Sozialarbeit während der Corona-Krise
Hilfe für Brühler Familien
Brühl - (rmm) Sie sind Kummerkasten, Streitschlichter und Problemlöser:
Schulsozialarbeiter und Schulsozialarbeiterinnen stehen in ihrem
Arbeitsalltag in engem Kontakt mit Schülerinnen und Schülern, Eltern
und dem Lehrpersonal. Doch durch das Coronavirus sind im Moment alle
Schulen geschlossen. Das bedeutet für die acht städtischen
Mitarbeiterinnen an Grund- und weiterführenden Schulen ein Umdenken.
„Wir sind Ansprechpartnerinnen für Schülerinnen und Schüler, das
Lehrpersonal und Eltern bei Streitschlichtungen, Anliegen aus dem
privaten Bereich aber auch im Streitfall außerhalb der Schule“,
erklärt Mirjam Kowalewski, Sozialarbeiterin an der
Erich-Kästner-Realschule und spricht damit auch stellvertretend für
ihre drei Kolleginnen an anderen städtischen weiterführenden
Schulen. „Die Beziehungsarbeit als zentrales Element und die
Niederschwelligkeit unserer Angebote fallen weg, was alles
erschwert“, erklärt sie weiter.
Die meisten Eltern, Kinder oder Jugendlichen würden sich über den
Anruf der Sozialarbeiterinnen freuen, und viele Kinder und Jugendliche
berichten, dass sie mit der Erledigung der schulischen Aufgaben gut
vorankommen. Aber auch Langeweile sei bei vielen Kindern und
Erwachsenen ein großes Problem.
Es sei spürbar, dass sich kaum jemand auf die Krise und auf die lange
gemeinsame Zeit der Isolation vorbereiten konnte. In Zeiten, in denen
sonst viele Kinder und Jugendliche bis zum Nachmittag im Offenen
Ganztag betreut werden, gingen viele einfache Ideen verloren. Sie
müssen bewusst aktiviert werden. Erinnerungen an die eigene Kindheit
der Eltern helfen, kreativ zu werden und zu fragen – was hat mir als
Kind Spaß gemacht? Woran erinnere ich mich gerne? Was haben wir
eigentlich ohne die ganze Unterhaltungselektronik, ohne Smartphones
und ohne Computer gemacht?
Und wenn es an Ideen fehlt, lohne ein Blick ins Internet, zum Beispel
auf die Upcycling- und DIY-Seiten. Vermutlich finden sich ungeahnte
Bastelschätze im gelben Sack, im Keller oder auf dem Speicher. Die
Schulsozialarbeiterinnen geben viele Tipps gegen die Langeweile.
Besonders hart treffe die Situation häufig Alleinerziehende, Familien
mit gesundheitlichen oder psychischen Problemen, Familien in beengtem
Wohnraum und Familien, die gerade um ihre Existenz bangen. In den
Telefonaten der Schulsozialarbeiterinnen wird das spürbar.
Anlass zu Sorgen wegen konkreter Fälle haben die Sozialarbeiterinnen
aber zurzeit noch nicht, auch wegen der guten Zusammenarbeit mit den
Kollegen und Kolleginnen im Jugendamt. Dieter Freytag betont, dass
weder Kinder noch Eltern in der derzeitigen Situation allein gelassen
werden
Der Bürgermeister ist dankbar für das Engagement der
Schulsozialarbeiterinnen und ergänzt: „Auch auf der städtischen
Website sind Hilfsangebote für eine Vielzahl von Personengruppen
hinterlegt, Angebote für Kinder und Jugendliche gegen die Langeweile
aufgeführt und wichtige Rufnummern für Probleme in allen Lebenslagen
angegeben“. Website: bruehl.de/coronavirus
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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