Hilfe für Geflüchtete
WinLi hilft seit 10 Jahren

Ingo und Astrid Ackerschott mit ihrer ehemaligen  Auszubildenden Hermine Konstanjyan und dem Vorsitzenden von WinLi, Dietmar Klein (v.l.).  | Foto: Manfred Stern
  • Ingo und Astrid Ackerschott mit ihrer ehemaligen Auszubildenden Hermine Konstanjyan und dem Vorsitzenden von WinLi, Dietmar Klein (v.l.).
  • Foto: Manfred Stern

Lindlar. „Hermine ist durch ihre fachliche Kompetenz und ihre herzliche Art ein echter Gewinn für unseren Betrieb. Wir können aus eigener Erfahrung andere Betriebe nur ermutigen, Geflüchtete als Arbeitskräfte oder Auszubildende aufzunehmen.“ Wenn Ingo und Astrid Ackerschott über ihre Mitarbeiterin im Friseursalon sprechen, sind sie voll des Lobes. Hermine Konstanjyan hat bei ihnen erfolgreich die Ausbildung zur Friseurin abgeschlossen, inzwischen besucht sie die Meisterschule.

Die junge Frau und Mutter flüchtete aus Armenien nach Deutschland, lernte hier Deutsch mit Unterstützung von WinLi, dem Lindlarer Verein für Geflüchtete. Mitglieder des Vereins betreuten sie auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Dietmar Klein, erster Vorsitzender des Vereins „Willkommen in Lindlar“, kennt noch viele weitere Beispiele von Geflüchteten, die in Lindlar Ausbildungs- oder Arbeitsplätze gefunden haben, etwa in einer Bäckerei, bei einem Holz-Großhändler oder im Supermarkt. Eine Elektro-Installationsfirma hat ebenfalls Geflüchtete als Auszubildende eingestellt, genauso wie ein internationales Unternehmen für Medientechnik. Andere junge Menschen arbeiten inzwischen als Gerüstbauer oder Bauhelfer. In einem Fall hat ein examinierter Apotheker durch WinLi eine neue Stelle in einer Lindlarer Apotheke gefunden. „Ich freue mich sehr, hier Beispiele für gelungene Integration vorstellen zu können, die den Fachkräftemangel im Ort lindern können“, so Klein.

Willkommen in Lindlar

Vor zehn Jahren hatten sich sieben engagierten Lindlarerinnen und Lindlarer zu einem Verein zusammengeschlossen, den sie „Willkommen in Lindlar“ (WinLi) nannten. Innerhalb eines Jahres wuchs die Mitgliederzahl auf über 100 an. 40 bis 50 ehrenamtliche Helfer besuchten ab 2015 in kleinen Teams die Unterkünfte und boten Hilfe und Beratung an. Damals startete auch der Nachhilfeunterricht in der deutschen Sprache.

Anfang 2017 wurde das Büro in der Berliner Straße 6 eröffnet - es wurde zur ständigen Anlaufstelle für Geflüchtete. Sie bekommen dort Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen, werden unterstützt bei der Suche nach Wohnungen oder Arbeits- und Ausbildungsplätzen, erhalten Hilfestellung in fast allen Lebenslagen.

Allein aus den Mitgliedsbeiträgen hätte man die Arbeit des Vereins kaum finanzieren können. Ein wichtiger Geldgeber für die Unterstützungsmaßnahmen ist bis heute die evangelische Kirchengemeinde Lindlar. Auch die Gemeinde Lindlar hat WinLi zeitweise unterstützt. Ein großzügiger Sponsor überlässt dem Verein das Büro in der Rheinstraße mietfrei. Vertreter aller politischen Parteien in Lindlar sind Mitglieder des Vereins, darunter Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Auch die Lindlarer Schulen haben sich intensiv für die Arbeit mit den Kindern der Geflüchteten engagiert, ebenso Sportvereine.

Mobilität vor Ort ist ein wichtiges Thema für Geflüchtete, deshalb hat WinLi in den letzten Jahren rund 400 gespendete Fahr-

räder für Geflüchtete instandgesetzt und gegen eine Schutzgebühr abgegeben.

Der Verein möchte weitere Ehrenamtliche für die Arbeit mit Geflüchteten begeistern. Vor allem sucht WinLi Menschen, die regelmäßig Geflüchteten bei der beruflichen Ausbildung oder den Hausaufgaben helfen.

Kontakt

www.winli.de, Telefon 0 22 66/

4 65 19 82, E-Mail: info@winli.deDas Büro in der Berliner Straße 6 ist dienstags von 9 bis 14 Uhr sowie donnerstags von 17 bis 20 Uhr geöffnet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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