Gemeinsam Kräfte bündeln
Zukunftsvereinbarung für Bad Honnefer Innenstadt
Bad Honnef. „Was ist denn hier passiert?“, lautete eine in letzter Zeit häufig formulierte Frage von Besuchern der Bad Honnefer Innenstadt. „War da nicht eben noch ein Geschäft? Und dort oder dort auch?“
Ja, wo sind all die Geschäfte hin? Tatsächlich offenbart sich der Gang durch die Bad Honnefer Fußgängerzone derzeit ein wenig wie das schlendern durch Geisterstadt-City. Mal abgesehen davon, dass es Winter ist, es regnet und die Leute lieber drinnen Zeit verbringen, wirkt die Fußgängerzone nicht wie eine belebte Einkaufsstraße. Die Menschen verweilen nicht. Wo denn auch? Viele Schaufenster sind mit Pappe verklebt, weil die Ladenzeilen dahinter verwaist sind. Allenfalls die Namen der einstigen Geschäfte prangen noch als Zeugen lebhaften Handels über den Fensterfronten.
Dieser Umstand ist den Stadtakteuren natürlich seit längerem bekannt und sie wollen dagegen angehen. Die Innenstadtgemeinschaft „Centrum“, in dem die Einzelhändler zusammengeschlossen sind, ist ja seit vielen Jahren aktiv und belebt erfolgreich die Innenstadt mit zahlreichen Stadtfesten, Schlemmerabenden, Kaminfeuern oder Kulturveranstaltungen. Dahin kommen die Besucher in Scharen. Vor zwei Jahren neu gegründet hat sich der Eigentümer-Verein „Lebendige Stadtmitte“. Das Ziel ist es, die Eigentümer der leerstehenden Geschäftsräume für den Umstand der Geschäftsaufgaben zu sensibilisieren und etwa mit niedrigeren Mieten die Attraktivität für potentielle neue Unternehmen zu steigern.
Die Stadt Bad Honnef will einiges bewegen. Gemeinsam indes geht alles besser und deshalb hat die Stadt den Schulterschluss mit den beiden oben genannten Vereinen gesucht. Da einige bauliche Veränderungen in der Innenstadt anstehen, die mächtig Bewegung bringen in der City und das nicht nur im baulichen Sinne, nehmen das die Akteure zum Anlass, sich auf gemeinschaftliche Ziele für eine zukunftssichere, attraktive Innenstadt mit hoher Wohn- und Lebensqualität, hochwertigem Einzelhandel, guter Nahversorgung, vielfältiger Gastronomie und auch einem guten kulturellen Angebot für alle Generationen zu verständigen. Ein dicker Wunschzettel also. Damit das alles die nötigen Impulse bekommt, wurde nun im Rathaus zwischen den drei Innenstadtkräften eine Zukunftsvereinbarung unterschrieben. Fürs „Centrum“ unterschrieb Vorsitzender Fabian Neumann, für „Lebendige Stadtmitte“ Vorsitzender Konrad Weber und für die Stadt Bürgermeister Otto Neuhoff. Vielfache Voraussetzungen für eine lebendige Innenstadt müssten geschaffen werden, so Neuhoff. Oft sei dies allerdings nicht nur eine Sache vor Ort, sondern auch die politischen Rahmenbedingungen müssten stimmen, um die Überlebensfähigkeit des Handels zu sichern. „Der Leerstand ist bedrückend“, bringt Weber den Eindruck auf den Punkt. Der Vorsitzende des „Centrum“ Fabian Neumann vermisst bei vielen Geschäftsleuten die Leidenschaft, ihre Fachbereiche voranzubringen.
Die Zukunftsvereinbarung beinhaltet einen vielseitigen Maßnahmenkatalog zur Kooperation der drei unterzeichnenden Parteien. Darin verankert sind etwa die Stärkung der Marken, in denen „Centrum“ Pionierarbeit geleistet hat, ein einheitliches Stadt- und Standortmarketing, Maßnahmen, die die Erreichbarkeit der Innenstadt verbessern, Stärkung des stationären Handels durch Onlineplattformen sowie eine erfolgreiche und sichere Durchführung von Großveranstaltungen. Eine neue Nutzungsmischung sei überdies gefragt etwa mit den Berührungsachsen Handel, Kultur und Begegnung. „Es gibt keinen Schalter und dann ist alles anders“, ist den Akteuren bewusst. Indes: Es gilt der Blick nach Vorne. Bürgermeister Neuhoff bleibt zuversichtlich.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Iris Zumbusch-Czepuck aus Königswinter |
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