NABU Rhein-Sieg
Der Igel und der Mähroboter nachts im Garten

Verletzter Igel, der tagsüber durch den Garten humpelte (2018). | Foto: Dr. L. Wickert
  • Verletzter Igel, der tagsüber durch den Garten humpelte (2018).
  • Foto: Dr. L. Wickert
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Der Igel Tier des Jahres 2024 ist ein faszinierendes Säugetier, das in vielen Gärten in Europa heimisch ist. Mit seinen stacheligen Schutzhärchen und seinem typischen, kugeligen Aussehen hat er sich in die Herzen vieler Tierfreunde geschlichen. Doch der kleine Gartenbewohner hat einige Gewohnheiten und Eigenheiten, die es wert sind, näher beleuchtet zu werden. Auch stellt sich in der modernen Welt eine wichtige Frage: Wie können Igel und Mähroboter friedlich nebeneinander existieren?

Lebensraum und Gewohnheiten des Igels
Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Tagsüber schlafen sie in Nestern, die sie aus Laub, Gras und Zweigen bauen. Diese Nester befinden sich meist gut versteckt unter Büschen, in Hecken oder in Laubhaufen. Sobald die Sonne untergeht, erwacht der Igel zum Leben und begibt sich auf Nahrungssuche. Seine Hauptnahrungsquelle besteht aus Insekten, Schnecken, Würmern und anderen kleinen Wirbellosen. Mit ihrem gut entwickelten Geruchssinn spüren sie ihre Beute auch in der Dunkelheit auf. Droht ihm Gefahr rollt sich der Igel ein. Die Stacheln, die im aufgerollten Zustand nach außen ragen, bieten ihm einen effektiven Schutz vor Feinden. Raubtiere wie Füchse oder Greifvögel finden so kaum eine Möglichkeit, dem Igel gefährlich zu werden. Auch in menschlicher Nähe zeigt der Igel oft wenig Scheu, solange er sich nicht bedroht fühlt.
Mit der Zunahme von automatisierten Gartengeräten, insbesondere Mährobotern, hat sich eine neue Herausforderung für den Igel ergeben. Mähroboter, die oftmals auch nachts arbeiten, können für Igel zur tödlichen Gefahr werden. Da die Tiere in der Dämmerung aktiv sind und sich bei Gefahr einrollen, können sie von den Robotern übersehen und schwer verletzt oder gar getötet werden.
Viele Tierfreunde versuchen die verletzten Igel zu versorgen stossen aber mitlerweile an ihre Kapazitätsgrenzen. Daher können alle Gartenbesitzer die einen Mähroboter besitzen etwas tun:
Maßnahmen für ein friedliches Miteinander von Igeln und Mährobotern

Damit Igel und Mähroboter gut miteinander auskommen, gibt es einige praktische Maßnahmen, die Gartenbesitzer ergreifen können:

1. Zeitplan anpassen: Mähroboter sollten tagsüber betrieben werden, wenn die Igel schlafen und nicht aktiv im Garten unterwegs sind. Nachtbetrieb bitte vermeiden.

2. Sichere Schlafplätze schaffen: Indem man den Garten igelfreundlich gestaltet, kann man den Tieren helfen, sich tagsüber gut zu verstecken. Laubhaufen, Totholz und dichte Hecken bieten perfekte Rückzugsorte. Diese sollten möglichst ungestört bleiben.

3. Begrenzungen und Sensoren nutzen: Moderne Mähroboter sind oft mit Sensoren ausgestattet, die Hindernisse erkennen können. Es lohnt sich, in ein Modell zu investieren, das über fortschrittliche Erkennungssysteme verfügt. Zusätzlich können Begrenzungen oder Zäune aufgestellt werden, die verhindern, dass der Roboter in besonders igelfreundliche Bereiche eindringt.

4. Regelmäßige Kontrolle des Gartens: Bevor der Mähroboter startet, kann es hilfreich sein, den Garten kurz zu inspizieren und sicherzustellen, dass keine Igel im Weg sind.

5. Aufklärung und Sensibilisierung: Gartenbesitzer sollten sich über die Bedürfnisse von Igeln informieren und auch Nachbarn und Freunde darüber aufklären. Gemeinsame Anstrengungen können dazu beitragen, dass die Gartennachbarschaft für Igel sicherer wird.

Der Igel ist ein nützlicher und schützenswerter Bewohner unserer Gärten. Seine nächtlichen Streifzüge tragen zur Kontrolle von Schädlingen bei und bereichern die heimische Fauna. Durch einfache Maßnahmen kann jeder Gartenbesitzer dazu beitragen, dass Igel und moderne Technologien wie Mähroboter friedlich nebeneinander existieren. Indem man Rücksicht nimmt und den Garten bewusst igelfreundlich gestaltet, lässt sich ein harmonisches Miteinander sicherstellen.

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