Holzdieben den "Garaus" machen
Der Wald wird getrackt!

Die angehende Forstwirtin Julia Kreuz und Revierleiter Daniel Braun demonstrieren, wie der Tracker ins frisch gesägte Loch eingesetzt wird.  | Foto: Montserrat Manke
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Region. Es seien dubiose Betriebe, die vom Hinterhof aus das Holz verkaufen würden, welches zuvor im Wald gestohlen worden sei. Man solle aufpassen, wo man sein Holz kaufe, denn eventuell stammt es aus einem der 16 Staatswaldreviere des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft - und wurde da frech geklaut! Regionalleiter Stephan Schütte erklärte beim Vorort Termin in einem Wald zwischen Bonn und dem Vorgebirge, dass in den letzten drei Monaten im Schnitt in jedem der 16 Reviere etwa 15 Kubikmeter Holz - das ist gut ein LKW voll - von Holzpoltern entwendet worden sei.

Und genau deshalb werden nun in die einzelne Stämme solcher Polter hochmoderne Forst-GPS-Tracker eingesetzt.  Diese „schlafen“ so lange, bis es eine Erschütterung gibt. Dann wird ein Signal auf das Handy des Försters oder der Försterin geschickt, und somit sei klar: Hier versucht gerade jemand Holz aus dem Wald zu stehlen.

Und dabei geht es nicht um Kaminbesitzer, die im Wald ein wenig Brennholz vom Boden klauben: „Wir reden von dubiosen Unternehmen, die kommen mit einem LKW mit Kran und laden Stämme auf“, sagt Stephan Schütte, Regionalleiter des Forstamtes Rhein-Erft-Sieg. Später dann würde das Holz auf dem Hinterhof verkauft.

Ungefähr ein großer LKW Holz sei so in den letzten drei Monaten aus jedem der 16 Staatswaldreviere des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft-Revier gestohlen worden, so der 63-Jährige beim Pressetermin im Wald zwischen Bonn und dem Vorgebirge.

Und um genau das zu verhindert, werden mittlerweile „Forst-GPS-Tracker“ in vereinzelte Stämme auf Holzpoltern eingelegt. 200 Euro kostet ein solch kleines Gerät, am Ende eines Stammes wird erst eine Scheibe abgesägt, dann ein Loch gemacht, in welches der Tracker eingelegt wird, danach wird der Stamm wieder mit der Scheibe verschlossen, so, dass er wieder aussieht wie vorher. Wie viele Tracker im Einsatz sind, darüber gab es von den Verantwortlichen keine Informationen.

Die Nachfrage nach Brennholz sei auf jeden Fall stark gestiegen, bestätigt auch Revierleiter Rhein-Erft-Sieg, Daniel Braun, und das Angebot kleiner als der Bedarf. Das aber dürfe nicht dazu führen, dass der Mensch sich im Wald bediene: „Holzsammeln ist verboten“, so Braun, der klar machte, dass nicht nur das Fällen von Bäumen oder der Stehlen ganzer Holzpolter hohe Geldstrafen und einen eventuellen Freiheitsentzug nach sich ziehen können. Darüber hinaus schade das Sammeln auch dem Wald, denn herumliegendes Holz ist wichtig für den Erhalt des Ökosystems.

Totholz ist zum einen Nahrung und Lebensraum für verschiedene Kleinstlebewesen – vor allem Insekten und Pilze – und es speichert noch CO2 und Feuchtigkeit. Bei seiner Zersetzung werden wichtige Nährstoffe an den Waldboden zurückgegeben, die essenziell für das Wachstum und die Vitalität der Pflanzen sind. Häufig sind Wälder auch Naturschutzgebiete, hier darf man zum Schutz von Tieren und Pflanzen die Wege sowieso nicht verlassen.

Die angehende Forstwirtin Julia Kreuz und Revierleiter Daniel Braun demonstrieren, wie der Tracker ins frisch gesägte Loch eingesetzt wird.  | Foto: Montserrat Manke
So wird‘s gemacht: Julia Kreuz, Auszubildende zur Forstwirtin im dritten Lehrjahr, sägt ein Loch in den Stamm. Zuvor hatte die 24-Jährige eine Baumscheibe von dem Holz abgesägt - diese kommt nach dem Einsetzen des Trackers wieder davor. | Foto: Montserrat Manke
Redakteur/in:

Montserrat Manke

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