Auf geht´s i-Dötzchen
So gelingt Pänz und Eltern der Schulstart

Den Weg zu üben und das Richtige in die Schultüte zu packen, ist für i-Dötzchen von großer Bedeutung. | Foto: Jenny Sturm - stock.adobe.com
  • Den Weg zu üben und das Richtige in die Schultüte zu packen, ist für i-Dötzchen von großer Bedeutung.
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In der kommenden Woche geht die Schule wieder los. Und Kölner i-Dötzchen gehen zum ersten Mal in die Schule. Für die Pänz und ihre Eltern beginnt damit ein neuer und aufregender Lebensabschnitt. Nur: Sind auch alle nötigen Vorbereitungen getroffen? EXPRESS – Die Woche beantwortet gemeinsam mit ausgewählten Kölner Experten die wichtigsten Fragen zum Thema Schulstart.

von Alexander Büge

■ Was muss mein Kind schon können?
Laut des Gesundheitsamtes der Stadt Köln sowie aus schulärztlicher Sicht sollte das Kind zum Schulstart gut sehen und hören können. Die Fähigkeit, einen Menschen mit Kopf, Körper, Armen und Beinen zu malen sowie den eigenen Vornamen zu schreiben, sollte es ebenfalls schon besitzen. Dass es kleine Mengen erfassen, Farben benennen und geometrische Formen erkennen kann, wird außerdem vorausgesetzt. Des Weiteren sollte es Buchstaben richtig aussprechen und einfache Sätze fehlerfrei formulieren. Für den Schulalltag ist es wichtig, dass es sich bereits eigenständig die Schuhe zumachen, an- und umziehen sowie auf die Toilette gehen kann.

■ Hat es alle Materialien?
Neben einem Ranzen oder Rucksack brauchen die i-Dötzchen in der ersten Klasse ein Mäppchen, Blei-, Bunt-, und Klebstifte, Hefte, Blöcke, ein Lineal, eine Kinderschere sowie die passende Kleidung für den Schulsport.

■ Was kommt alles in die Schultüte?
Das benötigte Lernmaterial kann ein Inhalt der Schultüte sein. Zudem könnten dort Namensaufkleber, eine Brotdose und eine Trinkflasche enthalten sein. Einige Süßigkeiten sollten ebenfalls nicht fehlen.

■ Was gebe ich meinem Kind an Essen mit?
Um eine bestmögliche Lernfähigkeit in der Schule zu gewährleisten, sollten sich die Kinder ausgewogen ernähren. Vitaminreiches Obst, kohlenhydrathaltiges Vollkornbrot und proteinreicher Aufschnitt sind beispielsweise eine gute Wahl. Als Getränke kommen vor allem Mineralwasser und Säfte in Frage. Sehr fetthaltige oder zuckerreiche Produkte sollten Kinder hingegen nur in Maßen zu sich nehmen.

■ Wie kommt mein Kind ohne Elterntaxi zur Schule?
Laut dem schulpsychologischen Dienst der Stadt kann es hilfreich sein, den Schulweg am Anfang zu begleiten. Es hänge allerdings von dessen Länge und Beschaffenheit ab, in welcher Form ein Kind darin unterstützt werden muss, diesen alleine bewältigen zu können.
Darüber hinaus könne es sinnvoll sein, Eltern von Mitschülern zu kontaktieren, um ein gemeinsames Gehen des Schulwegs zu organisieren. Das Dezernat für Mobilität der Stadt Köln rät: „Für Kinder hat es viele Vorteile, wenn sie den Weg zur Schule zu Fuß, mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. Sie üben sich dabei im Straßenverkehr und lernen sich zu orientieren. Darüber hinaus gewöhnen sie sich
daran, umweltfreundlich mobil zu sein.“
Mit dem Rad sollen Kinder laut des Dezernates für Mobilität aber frühestens ab dem dritten Schuljahr geschickt werden, da die Herausforderung im Straßenverkehr für Schulanfänger noch zu groß seien.

■ Welche Fächer hat es?
In der ersten Klasse gibt es den Grundkanon Deutsch, Mathematik und Sachunterricht. Dazu kommen Religion, Musik, Sport und Kunst. Englisch kommt dann ab der dritten Klasse hinzu.

■ Braucht mein Kind schon ein Handy?
Rund ein Drittel aller Dritt- und Viertklässler hat laut dem Ministerium für Kinder, Jugend und Familie in NRW bereits ein Handy. Pädagogen empfehlen, dass Grundschulkinder frühestens mit neun Jahren ein eigenes haben sollten, allerdings noch kein Smartphone. Gleichzeitig könne es sinnvoll sein, einem Kind schon ab der ersten Klasse ein „Notfall-Handy“ zu geben, wenn es beispielsweise täglich allein einen längeren Schulweg zurücklegen muss.
■ Wie lange dauert eigentlich ein Schultag?
Gerade in den ersten Wochen sind die Kinder weniger lange in der Grundschule als zuletzt in der Kita. „Viele Schulen starten die ersten ein bis drei Wochen mit verkürztem Stundenplan, damit die Kinder erst einmal ankommen können“, erklärt Jana Koch von der Fachgruppe Grundschule der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW. „Der Fokus liegt darauf, sich zu orientieren und den Schulalltag kennenzulernen.“

■ Brauche ich eine Nachmittagsbetreuung?
Es gilt laut Koch zu berücksichtigen, dass es für manche Kinder zu anstrengend sein könnte, wenn sie direkt zu Beginn in die Ganztagsbetreuung gehen müssen. Dementsprechend mache es Sinn, die Nachmittage entsprechend zu planen.

■ Hausaufgaben sofort machen oder besser erst eine Pause?
Eine pauschale Antwort gibt es auch hier nicht. Der schulpsychologische Dienst der Stadt Köln rät allerdings dazu: „Achten Sie auf die Befindlichkeit des Kindes, wenn es nach Hause kommt und orientieren Sie sich daran, wenn es darum geht, wann die Hausaufgaben gemacht werden. Oft können die Hausaufgaben in der Offenen Ganztagsschule erledigt werden.“ Ebenso sei es sinnvoll, die Hobbies der Kinder im Blick zu haben, wenn es um den Zeitpunkt der Hausaufgaben geht. Auch die familiäre Situation solle dabei Berücksichtigung finden.

■ Wie bringe ich mein Kind dazu, vom Erlebten zu erzählen?
In der Regel sind i-Dötzchen laut dem schulpsychologischen Dienst der Stadt Köln „übervoll“ mit Erlebnissen, die erzählt werden müssen. Sollte den Eltern hingegen auffallen, dass das Kind nichts erzählt, sollten sie Interesse bekunden und nachfragen. Wichtig dabei: Die Fragen sollten möglichst offen gehalten werden.

■ Wie kann ich mein Kind beim Lernen unterstützen?
Eine große Hilfe beim Lernen sind Organisation und Strukturierung. Es kommt also darauf an, wann und wo das Kind die Hausaufgaben macht. „Dazu gehört auch ein ruhiger, ablenkungsarmer Arbeitsplatz und eine positive Motivation durch die Eltern“, sagt Jana Koch. „Auch das Einbinden von kleinen Aufgaben in den Alltag kann hilfreich sein: Abzählaufgaben beim Tischdecken, gemeinsames Lesen, gemeinsame Lieder, Gesellschaftsspiele spielen und vieles mehr ist schön und macht den Kindern Spaß.“
■ Was tun, wenn mein Kind die Schule nicht mag?
Dies ist laut Experten keine Ausnahme. „Es kommt oft vor, dass Erstklässler der Kita-Zeit hinterher trauern“, erklärt Koch. „Vielleicht fallen ihnen Dinge etwas schwerer oder sie haben mit schnelleren Erfolgen gerechnet. Wir Lehrkräfte bemühen uns aber, jedem Kind Erfolgserlebnisse zu verschaffen.“ Falls Kinder trotzdem enttäuscht sind, sei es wichtig, zugewandt mit ihnen darüber zu reden und ihnen aufzuzeigen, was sie alles schon gelernt haben und dass sie stolz darauf sein können.

■ Wie wichtig ist ein regelmäßiger Kontakt zur Lehrkraft?
Für das Kind wird die Lehrkraft eine sehr wichtige Bezugsperson werden. Dementsprechend sollten Eltern laut dem schulpsychologischen Dienst der Stadt Köln von Anfang an eine gute Beziehung zu ihr aufbauen und signalisieren, dass sie gesprächsbereit sind. Wenn Eltern Fragen haben oder Dinge nicht einordnen können, sollten sie die Lehrkraft um einen Gesprächstermin bitten, damit alles in Ruhe besprochen werden kann.

■ Sollte ich mich mit anderen Eltern austauschen?
Der Austausch mit anderen Eltern kann Unsicherheiten nehmen. Experten empfehlen jedoch, dass die Lehrkraft der erste Ansprechpartner sein sollte. „Kinder sind sehr unterschiedlich, es ist oft nicht hilfreich, sie zu vergleichen“, sagt Koch und betont: „Jedes Kind braucht zum Schulstart eine individuelle Förderung.“

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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