Stadtteilhaus eröffnet
Nutzt es, lebt es, liebt es!

Enni Janesch, Ehrenvorsitzende der Siebenbürger-Gruppe, erläuterte Ministerin Scharrenbach und Bürgermeister Stücker die Neukonzeption der Siebenbürger Heimatstube.  | Foto: Günther Melzer
  • Enni Janesch, Ehrenvorsitzende der Siebenbürger-Gruppe, erläuterte Ministerin Scharrenbach und Bürgermeister Stücker die Neukonzeption der Siebenbürger Heimatstube.
  • Foto: Günther Melzer

Wiehl. Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit ist das Stadtteilhaus Drabenderhöhe seiner Bestimmung übergeben worden. Beim Eröffnungsfest war auch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach zu Gast.

„Dieser Bau ist ein Versprechen, besonders für die Gegenwart und die Zukunft“, sagte die Ministerin beim Festakt im neu gestalteten großen Saal des Hauses. Sie hob die Funktion des Gebäudes im Sinne ehrenamtlicher Tätigkeit hervor: „Ehrenamt braucht Heimat und Heimat braucht Raum für Engagement“, erklärte sie. Mehrere Hundert Gäste verfolgten ihre Rede und die Worte von Bürgermeister Ulrich Stücker, der ebenfalls den ehrenamtlichen Einsatz im Ortsteil hervorhob: „Das Gebäude gilt als Dank an die Vereine und Menschen, die das Haus mit Leben füllen.“

Haus der Begegnung

Beim Blick auf die Baukosten von 6,24 Millionen Euro sprach der Bürgermeister von „gut investiertem Geld in ein gutes gesellschaftliches Miteinander“.

Auch Ina Scharrenbach sah die Mittel bestens angelegt. Ihr Haus hatte das Projekt mit 3,83 Millionen Euro gefördert. „Entstanden ist ein Ort mit Perspektive, ein Ort der Gemeinsamkeit, der Halt bietet und Heimat“, so die Ministerin, „das ist ein Haus der Begegnung und der Offenheit, unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft.“ Den künftigen Nutzerinnen und Nutzern rief sie zu: „Ein solches Haus braucht Seele und Sie bringen Seele mit!“

Der Stadt Wiehl gratulierte Ina Scharrenbach zu dem Mut, das alte Kulturhaus zu sanieren und „in die Gegenwart zu bringen“ - viele Kommunen scheuten zurück vor einer solchen Aufgabe.

Bürgermeister Ulrich Stücker gab das Kompliment weiter an die am Bau Beteiligten und das Team im Rathaus: „Das Stadtteilhaus ist ein Haus von engagierten Menschen für engagierte Menschen.“ Das Projekt zeige die große Bedeutung von Städtebauförderung. „Mit der Sanierung erhält die Einrichtung eine neue Dimension als Ort des ehrenamtlichen Engagements“, sagte der Bürgermeister, der darauf hinwies, dass mehr als 15 Vereine an der Gestaltung des Eröffnungsfestes beteiligt waren.

Eröffnungsfest

Entsprechend bunt geriet das Rahmenprogramm. So sang der Kinderchor Drabenderhöher Spatzen „So ein schöner Tag“. Am Haupteingang hatte das Jugend-Blasorchester die Ministerin mit Beethovens „Freude, schöner Götterfunken“ begrüßt. Weitere kulturelle Beiträge lieferten der Honterus-Chor, die Siebenbürger Volkstanzgruppe, der Männergesangverein Drabenderhöhe und die Line-Dancer „Lady-Liners“, allesamt Ensembles aus dem Ort.

Nach dem offiziellen Festakt sorgten das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe und das Akkordeonorchester für die musikalische Untermalung.

Am späteren Nachmittag nutzten zahlreiche Interessierte die Möglichkeit, sich das neue Stadtteilhaus genau anzuschauen. Noch mit provisorischer Einrichtung zeigte sich die Siebenbürger Heimatstube, wo Ina Scharrenbach von Enni Janesch, Ehrenvorsitzende der Kreisgruppe der Siebenbürger Sachsen, und der Vorsitzenden Anita Gutt empfangen wurde. Die Stube wird in den nächsten Wochen neu gestaltet und dann auch während der Öffnungszeiten des Hauses zugänglich sein.

An- und Umbau

Durch den Anbau hat der Haupteingang ein angemessenes Foyer erhalten. Ein Aufzug gewährleistet die Barrierefreiheit.

Im Bereich des Jugendheims ist mit den Umbauten ein großzügiger Raum für vielfältige Nutzungen entstanden. Die zahlreichen Gruppenräume tragen die Bezeichnungen von Orten rund um Drabenderhöhe, etwa Brächen oder Hillerscheid. Zur Verfügung stehen insgesamt zehn große Räume und zwei Säle.

Der große Saal hat eine neue Decke erhalten, was die Akustik deutlich verbessert. Dazu kommt eine leistungsfähige Lautsprecheranlage. Bei Reihenbestuhlung fasst der Saal bis zu 600 Personen. Hinter der Bühne neu entstanden ist ein Backstage-Bereich samt Garderobe und Toilette. Zudem gibt es nun Toiletten auf beiden Ebenen des Hauses, in dem nicht grundsätzlich alles erneuert wurde. Beispielsweise sind die Treppen und große Teile des ursprünglichen Bodenbelags im Sinne einer ressourcensparenden Bauweise erhalten geblieben.

Bürgermeister Stücker legte das Stadtteilhaus allen Menschen in Drabenderhöhe innig ans Herz: „Nutzt es, lebt es, liebt es!“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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