Microsoft investiert 3,2 Milliarden
Entscheidung mit Strahlkraft für das Revier

Die Bürgermeister Andreas Heller und Sascha Solbach kamen ins Gespräch mit Marianne Janik von Microsoft und RWE-Vorständin Katja van Doren (v. li.). | Foto: Zingsheim
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  • Die Bürgermeister Andreas Heller und Sascha Solbach kamen ins Gespräch mit Marianne Janik von Microsoft und RWE-Vorständin Katja van Doren (v. li.).
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Für das Rheinische Revier war es ein wichtiger Tag: Ministerpräsident Hendrik Wüst, die Ministerinnen Ina Scharrenbach und Mona Neubaur kamen mit Marianne Janik, der Chefin von Microsoft Deutschland, nach Elsdorf.

Rhein-Erft-Kreis. Der US-Softwareriese Microsoft investiert 3,2 Milliarden Euro in den Bau von zwei Rechenzentren, so genannten Hyperscalern, in Bedburg und Bergheim. Die Nachricht hatte vor einigen Wochen das Revier elektrisiert, denn wirklich greifbare Ergebnisse hat der viel beschworene Strukturwandel bisher kaum hervorgebracht. Aber jetzt soll es vorwärts gehen. „NRW ist die Zukunftsregion der Digitalisierung“, sagte Wüst im Forum terra nova in Elsdorf. „Von der Kohle zur KI“ lautete das Thema der Pressekonferenz.

Dr. Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, sprach von der größten Investition, die Microsoft in 40 Jahren in Deutschland auf den Weg gebracht hat. „Einige hundert Arbeitsplätze“ würden in den Rechenzentren direkt entstehen. Aber viel wichtiger ist: die neuen Rechenzentren schaffen erst die Voraussetzungen dafür, dass Unternehmen mit datenbasierten Geschäftsmodellen sich in der Nachbarschaft ansiedeln können. Volker Mießeler und Sascha Solbach, die beiden Bürgermeister von Bergheim und Bedburg, können das bestätigen. Beide haben seit Bekanntgabe der Investition durch Microsoft zahlreiche Anfragen von interessierten Unternehmen erhalten. Wirtschaftsministern Mona Neubaur konnte zusagen, dass die Kommunen dafür entsprechende Flächen ausweisen können, obwohl das Land in der Vergangenheit bei der Genehmigung neuer Gewerbeflächen restriktiv war. Mießeler schätzt, dass in einem halben Jahr Baubeginn auf den Großbaustellen sein könnte. Auch Elsdorfs Bürgermeister Andreas Heller und Landrat Frank Rock zeigten sich angesichts der Milliarden-Investition optimistisch.

Besonders wichtig ist, dass Microsoft eine Qualifizierungsoffensive startet, die bis Ende 2025 rund 100.000 Menschen mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ erreichen soll, so Janik. In Schulen und Bildungseinrichtungen soll die Initiative beginnen. Auch davon sollen die Kommunen vor Ort profitieren. Solbach betonte, dass Bedburg eine Art „Modellstadt“ für den digitalen Aufbruch sei, obwohl die Stadt stark bisher doch in der Braunkohle verwurzelt sei.

Microsoft plant noch ein drittes Rechenzentrum, dessen Standort aber noch nicht feststeht. Dagegen soll aus dem ehemaligen Kohlekraftwerk Frimmersdorf ein Standort für digitale Innovationen werden.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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