Kreative Ansätze in der Orchesterarbeit
Ein Aspiranten-Ensemble

Das Aspiranten-Ensemble 2018 im Palmengarten in Bornheim.  | Foto: Anita Brandtstäter
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Wesseling/Bornheim. Im Februar 2013 haben wir im Akkordeon-Orchester Wesseling wieder mit der Nachwuchsarbeit begonnen. Zu dieser Zeit hatten wir eine Kooperation mit der Musikschule Colonia abgeschlossen - Inhaberin Undine Hölzle gab in Wesseling Akkordeon-Unterricht in einer Grundschule.

Zunächst haben wir dreimal pro Jahr Workshops "Gemeinsam musizieren mit Quetsch" ausgeschrieben: in drei bis fünf Proben wird jeweils ein kleines Programm einstudiert. Und dieses wird dann bei einem Abschlusskonzert präsentiert. Seitdem veranstalten wir im Frühjahr vor den Osterferien ein Akkordeonkonzert "Gemeinsam musizieren mit der Quetsch" für und mit dem Nachwuchs, in dem wir auch Auftrittsmöglichkeiten für Solisten, Duos und Ensembles schaffen sowie einen Querschnitt durch die Akkordeonmusik durch unser Orchester präsentieren. Außerdem eröffnen wir die regelmäßigen Rheinparkkonzerte der Stadt Wesseling mit dem Auftritt des Workshop-Orchesters. Und - last not least - endet der letzte Workshop im Jahr mit einem Auftritt beim Jahreskonzert des Vereins.

Dozentin der Workshops ist die musikalische Leiterin des Orchesters Anita Brandtstäter. Unterstützt wird sie seit einigen Jahren von der Akkordeonlehrerin Elena Taran, die an der Musikschule Emotio in Bonn Akkordeon unterrichtet und auch ein Kinderorchester im Wesentlichen mit ihren Schülern im Akkordeon-Spielkreis Rheinland zusammenführt. Ausgesucht wird immer wieder neue Literatur im Schwierigkeitsgrad leicht bis mittel. Abhängig von den Teilnehmern werden Easy-Stimmen ergänzt, damit alle mit Freude mitmachen können. Im Repertoire konzertante Werke wie das Scherzinetto in C-Dur von Alois Breitfuß sowie Kinderorchester-Kompositionen wie "Wusels Abenteuer im Zoo" von Sebastian Klein, "A Visit To England" von Alois Breitfuß, "Antons Tango" von Tobias Dalhof... Eigene Arrangements und Kompositionen von Anita Brandtstäter und Elena Taran ergänzen das Programm. Moderne Kompositionen wie "Blues Ballad & Boogie" von Peter Martin und "A New Morning" machen genauso Spaß wie Arrangements "Drei Megahits von Rolf Zuckowski" und "Klasse Klassik" von Gottfried Hummel. Mit Unterstützung von erfahreneren Spielern gelingen auch "Die Maus" oder "Wer hat an der Uhr gedreht".

Die Teilnehmer waren bunt gemischt - Kinder, kaum Jugendliche, aber auch erwachsene Akkordeonschüler. Und es stellte sich heraus, dass einige der Erwachsenen kontinuierlich immer wieder dabei waren und gerne auf Sicht im Orchester mitspielen würden, dass der Leistungsabstand aber noch etwas groß ist.

Und so entstand nach dem ersten Workshop 2018 die Idee, regelmäßig Aspiranten-Proben durchzuführen. Als Probenraum stellte Marion Ferfers ihren Palmengarten in Bornheim zur Verfügung. Anita Brandtstäter leitet auch diese Proben. Es kommt ihr darauf an, nicht nur die Orchesterstücke durchzugehen, sondern ein Ensemble aufzubauen. Mit vier bis sechs Teilnehmern kann sie auf die Bedürfnisse von jedem einzelnen eingehen. Standards der Artikulation werden besprochen, musikalische Schwerpunkte der Phrasen herausgearbeitet. Die Teilnehmer lernen, aufeinander einzugehen beim Musizieren - wer führt, wer spielt mit. So klangen im Oktober 2020 die "Sonatina in G-Dur" von Beethoven und "First Love" von Jürgen Schmieder schon recht gut. Auch hier gibt es Fluktuation - durch berufliche, örtliche und gesundheitliche Veränderungen. Einige sind jetzt aber schon über drei Jahre dabei.

Nachdem dann der zweite Lockdown ab November 2020 beschlossen wurde, begannen die meisten der Aspiranten online weiterzuproben. Ab Dezember lädt Anita Brandtstäter zu wöchentlichen Zoom-Aspiranten-Proben ein, um neue Stücke einzustudieren, z.B. ein neues Arrangement von "Auld Lang Syne" zum Jahreswechsel, "Rondelino" von Josef Retter, "A Trip To Foxland" von Jürgen Schmieder und die "Comedy Suite" von Helmut Quakernack. Parallel wird auch hier am Orchesterrepertoire gearbeitet. Um den Aktiven eine Vorstellung von den Stücken zu geben, nimmt jeder für sich seine Stimme auf und Anita Brandtstäter mischt die Einzelaufnahmen mit Audacity zu einem Probenergebnis, das sich schon hören lässt. Außerdem gibt sie so immer wieder Rückmeldungen, wo der Off-Beat-Rhythmus noch nicht ganz OK ist, wo das Swing-Feeling noch zu verbessern ist...

Trotz der Corona-Situation sind jetzt fünf Erwachsene immer fleißig dabei. Auch wenn in den Zoom-Proben die richtige Freude am gemeinsamen Musizieren nicht aufkommen kann.

Das Aspiranten-Ensemble 2018 im Palmengarten in Bornheim.  | Foto: Anita Brandtstäter
Das virtuelle Aspiranten-Ensemble 2021 via Zoom.  | Foto: Anita Brandtstäter
LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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