Feuerwehr Waldbröl
Für den Ernstfall geübt
Waldbröl (eif). Mehrgeschossige, verwinkelte Gebäude, weitläufige Flure, Zimmer an Zimmer und eine beträchtliche Anzahl betreuungsbedürftiger Menschen stellen Feuerwehren bei Brandeinsätzen in Betreuungseinrichtungen vor große Herausforderungen.
Die Notwendigkeit eines intensiven Trainings sowie die Kenntnis der entsprechenden Objekte im eigenen Einsatzgebiet wurde im Rahmen einer Großübung der Waldbröler Feuerwehreinheiten deutlich.
Unter Leitung von Daniel André Wendeler, dem Leiter der Feuerwehr Waldbröl, wurde das Übungsszenario von einer vierköpfigen Arbeitsgruppe bestehend aus Führungskräften der Wehr erarbeitet.
Als Schauplatz wurde das „Haus am Park“ im Schaumburgweg nahe dem Königsbornpark gewählt. Dabei handelt es sich um ein Wohnheim für 24 Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Zur Gewährleistung der Realitätsnähe wurde Manfred Wagner, der technische Leiter und Brandschutzbeauftragte der Trägergesellschaft in die Vorbereitungen einbezogen.
Die ersten Einsatzkräfte des Löschzuges Waldbröl wurden von der Kreisleitstelle alarmiert, nachdem die Meldung über einen Fahrzeugbrand vor der Einrichtung im Schaumburgweg eingegangen war. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannte das Fahrzeug bereits lichterloh.
In kürzester Zeit hatten die Flammen einen Raum im Untergeschoss erfasst. Wegen der geöffneten Fenster und Türen zum Treppenraum breitete sich der Rauch signifikant aus, und zwar über mehrere Etagen der Einrichtung. Der Treppenraum, der als einziger baulicher Fluchtweg dient, wurde ebenfalls rasch verraucht. Des Weiteren drangen Rauchgase durch Fenster im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss in das Gebäude ein. Die zunächst als tendenziell harmlos eingestufte Erstmeldung entwickelte sich schnell zu einer unübersichtlichen Lage. Mehrere Hausbewohner galten als vermisst. Nun wurden auch die Einheiten Thierseifen, Geilenkausen und Heide hinzugezogen.
Die Ausbreitung des Rauches wurde mit Hilfe von Nebelmaschinen simuliert.
Unter Beteiligung einiger Bewohner sowie der Jugendfeuerwehr Waldbröl konnten Menschen aus dem Gebäude gerettet werden, wobei die Bedingungen denen eines echten Einsatzes entsprachen. Des Weiteren bestand für die Ehrenamtlichen die Möglichkeit, auf die Atemschutzgeräte der Einsatzfahrzeuge zurückzugreifen, sofern das taktische Vorgehen das erforderte. Nach einer Einsatzdauer von gut eineinhalb Stunden wurde die Großübung beendet. Die Verantwortlichen zogen ein insgesamt positives Fazit. Die Übung generierte nicht nur für die Führungskräfte in Bezug auf Taktik, Fahrzeugaufstellung und Koordination einen Mehrwert, sondern auch für jedes Truppmitglied. Die Wehrleute müssen sich in einer Stresssituation in derartigen Gebäuden zurechtfinden und stark hilfsbedürftige Menschen hinausführen.
Von Bedeutung ist auch die Führung durch das Gebäude, die Manfred Wagner leitete. Er zeigte den Einsatzkräften Besonderheiten im Objekt auf.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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