1000 Bäume für Erftstadt - und DEINE Stadt
„Kein Recht, aufzugeben!“
Die kleine Antonia von Ley hatte einen großen letzten Wunsch: Es sollten möglichst viele Bäume gepflanzt werden. Ihr Vermächtnis sorgt für eine bleibende Verbindung zur im Juli 2019 verstorbenen Zehnjährigen - ihre Eltern wollen den Wunsch über die Grenzen von Erftstadt hinaus tragen.
Erftstadt. „Ich habe sie nicht gekannt, aber was war Antonia für ein beeindruckender Mensch. Im eigenen, nahenden Ende den Blick auf die Dinge zu richten für andere, das zeugt von einer ungeheuren Stärke“, erklärte Oliver Krischer. Und so betonte der „neue“ NRW-Umweltminister, dass er sehr gerne auch der neue Schirmherr der Initiative „1000 Bäume für Erftstadt“ sei und die Idee von Antonia aktiv fördere.
Was im Juli 2019 aus tiefer Trauer über den Tod ihrer an Krebs erkrankten Tochter erwachsen sollte, können Claudia und Florian von Ley heute kaum fassen. „Antonia hat sich vor ihrem Tod gewünscht, dass wir etwas für unsere Umwelt tun. Sie wollte tausende Bäume pflanzen lassen. Wir wollten ihren letzten Wunsch erfüllen und haben die Initiative ‚1000 Bäume für Erftstadt‘ ins Leben gerufen. Wir sind stolz, dass wir Antonias Vermächtnis bald erfüllen können“, erklärten Claudia und Florian von Ley - schickten aber direkt mit einem Lächeln hinterher: „Antonia hätte sich damit nicht zufrieden gegeben. Deshalb möchten wir die Initiative über die Grenzen Erftstadts hinaus tragen - unter dem Motto `1000 Bäume für DEINE Stadt‘.“
Die Familie von Ley hatte kurz vor Weihnachten ins Umweltzentrum Friesheimer Busch eingeladen, um den neuen Schirmherrn zu präsentieren, der auch gleich den 800. Baum feiern und im Umweltzentrum offiziell mit einer Plakette versehen durfte.
Vom Geist der Weihnacht, kleinen und großen Steinen
Getragen wurde die Veranstaltung vom „Geist der Weihnacht“ .Nicht nur, dass Claudia von Ley Einblicke in ihre Träume und die eigene Geschichte in Bezug zu der von Charles Dickens gab - unter anderem zu den schwierigen Anfängen der Initiative -, auch der Rahmen zeugte von einem besonders emotionalen, weihnachtlichen Geist. Zwischen den Reden von „Hausherrin“ Carla Neisse-Hommelsheim, Vorstandsvorsitzende des Umweltnetzwerks Erftstadt e.V., Bürgermeisterin Carolin Weitzel, Uwe Zaar vom Rhein-Erft-Kreis, Oliver Krischer und den Landtagsabgeordneten Antje Grothus und Gregor Golland sowie dem Europaabgeordneten Axel Voss ertönte weihnachtliches Geigenspiel.
Und dann waren da noch die „Waschbären“-Kinder der Klasse 3e aus der Donatus-Grundschule. Carlotta, Antonias Schwester, war mit ihren Mitschülern zu Gast, um einen anderen Blick auf das Weihnachtsfest zu werfen: Alleine für Deutschland werden 20 Millionen Weihnachtsbäume gefällt, das hatten die Kinder in der Schule gelernt. „Dieses Jahr ist es einer weniger“, erklärte Carlotta Zuhause. Und so wurden kurzerhand kleine Fichten mit Erdballen für die ganze Klasse organisiert, die sie weihnachtlich geschmückt den rund 60 anwesenden Gästen präsentierten und im Anschluss mit nach Hause nehmen und dort einpflanzen durften.
Diese kleine Aktion stand sinnbildlich für die Initiative: „Im Kleinen anfangen und nach größerem streben!“ Darin waren sich alle einig. Und so soll Antonias Vermächtnis im kommenden Jahr nicht nur in Erftstadt erfüllt, sondern ins ganze Land getragen werden. Denn der viel zitierte „Stein“, den Antonia mit ihrem letzten Wunsch und dank des großen Engagements ihrer Eltern ins Rollen brachte, soll weitere in Bewegung setzen - für eine „positive Lawine“ und tausende neue Bäume. Denn: „Wir haben mit Blick auf unsere Kinder kein Recht, die Hoffnung aufzugeben“, so Florian von Ley.
Infos und Kontakt zur Initiative unter www.1000baeume.net
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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