RheinKlang 669
Ein ganz anderes Wohnzimmerkonzert in Mines Spatzentreff
Wesseling. Das war am Freitag ein ganz besonderes RheinKlang 669 Wohnzimmerkonzert in Mines Spatzentreff. Zum ersten Mal gab es zwei Acts. Im Vorprogramm präsentierte nämlich der 14.jährige Preisträger des Regionalwettbewerbs Rhein-Erft von Jugend musiziert Vincent Madlener sein Wettbewerbsrepertoire. So kurzfristig konnte zwar kein Flügel dafür organisiert werden, aber der Auftritt am E-Piano mit Verstärker war trotzdem beeindruckend. Sehr souverän, mit großem musikalischen Ausdruck und auswendig erklangen von Ludwig van Beethoven (1770-1827) das Rondo C-Dur op. 51, von Franz Schubert (1797-1828) das romantische: Impromptu As-Dur op. 90, und zum Abschluss von Johann Sebastian Bach (1685-1750) aus dem barocken Italienischen Konzert F-Dur BWV 971 der 1. Satz. Die Gäste in Mines Spatzentreff waren mucksmäuschenstill und klatschten anschließend begeistert Applaus für den jungen Künstler. Mit dieser schönen Rückmeldung geht er gestärkt in den Jugend musiziert Landeswettbewerb NRW in Münster am 27. März.
Der Hauptact war dann die Liedermacherei Heimpel mit einer spannenden und berührenden Mischung aus zumeist eigenen Chansons, Folk und Balladen auf Deutsch, Französisch, Italienisch, mal nachdenklich, mal eher zum Schmunzeln. Aus den Liedern spricht die Lebenserfahrung von Mieke Stoffelen, (Gesang, Akkordeon, Ukulele), Hermann König (Gesang, Mundharmonika und Gitarre) und Petra Herdtle (Violine und Bassukulele). Es gelingt dem Trio dabei, eine erstaunliche Leichtigkeit herzustellen, auch da, wo es schwer werden könnte.
Neben eigenen Liedern erkläng auch Filmmusik aus "Chocolat", der irische Reel "Boys of Malin", der Klezmer-Titel "Mazeltov", was auf Jiddisch "Viel Glück" bedeutet, ein bekanntes Liedermacherlied, durch Gesten verstärkt. Es gab sogar eine Uraufführung mit den neuen Lied "Wegbegleiter". Weitere Titel "Die Saat", "Ma Petite Peur", "Albatros", "Von Jetzt nach da", "Gefühle im Kreis", "Kalle aus Au" nach einer traditionellen Melodie... Mit dem Lied "WDR 4" outen sich die drei, dass sie schon in dem Alter sind, dass sie die Lieder alle mitsingen können.
Auch im Frühling singen sie gerne ihr Lied "Ende eines Sommers". Und mit "Une Hirondelle" stand auch ein echtes Frühlingslied auf dem Programm. "Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling" - so heißt es wohl in Frankreich. Dieses Lied entstand vor einigen Jahren, als Miekes Gedanken dahingehend reisten, dass wir die Schwalben nie als Fremde bezeichnen würden, obwohl sie die Hälfte des Jahres in Afrika leben. Es sind Weltreisende, Grenzenüberschreiter, sie stehen für große Möglichkeiten. Und so heißt es in der letzten Strophe:
"Und nun singe ich jetzt und hier
für Euch und die ganze Welt,
ich denke, die Lösung kennen wir.
Teilen ist das, was zählt."
Mit viel Humor und mit verzaubernden Klängen nahmen sie auch das Wesselinger Publikum in Mines Spatzentreff mit auf ihre musikalische Reise. Es war keine Sekunde langweilig - auch durch die Wechsel an den Instrumenten und bei der Moderation. Hoppel Grassmeier vom Organisationsteam freute sich sehr über das Trio aus Windeck: "Von immer weiter kommen unsere Musikerinnen und Musiker her - und das ist gut für Wesseling!" Die Liedermacherei Heimpel zählt im Rheinland nach über zehn Jahren des Bestehens inzwischen zu den Geheimtipps für gute Musik.
Die nächsten Konzerte:
- 21. April Wohnzimmerkonzert mit Nice'n'Breezy: Pop-Songs, Jazz-Standards und Latin-Nummern
- 5. Mai Wohnzimmerkonzert mit "Schön mit Abgrund": schwarzhumorige Chansons
- 19./20. Mai 11. Wesselinger Musikfestival RheinKlang 669
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.