Gemeinsam gegen Queerfeindlichkeit
Anzeigen statt Aushalten

Von links: Ulf Willuhn (Oberstaatsanwalt & LSBTIQ* Ansprechperson der Staatsanwaltschaft Köln), Birgit Bungarten (rubicon e.V.), Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Oliver Schubert (Geschäftsführer Aidshilfe Köln e. V.), Natalie Hagen (ColognePride e.V.) und Thorsten Hel-mers (Kriminalhauptkommissar & LSBTIQ* Ansprechperson der Polizei Köln | Foto: Stadt Köln
  • Von links: Ulf Willuhn (Oberstaatsanwalt & LSBTIQ* Ansprechperson der Staatsanwaltschaft Köln), Birgit Bungarten (rubicon e.V.), Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Oliver Schubert (Geschäftsführer Aidshilfe Köln e. V.), Natalie Hagen (ColognePride e.V.) und Thorsten Hel-mers (Kriminalhauptkommissar & LSBTIQ* Ansprechperson der Polizei Köln
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+++ Breites Bündnis veröffentlicht Kampagne zum Tag für Toleranz am 16. November +++

Am Donnerstag, 16. November, dem Internationalen Tag für Toleranz, ruft die UNESCO weltweit zu Toleranz, Respekt, Akzeptanz und Anerkennung auf. Die Stadt Köln veröffentlicht zu diesem Anlass in Kooperation mit der Staatsanwaltschaft Köln, der Polizei Köln, der Kölner Aidshilfe e.V., rubicon e.V., Cologne Pride e.V. und anderen Organisationen der Kölner LSBTI-Communities, eine Plakat- und Webkampagne zur Erhöhung der Anzeigenbereitschaft bei homo- und transfeindlicher Gewalt.

Unter dem Claim "Anzeigen statt Aushalten – Gemeinsam gegen Queerfeindlichkeit" sollen vier Plakatmotive in Anlehnung an bekannte Refrain-Zeilen wie "Love is Love, Baby don’t hurt me" oder "Wegen Dir schlaf ich heute Nacht nicht ein", Betroffene und Zeug*innen bestärken, queerfeindlich motivierte Hasskriminalität zu melden oder zur Anzeige zu bringen.
Zusätzlich möchte die Kampagne die Stadtgesellschaft dazu ermutigen, sich gegen Queerfeindlichkeit zu positionieren. Deutschlandweit, auch in Köln, kommt es immer häufiger zu Übergriffen gegen Menschen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans- oder intergeschlechtlich (kurz: LSBTI oder "queer") identifizieren. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums ist die Zahl der gemeldeten queerfeindlich motivierten Straf- und Gewalttaten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
Queerfeindlichkeit zeigt sich im Alltag in den unterschiedlichsten Formen. Sie reicht von Diskriminierung und Ablehnung bis hin zu Belästigungen und körperlicher Gewalt. Menschen, die im öffentlichen Raum als schwul, lesbisch oder trans wahrgenommen werden, sind queerfeindlichen Übergriffen ausgesetzt. Oft zielen hassmotivierte Straftaten darauf ab, nicht nur unmittelbar Betroffene, sondern ganze Bevölkerungsgruppen einzuschüchtern.

Die Seite www.anzeigen-statt-aushalten.de bündelt Informationen für Betroffene und Zeug*innen von Queerfeindlichkeit und erklärt, was konkret bei Diskriminierung und Gewalt zu tun ist und was es bei einer Anzeigenerstattung zu beachten gilt.

Mit dieser Kampagne möchten wir zum internationalen Tag für Toleranz zeigen, dass Ausgrenzung und Hass in unserer vielfältigen und toleranten Stadt keinen Platz haben. Auch der öffentliche Raum muss für alle Menschen in Köln ein sicherer Ort sein. Dafür machen wir uns als Stadtgesellschaft stark, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Oliver Schubert, Geschäftsführer der Aidshilfe und Kooperationspartner der Kampagne: Die Kampagne soll die Kölner Bürger*innen dafür sensibilisieren, sich solidarisch zu zeigen und den Menschen, die von queerfeindlicher Gewalt betroffen sind, zur Seite zu stehen. Sie ist von einer Vielzahl von Vereinen und Gruppen der Stadtarbeitsgemeinschaf Queerpolitik gemeinsam erarbeitet worden, um Menschen aus den LSBTI-Communities zu ermutigen, Vorfälle zur Anzeige zu bringen

Nach einer Studie der Stadt Köln identifizieren sich etwa 10,6 Prozent der hier lebenden Menschen als lesbisch, schwul, bisexuell, trans-, intergeschlechtlich oder queer.

Thorsten Helmers, Kriminalhauptkommissar, Ansprechperson LSBTIQ* der Polizei Köln: Viele Betroffene haben Angst vor der Anzeigenerstattung bei der Polizei. Dieses Dunkelfeld wollen wir aufhellen. Deshalb kann ich queere Menschen nach Übergriffen durch Diskriminierung, Beleidigung und Gewalterfahrungen nur ausdrücklich zur Anzeigenerstattung animieren. Nur, wenn wir das Dunkelfeld durch konkrete Zahlen und Daten aufhellen, können Präventionskonzepte entwickelt und Taten strafrechtlich aufgearbeitet werden.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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