Benefizkonzert mit und für den neuen Flügel der Heilig Kreuz Kirche in Remscheid-Lüttringhausen
Großartiger Tango nuevo für Akkordeon und Klavier

Simone Droick, Akkordeon, und Oliver Drechsel, Klavier, spielten ein Kirchenkonzert mit Werken von Astor Piazzolla in Remscheid-Lüttringhausen.  | Foto: Anita Brandtstäter
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Remscheid-Lüttringhausen/Wesseling: Ein eher ungewöhnliches Kirchenkonzert gab es am Sonntag in der katholischen Kirche Heilig Kreuz in Remscheid-Lüttringhausen: Simone Droick mit Knopfakkordeon, und Pianist Oliver Drechsel spielten ein Programm mit ganz unterschiedlichen Werken des argentinischen Komponisten und Bandoneonspielers Ástor Piazzolla, der den Tango nuevo kreiert hat auf Basis klassischer Musik, mit Elementen aus seiner Heimat und Einflüssen des Jazz. Sie traten ohne Gage auf, weil es das zweite Sonntagskonzert der Gemeinde zur Finanzierung des neuen Stutzflügels war. Kantor Peter Bonzelet freute sich deshalb, dass die Kirche gut gefüllt war.

Auf dem Programm standen selbstverständlich die bekannten etwas aggressiven Tangos "Escualo" und "Libertango", aber auch die lyrischen Tangos "Oblivion" und "Tanti anni prima". In schönen Arrangements, zum Teil für Melodieinstrument und Klavier, in denen das Akkordeon den Melodiepart ohne Begleitung übernahm.

Ein Höhepunkt war die Aufführung des Konzertes für Bandoneon und Orchester "Aconcagua" in drei Sätzen. Der Bandoneon-Part beinhaltet höchste technische Schwierigkeiten, die Simone Droick perfekt meisterte, vielleicht eine Assoziation zum Titel des Werkes, denn Aconcagua ist der höchste Berg Argentiniens. Und Konzertpianist Oliver Drechsel begleitete stimmig, indem er mit dem Flügel den kompletten Orchestersatz simulierte.

Oliver Drechsel erläuterte auch in seiner kompetenten und anregenden Moderation das Programm. Da gab es noch die beiden Tangos Meditango und Tristango, die sowohl rhythmische als auch melodische Elemente in sich vereinigen. Besonders viel Applaus bekam ebenfalls bei diesem Konzert "Adios Nonino", ein sehr bekannter Tango, in dem der Komponist seine wechselnden Gefühle nach dem Tod seines Vaters verarbeitet hat. Und der "Street Tango" bringt ganz unterschiedliche Themen zum Klingen - als wenn man in Buenos Aires durch eine Straße geht und den ganz unterschiedlichen Klängen aus den Restaurants lauscht.

Ein wunderschönes Klangerlebnis in der Kirche - präsentiert von zwei gut aufeinander eingespielten tollen Musikern. Der anhaltende Applaus wurde vom Duo als "Bitte" für eine Zugabe interpretiert und mit "S.V.P." beantwortet. Ein perfekter Abschluss eines schönen Akkordeon-Wochenendes in der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW Remscheid mit einigen Mitgliedern des Akkordeon-Orchester Wesseling.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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