"Schnellster Lehrer"
Hanno Rheineck (82) startete in Asien und Afrika

Siegerehrung mit den  falschen Löwen“.  | Foto: Rheineck
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Nachdem Hanno Rheineck im Herbst sieben Wochen alleine durch Südamerika und mehrere Länder Asiens (u.a. Nepal) gereist war, war er nun erneut sieben Wochen - in Asien vier und in Afrika drei Wochen unterwegs. Der frühere „schnellste Lehrer Deutschlands“ (100 Meter in 10,5 Sekunden) hielt sich zunächst mehrere Wochen auf den Philippinen auf.

Vor dem Start in Saly mit einer senegalesischen Läuferin | Foto: Rheineck
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In der Hauptstadt Manila nahm er als Mitglied des 1.FC Spich am Pink Run, einem Benefizlauf für krebskranke Frauen, teil. Rheineck, fünffacher Ex-Seniorenweltmeister, benötigte 30:40 Minuten für die drei Kilometer Strecke. Dabei muss man das Alter (82) berücksichtigen sowie die Hitze ( 30 Grad) und die enorme Luftfeuchtigkeit von 77 Prozent, dazu ging die Strecke durch dichten Verkehr und teilweise sogar über Kopfsteinpflaster. An diesem internationalen Lauf mit 800 Teilnehmer/innen u.a. aus auch aus Indien und Russland, war der Troisdorfer einziger Deutscher und mit Abstand ältester Läufer, konnte aber eine große Zahl von Aktiven hinter sich lassen. Bereits im Jahre 2012 hatte der Seniorensportler im Rahmen des Miro-Marathons in Manila, der größten Laufveranstaltung der Philippinen, an einem fünf Kilometer Lauf teilgenommen.

Nach dem Benefizlauf der Frauen in Manila | Foto: Rheineck
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Rheineck, langjähriger Mitarbeiter es Deutschen Leichtathletikverbandes, führte auch Gespräche mit dem philippinischen Verband. Er, der früher persönliche Kontakte zu den Lauflegenden Paavo Nurmi und Emil Zatopek pflegte, hatte den Wunsch geäußert, mit dem Weltklasse-Stabhochspringer und Vizeweltmeister Ernest Obiena (Bestleistung sechs Meter) zusammen zu treffen, was leider nicht gelang. Kurios war nämlich nicht nur, dass beide Athleten am 17. November Geburtstag feierten (Ernest ist Jahrgang 1995 und Rheineck 1942), sondern dass der Troisdorfer genau zu dem Zeitpunkt auf den Philippinen war, als Obiena sich zu Hallenwettkämpfen in Deutschland befand.

Der erfolgreiche Rhein-Sieg-Sportler, der bei den Senioren zahlreiche deutsche, Europa-und Weltrekorde aufgestellt hatte, reiste weiter nach Westafrika und zwar in den Senegal. Nach einem Besuch der Hauptstadt Dakar fuhr der „ Winterflüchtling „ nach Saly-Portudal, einem Seebad an der Atlantikküste. Hier war der Start des 6. internationalen Senegal-Marathons mit 1.300 Teilnehmern aus 15 Nationen, z.B. aus Brasilien, USA, Kongo, Spanien, Indien, China und Rheineck, als einzigem Deutschen, der sich am Fünf-Kilometer-Lauf beteiligte. Die Veranstaltung war nicht gut organisiert, denn der Lauf wurde mit 70 Minuten Verspätung gestartet. Das hatte zur Folge, dass die Quecksilbersäule inzwischen auf 31 Grad gestiegen war. Außerdem fiel auch noch die Zeitmessanlage aus. Dennoch gelang es dem ältesten Teilnehmer mehrere Konkurrenten hinter sich zu lassen. Der Troisdorfer, der jetzt in 24 Ländern Afrikas an den Start gegangen ist, wurde mehrfach um ein Foto gebeten und auch um ein Interview mit einem lokalen Sender auf Französisch. Bei der Siegerehrung wurde er von zwei Senegalesen zum „Simb gaindé“, dem traditionellen „Tanz der falschen Löwen“ eingeladen.

Siegerehrung mit den  falschen Löwen“.  | Foto: Rheineck
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Weiter ging die Reise auf die Kapverden, einem Inselstaat im Atlantik. Rheineck besuchte das Land, in dem er schon zwei Mal gestartet war, zum vierten Mal. Zwischen 2002 und 2004 hatte er mehrere Tonnen umfassende Hilfsgüter (hauptsächlich Sportausrüstung) für die Jugend auf der Insel Santo Antao mit dem heutigen Botschafter Antonio Joao Nascimento organisiert. In die Zeit fällt auch sein mehrmaliges Zusammentreffen mit der Sängerin Cesaria Evora, die 2011 starb und von der er eines der vielen Denkmäler besuchte.

Am Denkmal von Cesaria Evora in Mindelo | Foto: Rheineck
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Hanno Rheineck ist nun in 134 Ländern der Erde an den Start gegangen und führt mit großem Abstand die Internet-Rangliste (laenderlaeufer.de) an. Tatsächlich ist der Sportler aber bereits in 145 Ländern gewesen, denn manchmal wurde ein Lauf, für den er schon angemeldet war, beispielsweise in Botswana oder Ghana nach seiner Ankunft ganz plötzlich abgesagt. Der 82jährige Weltenbummler hat aber trotzdem das Ziel, „laufend“ weitere Länder zu entdecken.

Siegerehrung mit den  falschen Löwen“.  | Foto: Rheineck
Vor dem Start in Saly mit einer senegalesischen Läuferin | Foto: Rheineck
Nach dem Benefizlauf der Frauen in Manila | Foto: Rheineck
Am Denkmal von Cesaria Evora in Mindelo | Foto: Rheineck
Redakteur/in:

Irmgard Bracker aus Niederkassel

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