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Neuer Okapi-Bulle im Kölner Zoo
Giraffenhals und Zebrabeine – „Fabelwesen“ zum Staunen

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PRESSEMITTEILUNG 42/2020

Köln, 8. Oktober 2020. Sie zählen zu den anmutigsten, interessantesten und seltensten Tieren der Erde: Okapis, die 1901 erstmals in den Tiefen des kongolesischen Regenwaldes für die Wissenschaft entdeckt wurden. Mitte September kam aus dem Zoo Basel ein neuer Okapi-Bulle nach Köln. „Qenco“ soll hier in die Zucht gehen. Die drei in Köln lebenden Weibchen „Kisanga“, „Hakima“ und „Imani“ hat er nach und nach kennengelernt – seine Integration in die Gruppe verlief ohne Probleme.

„Qenco“ wurde am 18. Februar 2019 im Zoo in Basel geboren. Sein Vater stammt aus San Diego, USA, die Mutter aus dem Zoo Dvur Kralove in Tschechien. Der Transport von „Qenco“ von Basel nach Köln verlief bestens. Er ging vormittags ohne Probleme in der Schweiz in den Anhänger und kam am frühen Abend in Köln entspannt hinaus.

Streng geschützt, äußerst selten: Zoos engagieren sich für den Erhalt

Okapis zählen zu den Giraffenartigen. Sie werden auch „Waldgiraffen“ genannt. Die Tiere haben eine Schulterhöhe von 135 bis 160 cm. Männchen sind kleiner und leichter als Weibchen, allerdings tragen nur sie zwei spitze, hautbedeckte Knochenzapfen auf der Stirn. Wie die eigentlichen Giraffen, so haben auch die Okapis eine lange, blaue Zunge, die bis zu 25 cm ausgestreckt werden kann, um Nahrung zu greifen oder das Fell zu säubern. Einzigartig ist ihre schwarz-weiße Streifenzeichnung an Vorder- und Hinterläufen, die an Zebras erinnert. Okapis leben meist als Einzelgänger im dichten Unterholz und auf Lichtungen des afrikanischen Regenwalds in einem eng begrenzten Gebiet im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. Es gibt keine feste Paarungszeit. Die Jungtiere, die wie Giraffen eine Stehmähne haben, liegen in den ersten Lebenswochen ab und folgen erst danach der Mutter. Okapis sind mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Der natürliche Feind der Okapis ist der Leopard.

Das Okapi ist laut den Gesetzen des Kongo streng geschützt und ein nationales Symbol. Auf der Roten Liste der IUCN wird das Okapi als „gefährdet“ eingestuft. Es gibt keine verlässlichen Zahlen über das Vorkommen der Okapis in der Wildnis. Die Bestände nehmen ab. Lebensraumzerstörung ist eine große Bedrohung für die Okapis, ebenso wie die Jagd auf sie für Fleisch und Fell. Eine große Bedrohung für die Okapis ist die Präsenz von bewaffneten Gruppen in und in der Nähe von Schutzgebieten, die Naturschutz behindern und Wilderei und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen unterstützen.

Der Kölner Zoo unterstützt seit vielen Jahren die Gilman Foundation, die das Okapi Conservation Project koordiniert. Ziel dieses Projektes ist es, mit dem Okapi Wildlife Reserve ein natürliches Waldgebiet zu erhalten. Dort werden Wildhüter ausgebildet und ausgestattet, Infrastrukturen zum Schutz von Habitat und Wildtieren aufgebaut und die Bevölkerung wird in Bezug auf nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, alternativer Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion unterstützt. Das Internationale Zuchtbuch dieser Art wird in Antwerpen geführt. In Europa leben derzeit 78 Okapis in 26 Zoos.

LeserReporter/in:

Werner Scheurer aus Kalk

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