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Licht oder Blendung?
KI, Marketing und der schmale Grat der Verführung

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Wichtiges Update

Vor wenigen Tagen habe ich hier einen Artikel veröffentlicht, in dem ich die Künstliche Intelligenz (KI) als potenzielles Werkzeug des Bewusstseinswandels beschrieben habe – als eine Technologie, die, bewusst eingesetzt, Coaches, Therapeuten und kreative Seelen unterstützen kann, ihre Botschaften mit mehr Menschen zu teilen.

Ich stehe weiter zu dieser Vision.

Doch mittlerweile sehe ich deutlicher denn je, wie groß die Gefahr ist, dass aus dem Werkzeug ein Werkzeug der Verführung wird.

Denn das „Licht“, das KI ausstrahlt, ist nicht immer klar zuzuordnen.
Es ist vielleicht gut zu erinnern: Auch der Verführer in alten Schriften wurde Lichtbringer genannt.

Wenn Marketing zur Manipulation wird

Was mich besonders beschäftigt: Der emotionsbasierte Einsatz von KI im Marketing.
In Online-Kursen, KI-Webinaren und sogenannten „Bootcamps“ wird aktuell gefeiert, wie wunderbar emotional, tief und berührend KI-generierte Texte oder Verkaufstexte klingen.
Teilnehmer sind begeistert: „So etwas hätte ich nie selbst formulieren können!“

Doch genau hier liegt der kritische Punkt:
Ist diese Tiefe echt? Oder bloß eine perfekte Simulation von Tiefe?
Und mehr noch: Was passiert mit uns, wenn wir beginnen, diese Schein-Tiefe als Wahrheit zu verkaufen – und dabei unsere eigene Seele verraten?

Wenn wir uns als bewusste Menschen, Coaches oder spirituelle Unternehmer von der KI in ihrer glänzenden Effizienz blenden lassen, besteht die Gefahr, dass wir uns selbst verlieren.
Dass wir nicht mehr aus unserer inneren Quelle schöpfen, sondern aus vorgefertigten Strukturen.
Dass wir nicht mehr berühren – sondern nur beeindrucken.

Was bleibt, ist das, was nicht programmierbar ist

Computer werden – wie Rüdiger Dahlke es in seinem Vortrag sagte – bald viele Berufe überholen, vielleicht sogar besser „fühlen“, „sprechen“ oder „beraten“ können.
Aber eines bleibt ihnen verwehrt: echtes Menschsein.
Liebe. Reifung. Mitgefühl. Entwicklung.
Oder anders gesagt: die spirituelle Dimension des Lebens.

Mein Appell: Wachsamkeit statt Euphorie

Ich schreibe diesen Artikel als jemand, der KI aktiv nutzt.
Aber ich tue es bewusst, mit innerem Kompass und ständiger Reflexion.
Denn der Weg zwischen Nutzen und Missbrauch, zwischen Licht und Blendung, ist schmaler, als viele denken.

Wenn wir KI in unsere spirituelle Arbeit integrieren, dann sollten wir das mit klarer Absicht tun – nicht aus Mangel an Zeit oder Ideen, sondern aus dem Wunsch, Seelen zu erreichen, nicht nur Zielgruppen.

Denn das wahre Licht erkennt man nicht an seiner Helligkeit – sondern an seiner Wärme.

Wie seht ihr diesen Aspekt?

LeserReporter/in:

Ricardo Kappel aus Bad Honnef

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