Menschenfreunde
Hilfe auf Augenhöhe

Drei Jahre aktiv für Menschen in Not: Der Verein Menschenfreude feierte gemeinsam mit den Klinik—Clowns aus Koblenz im Dorfhaus Gielsdorf.  | Foto: fes
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  • Drei Jahre aktiv für Menschen in Not: Der Verein Menschenfreude feierte gemeinsam mit den Klinik—Clowns aus Koblenz im Dorfhaus Gielsdorf.
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Alfter. Nieselregen in der Bonner City, es ist kalt und ungemütlich, da macht man es sich lieber in den heimischen vier Wänden gemütlich.

Davon kann Nadine Schickentantz allerdings nur träumen. Die junge Frau zittert, steht mit ihrem bescheidenen Hab und Gut unweit des Zentralen Omnibusbahnhofs als unverhofft eine kleine Gruppe vorbeikommt, die ihr eine Tasse frisch gebrühten Kaffee, einen Handwärmer und ein paar Kekse anbietet. Nadine Schickentanz lebt seit mehr als einem Jahr auf der Straße. Familiäre Schicksalsschläge beschleunigten den sozialen Abstieg.

Da ist es gut, dass es Menschen gibt wie Janine Mittelstädt, Oliver Drathen, Christian Senftleben, Jürgen Perteck und dessen 13-jährige Tochter Anthea, die sich ihrer annehmen, sie versorgen, sich ihre Geschichte anhören oder den Bedürftigen einfach mit Respekt begegnen.

Vor drei Jahren fing im fernen Nepal alles an

Drei Jahre ist es her als Jürgen Perteck aus Alfter-Gielsdorf mit seinem mittlerweile 17 Jahre alten Sohn Maximilian den wohltätigen Verein „Maximil-Nepal-ian e. V.“ gegründet hatte. Maximilian stand Pate für den recht sperrigen Namen. Mittlerweile nennt sich der Alfterer Verein „Menschenfreude“.

Maximilian nahm seinerzeit an einem zehntägigen Schüleraustausch in der nepalesischen Hauptstadt Katmandu teil. Das Schicksal der zahlreichen notleidenden Menschen in Nepal ließ den Gymnasiasten nicht mehr los: „Die Armut der Kinder in Katmandu hat mich sehr erschrocken, sie sitzen halbnackt am Straßenrand, betteln um Essen oder darum sich Dinge kaufen zu können, die für uns ganz alltäglich sein.“

So gründete er mit seinem Vater Jürgen, der als Pilot arbeitet, den heutigen Verein „Menschenfreude“.

Gut vernetzt konnte die Familie rasch Mitstreiter, darunter auch zwei Ärzte gewinnen, um in Nepal mit anzupacken. Zunächst unterstützten sie ein marodes durch einen heftigen Monsunregen zerstörtes Waisenhaus in dem 300 Kinder unter erbärmlichsten Zuständen lebten, und sammelten Spenden und brachten Hilfsgüter, Spielsachen, Kleidung oder Medikamente nach Nepal. Zudem wollten die Ehrenamtlichen für bessere Sanitäranlagen, sauberes Trinkwasser und eine sichere Stromversorgung für Schulen in Nepal sorgen.

Auf Augenhöhe: Ehrenamtliche Helfer suchen Obdachlose in Bonn auf, wie hier Christian Senftleben im Gespräch mit Kai, der seit vielen Jahren auf der Straße lebt. | Foto: fes
  • Auf Augenhöhe: Ehrenamtliche Helfer suchen Obdachlose in Bonn auf, wie hier Christian Senftleben im Gespräch mit Kai, der seit vielen Jahren auf der Straße lebt.
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Mittlerweile hat der Verein sein Engagement auch auf weitere Nationen ausgeweitet und Hilfsprojekte in Äthiopien, im Senegal, in Armenien, im Kosovo oder in dem Flüchtlingslager „Diavata“ in Nord-Griechenland begonnen. Die Helfer leisteten humanitäre Hilfe in Armenien oder Weißrussland und pflanzten 1.500 Setzlinge für ein Aufforstungsprogramm in Äthiopien, um nur ein paar Beispiele zu nennen

„Doch es kann jeden von uns treffen“, sagt Jürgen Perteck, „auch vor der eigenen Haustüre.“ Und daher setzt sich der Verein „Menschenfreude“ mittlerweile auch verstärkt für Betroffene in der Region ein. Teams kümmern sich um Wohnsitzlose in Köln und Bonn oder fidele Klinik-Clowns wurden eingeladen, um älteren Menschen im Oedekovener Seniorenheim St. Elisabeth eine Freude zu bereiten. Freiwillige, die sich ebenfalls engagieren möchten, sind jederzeit willkommen.Infos kompakt:Menschenfreude e. V.E-Mail: info@menschenfreude.orgInternet: www.menschenfreude.org

Drei Jahre aktiv für Menschen in Not: Der Verein Menschenfreude feierte gemeinsam mit den Klinik—Clowns aus Koblenz im Dorfhaus Gielsdorf.  | Foto: fes
Auf Augenhöhe: Ehrenamtliche Helfer suchen Obdachlose in Bonn auf, wie hier Christian Senftleben im Gespräch mit Kai, der seit vielen Jahren auf der Straße lebt. | Foto: fes
Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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