Müllsammelaktion
Wir räumen den Kreis auf
Region (fes). Achtlos oder vorsätzlich weggeworfener Abfall ist nicht nur ein Schandfleck für die Umwelt, er geht auch richtig ins Geld für die Bürger im Rhein-Sieg-Kreis. Pro Jahr werden zwischen 800 und 900 Tonnen wilder Müll von den Mitarbeitern der Rhein-Sieg Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH (RSAG) links und rechts des Rheins eingesammelt, für die Bürger bedeutet das rund 600.000 Euro an unnötigen Mehrkosten für die Müllentsorgung – jedes Jahr. Diese Zahl nannte Johannes Spielberg von der Abteilung Umweltbildung bei der RSAG. Und vermutlich käme noch viel mehr zusammen, wenn nicht jedes Jahr zahlreiche freiwillige Vereine, Initiativen, Parteien, Einzelpersonen, Kindergärten oder Schulen an der kreisweiten Müllsammelaktion „Wir räumen den Kreis auf“ mitmachen und dafür wertvolle Stunden ihrer Freizeit opfern. Der Startschuss für die diesjährige Sammelaktion fiel diesmal vor dem Bornheimer Rathaus, wo Bürgermeister Christoph Becker gemeinsam mit Manuela Domschat vom Amt für Umwelt, Klimaschutz und Stadtgrün der Stadt Bornheim und Heike ter Horst-Viete von der Verwaltung neben RSAG-Mitarbeiter Johannes Spielberg auch den Pressesprecher des Entsorgungsbetriebes, Joachim Schölzel, begrüßte.
Bornheim gilt in Sachen Müllsammeln als Vorreiter im Kreis. Im vergangenen Jahr fand die Aktion bereits zum 50. Mal statt. Gefeiert wurde dies mit einem Umtrunk im Bauhof in Waldorf.
Kreisweit rufen Kommunen und RSAG aber erst seit 2016 gemeinsam zu der Sammelaktion auf. Seit 2012 kommen Kommunenvertreter aus den Bereichen Ordnung und Umwelt jährlich zu Umweltberatertreffen zusammenkommen, um gemeinsam gegen die Vermüllung zwischen Much und Bornheim vorzugehen.
In der Vorgebirgsstadt wird traditionell an zwei aufeinander folgenden Samstagen Unrat gesammelt, diesmal am 18. und 25. März unter dem bewährten Motto „Bornheim putzt sich raus“. Im Durchschnitt werden jedes Jahr zwischen 30 und 50 Kubikmeter Müll zusammengetragen, und säubern so möglichst viele Schmuddelecken.
Dabei finden die engagierten Helfer nicht nur weggeworfene Pizzakartons, Zigarettenstummel, Bonbonpapierchen oder Getränkepackungen, sondern auch Batterien, Farbeimer bis hin zu Bauschutt, ganzen Wohnungseinrichtungen oder gar Karosserieteile von Autos. 6000 bis 7000 Bürger nehmen pro Aktion am Müllsammeln teil, alleine in der Stadt Bornheim sind dies jedes Jahr bis zu tausend Freiwillige, berichte Manuela Domschat.
Um junge Leute für das Thema zu sensibilisieren, bietet die RSAG an Schulen und Kindergärten verschiedene Projekte an unter dem Motto „Alles für die Tonne, aber nicht alles in eine!“ Wir möchten das Thema Entsorgung „spielend leicht vermitteln“, so Johannes Spielberg. Geschulte RSAG-Mitarbeiter kommen direkt in die Klassen oder Kitagruppen. Es werden aber auch Exkursionen angeboten zu den jeweiligen Entsorgungsanlagen, um den Mädchen und Jungen zu zeigen, wo ihr Abfall landet.
„Entscheidend ist der Sprung von der Bewusstseinsbildung zum Handeln“, betonte Christoph Becker, „wer etwas in Natur mitnimmt, soll es auch wieder mit nach Hause nehmen.“ Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, sich bei all jenen zu bedanken, die regelmäßig diese Aktion unterstützen: „Auch, wenn es eine echte Sysiphos-Arbeit ist.“ Weitere Infos und Kontakte unter www.bornheim.de oder www.rsag.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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