Eine besondere Auszeichnung
Unikatorden „Kölsches Räumkommando“
Fluthelfer Christian Stopp (Elektromeister, Siegburg) und Intensivpflegekraft Annette Segtrop (Köln) erhalten Unikatorden des Wettbewerbs „Fest in Gold 2022“
Region/Siegburg. Zu helfen ist selbstverständlich, finden viele Menschen. Danke sagen aber auch, findet das Handwerk. Für ihren unermüdlichen Einsatz während der Corona-Pandemie sowie nach der Flut- und Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr erhalten zwei besonders hilfsbereite Menschen – stellvertretend für viele andere helfende Hände – echte „Orden“ des Handwerks: Einzigartige Unikatorden, die der Goldschmiedenachwuchs im traditionellen Karnevalswettbewerb „Fest in Gold 2022“ angefertigt hat. „Wie oft haben wir angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie oder den Folgen der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Juli schon gedacht, dieser spezielle Mensch hätte eigentlich einen Orden verdient? Dabei sind es meistens die stillen Helferinnen und Helfer im Hintergrund, die Herausragendes leisten. Deshalb nutzen wir die Gelegenheit, um – stellvertretend für die vielen Heldinnen und Helden der vergangenen Monate – zwei von ihnen mit Unikatorden unseres Gold- und Silberschmiedenachwuchses auszuzeichnen, die im Rahmen des diesjährigen traditionellen Handwerkswettbewerbs `Fest in Gold´ entstanden sind“, sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln.Einer von ihnen ist Elektromeister Christian Stopp, der sich eigentlich bei der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg als Ausbildungsmeister im HBZ Siegburg um den beruflichen Nachwuchs in seinem Metier kümmert. Regelmäßig zieht es ihn seit Juli 2021 ins Ahrtal, um dort ehrenamtlich mit anzupacken und die Schäden von Flut und Hochwasser zu beseitigen: Zuerst ging es ihm persönlich um seinen betroffenen Cousin, schließlich half er aber auch der betagten Nachbarin. Mehr und mehr Hilfesuchende kamen hinzu, denn schnell wurde deutlich, dass seine handwerklichen Fähigkeiten als Elektromeister vor Ort dringend benötigt werden.
Christian Stopp: „Ohne Strom läuft nichts. Ich wollte einfach nur helfen und dabei eigentlich gar nicht im Vordergrund stehen. Man muss das ganze Ausmaß vor Ort gesehen haben, um es zu verstehen. Ich freu mich sehr über diese Ehrung, hab mich aber natürlich auch gefragt: Warum ich? Es gibt so viele ehrenamtliche Helfer, die es genauso verdient hätten. Für die nehme ich diese Ehrung gerne stellvertretend an – das ist für alle!“
Stopp sorgte vor Ort für viel Bewegung bei den Hilfsmaßnahmen: Denn bei der Kreishandwerkerschaft, die ihn für sein Engagement teilweise freistellte und Kollegen sogar Urlaubstage gespendet haben, damit er über seinen Urlaub hinaus helfen konnte, ist er für die überbetriebliche Ausbildung von Auszubildenden und Gesellen zuständig.
Schnell war die WhatsApp-Gruppe „Elektrikahr“ gegründet, mit der deren Einsätze als freiwillige Helfer koordiniert wurden. Die enge Vernetzung mit der Elektroseelsorge Walportzheim und der Ahrche e.V. sorgte dafür, dass Betroffenen, die zum Beispiel keinen Stromanschluss mehr hatten, schnell geholfen werden konnte. Selbst über Facebook wandten sich Freiwillige und Hilfesuchende direkt an Stopp, der jetzt für sein Engagement mit einem Unikatorden „Kölsches Räumkommando“ geehrt wurde, den Theresa Metzen, Manon Weiden und Iuliia Kachulina vom Kölner Ausbildungsbetrieb Die Schmuckschneiderin im Rahmen des Wettbewerbs „Fest in Gold“ angefertigt hatten.
Einen weiteren Unikatorden erhält Annette Segtrop, Intensivpflegekraft am Universitätsklinikum Köln. Seit über 40 Jahren arbeitet sie bereits in der Pflege. In den zurückliegenden vier Jahren als Intensivpflegekraft auf der Herzchirurgischen Intensivstation 1.2 im Herzzentrum der Uniklinik Köln.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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