1,3 Tonnen Farbe und 2500 Nieten für die Brücke
Freie Fahrt mit Einschränkungen

Denkmalschutz und aktuelle Anforderungen zu verbinden, war für alle Beteiligten bei der Sanierung der Drehbrücke eine Herausforderung. | Foto:  Stadt Köln
  • Denkmalschutz und aktuelle Anforderungen zu verbinden, war für alle Beteiligten bei der Sanierung der Drehbrücke eine Herausforderung.
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Nach Fertigstellung der Generalsanierung ist die Deutzer Drehbrücke seit Anfang der Woche wieder für den motorisierten Verkehr freigegeben. Doch es gibt einige Einschränkungen.

Deutz. An Feiertagen, an Wochenenden und während der Ferienzeiten ist die Drehbrücke lediglich für den Fuß- und Radverkehr nutzbar.
Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit kann die Drehbrücke wieder durch Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen befahren werden. Die Durchfahrtshöhe beschränkt sich auf 2,50 Meter.

Die große Herausforderung lag in der Besonderheit des denkmalgeschützten Bauwerkes. In Abstimmung mit dem Stadtkonservator musste die mehr als 100 Jahre alte Drehbrücke mit den Erfordernissen des aktuellen Standes der Technik in Einklang gebracht werden. Zudem konnten viele zusätzliche Schäden in den Stahlbauteilen erst nach Freilegung der Bauteile entdeckt werden. Es wurde erforderlich, das Maschinenhaus neu zu bauen. Schäden in der historischen Antriebstechnik waren vor Baubeginn noch nicht erkennbar. Auch die Inbetriebnahme-Phase gestaltete sich als sehr kompliziert und langwierig.

Sonja Rode, Leiterin des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau: „Die denkmalgeschützte Drehbrücke zu sanieren, war eine große ingenieurtechnische Herausforderung, weil hier der konstruktive Ingenieurbau und der Maschinenbau vereint sind. Ich freue mich besonders darüber, dass das Projektteam trotz der vielen unvorhergesehenen Widrigkeiten immer wieder eine gute Lösung gefunden hat. Herzlichen Dank an alle Beteiligten und auch für die Geduld der Öffentlichkeit.“

Während der Generalsanierung der Drehbrücke wurden diverse vorhandene Kriegsschäden im Antriebsbereich beseitigt und im Stahlbau überarbeitet. Des Weiteren ist nun die Stahlfachwerkskonstruktion mit mehr als 1,3 Tonnen Farbe beschichtet worden. Es sind mehr als 2500 Nieten auf traditionelle Art mittels Schmiedefeuer und Schmiedewerkzeugen neu gesetzt worden.

Bereits im Dezember 2022 konnte die Drehbrücke trotz der noch laufenden Arbeiten an der Antriebstechnik für den Fuß- und Radverkehr freigegeben und bereits in ihrer neuen Farbgebung, die dem Ursprungsfarbton des Neubaus von 1907 entspricht, erlebt werden. Seit Frühjahr 2023 ist die Deutzer Drehbrücke Teil der Fahrradstraße der Alfred-Schütte-Allee, die im Abschnitt zwischen „Am Schnellert“ und Siegburger Straße eingerichtet worden ist.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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