innerhalb eines
Schuljahres“, hat Hilken errechnet. Und sucht entsprechende
Sponsoren zur Finanzierung des Projektes, so dass es sich über die
Startphase hinaus dauerhaft etablieren kann. Gelingt das Vorhaben an
der Manforter Schule, soll es auch auf weitere Bildungsstätten in
anderen Stadtteilen mit einem hohen Anteil ein Kinderarmut -
beispielsweise Alkenrath, Rheindorf oder Steinbüchel - ausgeweitet
werden. Weitere Infos im Internet: www.netzwerk-kinderarmut.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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