Free Soul

Stress wird im Probekeller abgebaut

Sie schwitzen in ihren Proberäumen und bearbeiten ihre Instrumente, manche treiben es wild bis zum Tinnitus. Was sie antreibt ist die bedingungslose Hingabe zu ihrer Musik. Reich wird man als Hobby-Musiker oder Semi-Profi selten, gute Locations sind rar und die Gage reicht oft nur fürs Spritgeld. Aber darum geht es den meisten nicht. Die Leidenschaft ist der Motor, der sie antreibt, vielleicht auch eine Botschaft, die an die Öffentlichkeit will. Wir stellen mit „Rockin´ Rhein Erft“ in loser Folge Bands aus einem vielseitigen Pool von Rhein-Erft-Kreis-Musikern vor, die mit viel Herzblut und Spaß an der Freude ihre Musik machen.

Bergheim-Paffendorf -„I want to break free“ von Queen klingt aus dem Keller des
Proberaums im Paffendorfer Gewerbepark. Irgendwie passt der Song zu
den sechs Hobbymusikern, denn richtig frei fühlen sich „Free
Soul“ nur beim Musik machen. Die Musik ist für sie ein willkommener
Ausgleich zum Job.„Wir haben alle schon mal Stress auf der Arbeit,
den bauen wir hier im Keller total ab“, so Keyboarder Frank Rittner
(54) aus Frechen.

„Wir wissen alle, dass wir nicht mehr berühmt werden, das macht
aber nichts“, erzählt Gitarrist Jörg Lindhorst (50) aus Bonn.
„Musik machen ist für uns ein Lebensgefühl“, ergänzt Sängerin
Simone Tiepel (43) aus Frechen-Bachem. Eine „runde Truppe“, bei
der alles zusammenpasst, hat sich hier zusammengefunden, so bringt es
Sänger „Günni“ Günter Knack (49) aus Kerpen auf den Punkt.
Seine Band- Kollegen hat er über den Music Store in Köln
kennengelernt. Seit 27 Jahren gibt es schon Free Soul, in dieser
Konstellation spielt die Band allerdings erst seit einem halben Jahr
zusammen und covert Rock-Pop Songs der 70-er bis heute. Queen, Toto,
Genesis, Simple Minds und Robbie Williams gehören zu ihrem
Repertoire, „eigentlich die ganze WDR 2 Playlist“, schmunzeln die
Musiker. Drummer Achim Gerber (59) aus Erkelenz gibt mit Bassist Peter
Czarnetzki (54) aus Bergheim den rhythmischen Grund und die anderen
Musiker verweben mit Gitarre und Keyboard den Sound zu einem
musikalischen Teppich, der die beiden Lead-Sänger Simone und Günni
von Stück zu Stück trägt. In einem ausdrucksvollen Vortrag mit viel
„Soul“ nehmen die beiden Protagonisten die Zuschauer mit auf ihre
musikalische Zeitreise. Und damit der Sound auch perfekt abgemischt
ist, sitzt Techniker Uwe Thiel aus Wipperfürth an den Reglern. Bei
Stadtfesten in Düren, Bergheim oder Düsseldorf, aber auch bei
Geburtstagspartys sind Free Soul gern gesehene Gäste. Mit den
Auftritten lassen sie es ruhig angehen. Fünf bis zehn dürfen es wohl
im Jahr werden.