Schneller als der Rettungswagen
Mit der Drohne Leben retten
Porz. Der Schock war groß. Beim Spiel der Fußball-Europameisterschaft 2021 zwischen Dänemark und Finnland bricht der dänische Nationalspieler Christian Eriksen zusammen. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Noch auf dem Spielfeld wurde Eriksen dank Herzdruckmassage und einem Defibrillator wiederbelebt. Drei Jahre später steht Eriksen bei der EM in Deutschland wieder auf dem Rasen und trifft gegen Slowenien zum 1:0.
Dass Eriksen nach seinem Zusammenbruch überhaupt wieder auf den Beinen steht, ist vor allem einer Sache geschuldet: dass schnell gehandelt wurde. Denn der Faktor Zeit spielt die entscheidende Rolle. Bei einem Herzstillstand ist man nach sechs bis acht Sekunden bewusstlos. „Man selbst ist nicht in der Lage zu reagieren und ist abhängig von anderen Menschen, die das sehen und handeln.“ Wird nicht geholfen, tritt nach fünf Minuten der Hirntod ein.
Helfen, das zu verhindern, können eine Herzdruckmassage und der Einsatz eines Defibrillators. Letzterer wird meist von Rettungskräften eingesetzt. Bis die aber vor Ort sind, kann es wegen verstopfter Straßen dauern. Und da jede Sekunde zählt, kommt eine andere Methode ins Spie: der Transport mit einer Drohne.
Wie das funktioniert, haben Prof. Marc Horlitz und Kollegen jüngst bei der 14. Auflage des Herz- und Gefäßtages gezeigt. Die Drohne habe gegenüber herkömmlichen Transportwegen einen Zeitvorteil von zwei Minuten. Dies hätten Studien in Schweden ermittelt, sagt Kardiologe Hanno Wied. „Im Jahr 2022 hat in Schweden ein Mensch nur überlebt, weil ein Defibrillator mit einer Drohne zum Einsatzort gebracht wurde.“
Bei einer Demonstration wurde aber nicht nur gezeigt, wie ein Defibrillator mit einer Drohne zum Einsatzort gebracht wird, sondern auch, wie dieser Defibrillator funktioniert. Denn bei dem Gerät handelt es sich um einen sogenannten „Laiendefi“. Dieser gibt demjenigen, der ihn einsetzt, Anweisungen, was zu tun ist. Leben zu retten, soll dadurch im Notfall leichter gemacht werden. (pep.)
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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