Proben für den Notfall
Stromausfall - was nun?

Julian Seeger (Leiter Feuer- und Rettungsleitstelle Oberbergischer
Kreis, l.) und Landrat Jochen Hagt zeigen ein Satellitentelefon und 
das dazugehörige Equipment.    | Foto: OBK
  • Julian Seeger (Leiter Feuer- und Rettungsleitstelle Oberbergischer
    Kreis, l.) und Landrat Jochen Hagt zeigen ein Satellitentelefon und
    das dazugehörige Equipment.
  • Foto: OBK

Oberberg. Auf Initiative der Kreisverwaltung führten der Krisenstab des Oberbergischen Kreises und die Stäbe für außergewöhnliche Einsätze (SAE) in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden eine Alarmierungs- und Kommunikationsübung durch. Übungsszenario war ein längerfristiger und großflächiger Stromausfall.

„Bei einem sogenannten Blackout fallen Fest- und Handynetze aus. Der Analogfunk und Satellitentelefone stellen dann eine Alternative dar. Die Stäbe erprobten diese alternativen Kommunikationswege“, berichtet Landrat Jochen Hagt.

Der Testlauf begann mit einer Alarmierung der Stäbe über die Feuer- und Rettungsleitstelles. Der Krisenstab versammelte sich im Notfallzentrum des Oberbergischen Kreises in Marienheide-Kotthausen. Parallel dazu kamen in den Kommunen die Verantwortlichen der SAE zusammen.

Neben dem direkten Austausch zwischen den Stäben via Satellitentelefon und Analogfunk wurde auch die Anbindung der Notfall-Infopunkte in den Kommunen unter die Lupe genommen. Es wurden mehr als die Hälfte der Notfall-Infopunkte für den Test besetzt. Sie dienen Bürgern als Anlaufstelle, um bei Ausfall der gewohnten Kommunikationsmittel einen Notruf absetzen zu können und Informationen zu erhalten.

Die Städte und Gemeinden greifen hierfür auf Satellitentelefone und/oder Analogfunk zurück.

Kommunen, die noch nicht über die entsprechende Technik verfügen, unterstützt die Kreisverwaltung übergangsweise mit Geräten.

„Mir ist wichtig, dass die Kreisverwaltung und die Kommunen im Krisenfall die wichtigsten Arbeitsprozesse autark aufrechterhalten können. Die Übung hat gezeigt, dass auch beischwierigen Ausnahmebedingungen eine Kommunikation zwischen den Ordnungsbehörden und zu den Leitstellen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst möglich ist“, zieht der Landrat sein Fazit.

Klaus Grootens, Kreisdirektor und Leiter des Krisenstabs: „Die Stäbe waren kreisweit schnell einsatzbereit und der Austausch zwischen den Beteiligten hat funktioniert. Gleichzeitig wurden aber auch Schwachstellen erkannt. Bei der Kommunikation über Satellitentelefonie sind verschiedene Aspekte zu beachten, um eine unterbrechungsfreie Verbindung herzustellen.

Der Umgang mit dieser alternativen Technik sollte daher auch in Zukunft regelmäßig erprobt werden. Verbesserungsmöglichkeiten wird es immer geben. Dies ist aber auch der Sinn solcher Übungen, um bei einem Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.“

Der Krisenstab frischte auch bekannte Abläufe auf und vertiefte teils neue Inhalte, die der Stab unter Leitung des Kreisdirektors im Dezember bei einem Seminar am Institut der Feuerwehr in Münster erworben hatte.

Der Stab setzt sich aus Vertretungen verschiedener Fachämter sowie von Polizei, Feuerwehr, Energieversorgern und weiterer „Fachdisziplinen“ zusammen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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