Impf-Start in Apotheken
Hausärzte klagen über Testmüdigkeit in der Bevölkerung
In NRW haben sich jetzt die Hausärzte zu Wort gemeldet. Sie sehen zum einen den Trend zur Sorglosigkeit in der Bevölkerung, und zum anderen einen falschen Ansatz beim Impfen in Apotheken, das heute startet.
Hausärzte in Nordrhein-Westfalen klagen über eine wachsende Sorglosigkeit in der Bevölkerung im Umgang mit der Corona-Pandemie. «Insgesamt ist wohl in der Bevölkerung eine Testmüdigkeit aufgekommen. Viele, die als Kontaktperson in Quarantäne sein sollten, sind es nicht», sagte Oliver Funken, Chef des Hausärzteverbands Nordrhein, der «Rheinischen Post» (Montag). Bislang sind nur geboosterte Kontaktpersonen von der Quarantäne-Pflicht befreit.
"Apotheken bringen Impfkampagne nicht voran"
Auch die jüngste Stiko-Entscheidung für eine vierte Impfung hätten die Patienten gleichmütig aufgenommen: «Die Patienten überrascht fast nichts mehr.» Die Frage nach dem zweiten Boostern hätten viele bei der Auffrischimpfung schon gestellt. «Einen erneuten Run auf die Praxen erwarten wir nicht», sagte Funken.
Zugleich kritisieren die Hausärzte das Apotheken-Impfen, das am heutigen Montag startet: «Die Apotheken bringen die Impfkampagne nicht voran. Wen sollen sie denn noch erreichen? Die Impfzögerer auf jeden Fall nicht», sagte Funken und mahnte: «Apotheken haben keinerlei Erfahrung im Impfen. Sie sollen Impfstofflieferketten sicherstellen. Im Klartext: Schuster, bleib bei deinem Leisten.»
(vd) / © dpa-infocom, dpa:220207-99-09252/3
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.