Kirche wird entwidmet
Abschied von der Johanneskirche

Den feierlichen Entwidmungsgottesdienst kann man live übers Netz verfolgen: Sonntag, 31. Januar. | Foto: Nicole Compère
  • Den feierlichen Entwidmungsgottesdienst kann man live übers Netz verfolgen: Sonntag, 31. Januar.
  • Foto: Nicole Compère
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Brühl - (red) Die Evangelische Kirchengemeinde verabschiedet sich von der
Johanneskirche am Rodderweg. Ein feierlicher Entwidmungsgottesdienst
wird am Sonntag 31. Januar um 10.15 Uhr stattfinden, begleitet von
Superintendent Dr. Bernhard Seiger.

Die Gemeinde und alle Interessierten können den Gottesdienst in einem
Lifestream über die Internetseite der Kirchengemeinde
www.kirche-bruehl.de verfolgen. Zum Abschluss werden die Altarbibel,
das Lektionar (gottesdienstliche Texte und Lieder), Abendmahlgeschirr
und das Kreuz aus der Kirche getragen.

Damit der markante Kirchenbau im Brühler Westen in bester Erinnerung
behalten werden kann, wurde ein liebevoll gestalteter Bildband
herausgegeben. In ihm befinden sich unter anderem Fotografien der
Künstlerin Nicole Compère. Er ist für 20 Euro über das
Gemeindebüro zu erwerben.

Allen Gemeindemitgliedern und der Gemeinde Verbundenen soll es
ermöglicht werden, auch persönlich von der Johanneskirche Abschied
zu nehmen. Vom 24. bis zum 30. Januar wird die Johanneskirche täglich
von 10 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr sowie von 18 bis 19 Uhr geöffnet
sein. Auf einem geführten Einbahnstraßenweg, durch den alle
vorgeschriebenen Schutzvorschriften eingehalten werden, besteht die
Möglichkeit, einzeln oder als Familie durch die Kirchen- und
Gemeinderäume zu gehen, im Saal einen Film mit Bildern aus der
Geschichte der Johanneskirche anzuschauen, auf bunt gestalteten Tafeln
Stationen des Gemeindelebens wieder zu entdecken und selbst darauf
Spuren zu hinterlassen.

Zudem können in einem Erinnerungsbuch persönliche Gedanken
festgehalten werden. Im Kirchraum dürfen Lichter entzündet und
Ermutigungen mitgenommen werden. „Wir hoffen sehr, dass diese Form
des Abschiedes auch bei eventuell erweiterten Corona-Auflagen möglich
sein wird“, sagt Pfarrerin Renate Gerhard. „Wenn nötig, werden
wir das Konzept den Beratungsergebnissen anpassen.“

Der Abschied von Johanneskirche steht schon seit Jahren fest. Er
basiert auf einem einstimmigen Beschluss des Presbyteriums. Die
Gemeindeglieder wurden über Gemeindeversammlungen und Gemeindebriefe
auf dem langen Weg hin zum 31. Januar mitgenommen. Die Entwidmung ist
Teil eines Entwicklungsprozesses, der der evangelischen Gemeinde
Brühl ermöglichen wird, ihre Kräfte zu konzentrieren und noch
gezielter für das Gemeindeleben einzusetzen.

„Von der Johanneskirche Abschied zu nehmen, ist ein Gedanke, der
vielen von uns im Herzen sehr weh tut“, sagt Pfarrerin Renate
Gerhard. „Umso wichtiger ist es, zu sagen, dass dieser Abschied kein
Rückzug bedeutet.“ Über zwei Projekte im Schatten des markanten
Glockenturms verankert sich die evangelische Gemeinde im
gesellschaftlichen Leben des Brühler Westens. Die Kindertagesstätte
Rodderweg wird für eine dritte U3-Gruppe mit einem Anbau an der
Stelle, an der die Kirche steht, erweitert. Für dieses Projekt ziehen
die Stadt Brühl, das Land NRW und die evangelische Kirche Brühl an
einem Strang.

Geplant ist, mit der Kita-Erweiterung Mitte des Jahres 2021 zu
beginnen. Der Betrieb könnte dann voraussichtlich zu Beginn des
Kita-Jahres 2022/23 aufgenommen werden.

Das Grundstück, auf dem heute Gemeindehaus und -saal stehen, geht an
die Antoniter Siedlungsgesellschaft Köln (ASG). Die ASG ist eine
hundertprozentige Tochter der evangelischen Kirche in Köln und
Region. Sie entwickelt dort Wohnraum für Menschen mit
Betreuungsbedarf. Dafür soll in Kürze eine Entwurfsplanung entstehen

Redakteur/in:

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