"Katastrophaler Zustand"
Hygienestandards an Burgschule nicht eingehalten

Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitung beklagen, dass seit November 2022 „notwendige hygienische Standards“ an der der Burgschule in Frechen nicht mehr eingehalten werden. Zur Dokumentation haben Eltern Fotos vom aktuellen Zustand gemacht.  | Foto: Eltern/privat
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  • Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitung beklagen, dass seit November 2022 „notwendige hygienische Standards“ an der der Burgschule in Frechen nicht mehr eingehalten werden. Zur Dokumentation haben Eltern Fotos vom aktuellen Zustand gemacht.
  • Foto: Eltern/privat

Home-Schooling ist zurück, jedenfalls in Frechen: Die Corona-Pandemie gilt für viele als überwunden und Schule findet eigentlich, trotz eines hohen Krankenstandes und eklatanten Lehrermangels, wieder durchgehend in Präsenz statt. Nicht so an der Burgschule. Der Grund für das unerwartete Comeback des Distanzunterrichts ist diesmal kein weltumfassender Virus sondern Schmutz!

Frechen. Nach der Insolvenz einer Reinigungsfirma im November 2022 wird die Frechener Grundschule nicht mehr ordentlich gereinigt. Schulleiterin Sabine Meyer kann daher „eine Gesundheitsgefährdung der Kinder, Lehrkräfte, des pädagogischen Personals und aller an der Schule arbeitenden Menschen durch den unhygienischen Gesamtzustand der Schule nicht mehr ausschließen“ und hat den Eltern ihrer Schüler schriftlich angekündigt, die Schule eventuell kurzfristig schließen zu müssen und stattdessen Distanzunterricht anzubieten. „Notwendige hygienische Standards“ würden an der Schule aktuell nicht eingehalten.„Insbesondere die Toiletten, die Mensen und die beiden Räume, in denen gegessen wird, wurden bisher unzureichend, gestern gar nicht gereinigt. Treppenhäuser und Räume werden seit November/Dezember weder gefegt noch nass geputzt“, heißt es in dem Schreiben an die Eltern.

„Uns wurde außerdem angeraten, die Kinder bereits am Mittwoch, 8. Februar, zuhause zu lassen“, erzählt eine aufgebrachte Mutter. Sie und ihre Kinder sind eigentlich begeistert von der Grundschule. Schulleitung und Lehrpersonal würden tolle Arbeit leisten, der Hygienezustand sei allerdings katastrophal.

„Da ist es draußen schöner“, sagt sie und das will in dieser Jahreszeit schon etwas heißen. Am Mittwoch hätten daher nur wenige Eltern ihre Kinder zur Schule geschickt. Sie habe nur Lehrmaterial für das Home-Schooling ihrer Kinder abgeholt.

Die Mutter ist enttäuscht darüber, dass es der Stadtverwaltung anscheinend nicht gelungen ist, in den vergangenen Wochen einen geeigneten Ersatz für das insolvente Reinigungsunternehmen zu finden. „Bestände ein solches Problem im Rathaus, wäre es schon längst behoben“, vermutet sie. E-Mails und Telefonanfragen bei Bürgermeisterin Susanne Stupp blieben bisher unbeantwortet.

„Das darf so nicht sein! Was machen die eigentlich noch bei der Stadt?“, ärgert sie sich. In einem nächsten Schritt möchte sie jetzt das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises über die Zustände an der Burgschule informieren.

„Echt eine Schande für diese Stadt“, teilt uns eine weitere betroffene Mutter per E-Mail mit. Die eventuelle Rückkehr zum Home-Schooling empfindet sie als ein „Ding der Unmöglichkeit“. Im Gegensatz zu den Corona-Lockdowns würden Arbeitgeber sicherlich nicht so verständnisvoll darauf reagieren, wenn Eltern nicht zur Arbeit kommen könnten, weil die Schule ihrer Kinder nicht gereinigt wurde.

„In der Burgschule wird es heute eine Sonderreinigung der stark verschmutzten Bereiche geben“, versprach Stadtsprecher Thorsten Friedmann am Mittwochmittag kurz vor Redaktionsschluss.

Die Tage drauf würde eine „eingeschränkte Reinigung“ durch eine kurzfristig beauftragten Firma erfolgen, bevor am Montag, 13. Februar eine neue Firma zum Einsatz käme, die eine vertragskonforme Unterhaltsreinigung sicherstellen könne.

„Wir wissen um die aktuelle Reinigungssituation in der Schule, die für die Betroffenen eine Belastung darstellt“, erklärt Friedmann. Die Stadtverwaltung sei überzeugt, dass in Zukunft die anzuwendenden Reinigungsstandards eingehalten würden.

Die „Problematik der Reinigung“ sei zum Ende des vergangenen Jahres eskaliert, nachdem die ursprünglich beauftragte Firma die Leistungen nicht mehr erbrachte und die Insolvenz-Folgefirma nicht in der Lage war, die Räumlichkeiten adäquat zu säubern. Unglücklich sei, dass die Insolvenz-Folgefirma von sich aus im Laufe des Januars kündigte und somit ein drittes Unternehmen kurzfristig gefunden werden musste. Dieses konnte, auf Grund der Kurzfristigkeit, anfangs die Reinigung nur eingeschränkt durchführen.

Somit bleibt es vermutlich bei einer sehr kurzfristigen Rückkehr des Distanzunterrichtes, es sei denn, die zugesagten Reinigungsleistungen werden nicht erbracht. „Dann behalte ich mir nach DGUV 1 § vor, die Schule kurzfristig zu schließen“, so Schulleiterin Sabine Meyer in ihrem Schreiben an die Eltern.

Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitung beklagen, dass seit November 2022 „notwendige hygienische Standards“ an der der Burgschule in Frechen nicht mehr eingehalten werden. Zur Dokumentation haben Eltern Fotos vom aktuellen Zustand gemacht.  | Foto: Eltern/privat
Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitung beklagen, dass seit November 2022 „notwendige hygienische Standards“ an der der Burgschule in Frechen nicht mehr eingehalten werden. Zur Dokumentation haben Eltern Fotos vom aktuellen Zustand gemacht.  | Foto: Eltern/privat
Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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