Tanz in den Mai
Polizei mit Tipps zur Mainacht
Der 1. Mai steht vor der Tür und somit auch die Nacht, in der Verliebte ihrem Herzblatt einen Maibaum stellen. Die Tradition, dass junge Männer in der Mainacht losziehen, um ihrer Angebeteten eine bunt geschmückte Birke - auch als "Liebesmaien" bekannt - unters Fenster bzw. vor die Tür zu stellen, ist im Rheinland sehr verbreitet.
Je größer der Baum und das selbstgebastelte Herz mit dem Namen der Erwählten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf die erhoffte Belohnung, wenn der Maibaumsteller einen Monat später, wie es die Tradition vorsieht, seinen Baum wieder abholt.
Nur muss der "Liebesmaien" auch zur Angebeteten gebracht werden. Daher sollten sich die Junggesellen frühzeitig Gedanken im Hinblick auf Beschaffung und Transport des Baumes machen.
Eines vorweg: Das Fällen von Bäumen im Wald, Parks oder auch in der Nachbarschaft ist eine Straftat! Die Angebote, auf legale Weise an eine frisch geschlagene Birke zu kommen, sind vielfältig. Damit es bei Kontrollen nicht zu Missverständnissen kommt, sollte die Quittung über den Kauf mitgeführt werden.
Auch für den Transport gelten Regeln, die bei allem Verständnis für die traditionellen Maibrauchtümer von der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis in der Mainacht besonders im Fokus stehen.
Daher warnt die Polizei vor den Gefahren, wenn Ladungsvorschriften missachtet werden und wird festgestellte Verstöße konsequent ahnden. Insbesondere der Transport von (alkoholisierten) Personen auf dafür nicht vorgesehene Ladeflächen von Fahrzeugen oder Anhängern birgt erhebliche Gefahren.
Für Unfälle und Verletzte ist die jeweilige Fahrerin oder der jeweilige Fahrer verantwortlich. Auch Fahrzeugeigentümer können unter Umstände haftbar gemacht werden.
Wer mit einer illegal geschlagenen Birke oder mit einem nicht geeigneten oder verkehrssicheren Transportfahrzeug angetroffen wird, riskiert teure Straf- oder Ordnungswidrigkeitenverfahren. Die Weiterfahrt zum oder zur Angebeteten endet zumeist am Anhalteort.
Damit das nicht geschieht, einige Hinweise: Es müssen mindestens zwei geeignete Ladungssicherungsmittel (Zurrgurte, etc.) und geeignete Zurrpunkte benutzt werden. Kordeln, Stricke, Draht und Ähnliches sind nicht zur Ladungssicherung geeignet.
Fahrzeuge mit Ladung dürfen nicht höher als vier Meter und nicht breiter als 2,55 Meter (PKW 2,50 Meter) sein.
Der Baum darf nach vorne nicht über das Fahrzeug hinausragen. Nur ab einer Fahrzeughöhe von 2,50 Meter sind 50 Zentimeter nach vorne erlaubt.
Nach hinten darf der Maibaum höchsten 3 m hinausragen (bei Fahrtstrecken bis 100 km). Ab einer Länge von über 1 m ist dieses mit einer 30 mal 30 Zentimeter großen roten Fahne oder einem entsprechenden Schild zu kennzeichnen.
Fahrzeug oder Zug samt Ladung darf nicht länger als 20,75 Meter sein.
Bei Dunkelheit ist für eine ausreichende Beleuchtung zu sorgen.
Das Kennzeichen darf nicht verdeckt werden.
Es ist verboten, Personen auf Zugmaschinen ohne Sitzgelegenheiten oder auf Ladeflächen von Anhängern mitzunehmen. Aus einem zulassungsfreien landwirtschaftlichen Anhänger kann dann ein zulassungspflichtiger Anhänger werden. Daraus können Straftaten nach dem Pflichtversicherungsgesetz und dem Kraftfahrzeugsteuergesetz entstehen.
Der verbotene Personentransport auf Ladeflächen kann zudem dazu führen, dass die vorhandene Fahrerlaubnis nicht mehr ausreicht. Fahren ohne oder mit der "falschen" Fahrerlaubnis ist eine Verkehrsstraftat. Es drohen empfindliche Geldstrafen und Punkte in Flensburg.
Ein besonderes Augenmerk gilt auch alkoholisierten Fahrerinnen und Fahrern sowie Fahren unter Drogeneinfluss im Vorfeld oder im Anschluss an die Maifeier.
Für Schäden beim Transport ist in der Regel der Fahrer verantwortlich. Ob Schäden durch einen unsachgemäßen Transport durch die Versicherung gedeckt sind, ist fraglich. Unter Umständen stehen hohe Regressforderungen im Raum. (Bi)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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