Kölsche Krätzchen RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert
Müller & Major un Fründe von den Rhingpirate
Wesseling. Das war mal wieder etwas Neues im Rahmen der RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzerte in Mines Spatzentreff: ein Krätzchen-Abend! Und er kam bestens an: Viele Gäste waren gekommen und hatten einen lustigen Abend - auch mit tiefsinnigen und schlüpfrigen Einlagen! Wahrscheinlich, weil es das 66. Konzert dieser Reihe war, das das ehrenamtliche Organisationsteam in Kooperation mit Mine Murzoglu, Inhaberin des Cafés/Bistros am Rhein, veranstaltet hat.
Angekündigt war das Duo Müller & Major: Die beiden Musiker Uli Müller, Gesang, Gitarre, Flitsch, und Markus "Major" Jouaux, Gitarre, Gesang, hatten sich aber Verstärkung von ihrer Band Rhingpirate mitgebracht, so dass ein großer Teil des Programms sogar in Quintett-Besetzung präsentiert wurde: mit Jörg Manhold, Keyboards und Quetsch, der auch kölsche Lesungen macht und eigene Titel schreibt; Andy Wabnik, Percussion, aus dem Schwabenländle; und Peter "Pitter" Welter, Bass, Gründungsmitglied der Rhingpirate.
Im Quintett wurde das Publikum prima eingestimmt: "Ahn nem Ovend su wie hück" von Werner Schmidbauer, "Schön dich ze sinn" von Köster & Hocker und "Kumm loss mer singe" von Stefan Knittler. Müller & Major führten auch in bester Laune durchs Programm, es war zwar kein Mitsingkonzert, aber sie präsentierten die nicht so bekannten Krätzchen und Lieder im perfekten Kölsch, so dass sie auch von Imis - imitierte bzw. immigrierte Kölner - verstanden wurden.
Im Duo starteten die beiden mit einigen Krätzchen von Köster & Hocker: "Wat solle mer spreche", "Höflich wie mer sin" und "Sackjeseech". In einem weiteren Block trugen sie "De Fleech" vor, ursprünglich vom Colonia Duett, aber in der Version von Gerd Köster. Als Musiker hatten sie schon einen Platz im "Seniorenstift am Aasch e Trötche" reserviert, auch von Köster & Hocker, und gefielen mit "Kumm loss et esu" von JP Weber.
Der erste Programmteil wurde vom Quintett abgeschlossen mit zwei Titeln von JP Weber "Der letzte Wage es immer ne Kombi" über die Fahrt zur Beerdigung und "Bier wann do dran bes" über die Bedienung des Wirts von ungeduldigen Touristen - mit lautem Echo-Chor der Zuhörer. Vorher hatten sie noch eine Kaschemm besungen: "Vier Wäng" von Köster & Höcker und das Liebeslied "Doch wenn do wills" von Stefan Knittler.
Im zweiten Teil gab es viele bekanntere Lieder, der Einstieg war "Mir zwei (drei) mir künnte Fraue han" von Hans Süper, "Ich weiß et nit" von Jörg Manhold, der gar nicht aus dem Rheinland stammt und vorher erzählte, wie er, Ressortleiter der Regional-Redaktion des General-Anzeigers Bonn, zur rheinischen Sprache gekommen ist, und "Wahnsinnig weede" von Köster & Hocker. Uli Müller hatte nicht umsonst seinen FC-Schal am Mikrofonständer, er brauchte ihn beim BAP-Lied "Woröm dunn ich mir dat eijentlich ahn". Mitsingen konnten die Gäste aber doch bei "Alles Netto" von Tommy Engel auf einen Elvis Hit: "ohne Rechnung", bei "Ich han nen Deckel" von den Bläck Fööss, "Buure Säu" von Köster & Hocker und bei den Zugaben "Für et Hätz un jäjen der Kopp" von L.S.E. (Lammers - Steffen - Engels) und "Sing mich noh Huuss" von Kasalla.
Daniela Spatz und Hoppel Grassmeier vom RheinKlang 669 Team verneigten sich vor den Musikern und dankten für einen tollen Abend mit hohem Unterhaltungswert. Das nächste RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert ist am 22. November - wie immer um 19 Uhr in Mines Spatzentreff - mit dem Bonner Sänger ELPI. Die Rhingpirate treten am 30. November um 18 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt Brühl-Ost vor der Kirche St. Stephan auf mit ihrem Programm "Kölsche Weihnacht", aus dem sie schon als Teaser "Eng Wäng" in Mines Spatzentreff gebracht hatten.
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