Produktsicherheit in Deutschland
Das sollten Verbraucher wissen
Viele Verbraucher sind genervt von zu vielen Verpackungen und in
der Tat ist nahezu jedes Produkt heute in Folie eingewickelt, befindet
sich in einem Pappkarton befindet oder wird in sonstige Behältnisse
gefüllt. Neben dem Umweltschutz spielt hier vor allem die
Produktsicherheit eine wichtige Rolle.
In diesem Bereich stellen die verschiedenen Varianten von Verpackungen
einen wesentlichen von vielen Aspekten dar. Jede Verpackung besitzt
ganz spezifische Vor- und Nachteile und nicht jede eignet sich für
alle Produkte gleichermaßen. Allerdings geht Produktsicherheit weit
über die Verpackung hinaus, denn auch das Produkt selbst muss
bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um im Bereich Produktsicherheit
zu bestehen und für den deutschen bzw. europäischen Markt zugelassen
zu werden. Dabei spielen die Inhaltsstoffe ebenso eine Rolle, wie die
Verarbeitung und die Funktionsfähigkeit technischer Komponenten.
Die Tube – ein verpackungstechnisches und sehr sicheres
Multitalent
Viele Hersteller greifen auf Tuben als Verpackungsmittel zurück, weil
diese bestimmte Eigenschaften besitzen. Häufig finden sich
lichtempfindliche, mit Sauerstoff reagierende Produkte in einer Tube
wieder. Der Grund hierfür sind folgende Vorteile dieses
Verpackungsmittels:
- Schutz vor Licht, Wasserdampf und Sauerstoff (sogenannter
- Elastizität des Materials (hält Stöße
- Nutzerfreundlichkeit (durch
Barriereschutz)[/*]
oder Druck leicht aus)[/*]
einfach zu bedienenden Dreh- oder Klappverschluss)[/*]
Tuben werden heute als Verpackungsmittel für Körperpflegemittel,
Kosmetika, Pharmazie-Erzeugnisse und sogar Lebensmittel oder
Tierfutter verwendet. Sie können vergleichsweise einfach mit allen
nötigen Informationen versehen
werden,
lassen sich individuell und ansprechend gestalten und bieten
so eine rundum professionelle Verpackung. Neben Tuben aus Aluminium
und Plastik kommen vor allem Laminattuben zum Einsatz.
Das Produktsicherheitsgesetz
Gerade in Haushalten mit Kleinkindern sollte man dafür sorgen, dass
Verpackungsmaterialien nicht gesundheitsgefährdend sind. Dazu hat der
Gesetzgeber das Produktsicherheitsgesetz
(ProdSG)
als Schutzmaßnahme erlassen, um die Einhaltung der geltenden
Vorschriften, beispielsweise im Bereich der Kennzeichnung
verwendungsfertiger Produkte zu gewährleisten. Es regelt die
einzelnen Aspekte der Sicherheit von Produkten und definiert, wann die
Produktsicherheit gegeben ist. Konsumenten sollten hier vor allem auf
das GS-Zeichen (steht für „geprüfte Sicherheit“) achten, das
ausschließlich an rechtskonforme Produkte vergeben wird.
Verpackungen können auch Produktsicherheit unterstützen
Im Bereich der Produktsicherheit gewinnt der Fälschungsschutz immer
mehr an Bedeutung. Die Hersteller sind bemüht, ihre Produkte im
internationalen Handel zu schützen. Dazu setzen sie verstärkt auf
nicht sichtbare Kennzeichnungen:
- lumineszierende Farben[/*]
- digitale
- gedruckte Zufallsmuster
- Serialisierung[/*]
- verschlüsselte
Wasserzeichen[/*]
ein[/*]
Kodierung[/*]
Ein Beispiel wäre hier die vom Gesetzgeber geregelte Etikettierung
von Rindfleisch. Diese dokumentiert sämtliche Vermarktungsschritte
des Fleisches bis zum Erzeuger bzw. Züchter der entsprechenden Tiere.
Viele Hersteller nutzen darüber hinaus eine Kombination aus
Identifikations- und Fälschungsschutztechnologien. Auf diese Weise
lässt sich die Authentizität eines Produkts garantieren.
Fälschungen sind ja nicht selten von verminderter Qualität, was
wiederum zu einer eingeschränkten Produktsicherheit führt. Insofern
helfen solche Fälschungsschutz-Maßnahmen dabei, die Verbraucher zu
schützen.
Unbedenklichkeit von Verpackungsmitteln und Produkten
Laut Gesetzgeber dürfen Verpackungsmittel keine
gesundheitsschädlichen Substanzen enthalten bzw. nur in einer
vorgeschriebenen Maximalmenge. Damit soll verhindert werden, dass sich
beispielsweise Kleinkinder beim Kauen oder Lutschen an Verpackungen
vergiften. Immer wieder finden sich Kleinteile, Weichmacher oder Gifte
bzw. Chemikalien, also
gesundheitsschädliche
Bestandteile in chinesischen Produkten. Dadurch können Teile
schneller abbrechen oder sich gesundheitsschädliche Bestandteile aus
den Materialien lösen. Beides ist vor allem für Säuglinge und
Kleinkinder gefährlich, da sie dazu neigen, Dinge in den Mund zu
stecken und darauf herumzukauen. Landet ein abgebrochenes Teil in der
Luft- oder Speiseröhre, kann das verheerende Folgen nach sich ziehen.
Schadstoffe in der Bekleidung
Aber auch in Kleidung sind häufig Stoffe enthalten, die die
Gesundheit des Menschen nachhaltig schädigen können. Dazu zählen
vor allem folgende Stoffe:
- Alkylphenole (NPE oder NPEO), werden beim Reinigen und
- Phthalate (Weichmacher), meist in Kunstleder, Gummi oder
- Farbstoffe (Azofarbstoffe), können krebserregende
- Bromierte Flammschutzmittel (BFR), krebserregende und
- Zinnorganische Verbindungen (vor allem Tributylzinn -
- Tenside (Perfluorierte Tenside - PFC), meist in
- Aldehyde (Formaldehyd) zur Herstellung von Farben, kann
- Triclosan (polychlorierte Phenoxyphenole – PCPP), in
- Schwermetalle (Blei, Cadmium, Quecksilber), Bestandteil
Färben verwendet, kaum biologisch abbaubar, seit 2003 EU-weit
verboten
[/*]
eingefärbten Textilien, können die die Fähigkeit zur Fortpflanzung
schädigen sowie Diabetes und Übergewicht hervorrufen
[/*]
aromatische Amine freisetzen, verboten für Textilien, die mit der
Haut in Kontakt kommen können
[/*]
hormonsystemstörende Wirkung
[/*]
TBT, Mittel zur Schimmel- und Schädlingsbekämpfung), meist in
Sportbekleidung, Schuhen oder Socken), nicht abbaubar,
immunsystemschwächende Wirkung, können das Nervensystem angreifen
sowie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen
[/*]
Lederprodukten wie Outdorr-Bekleidung, nicht abbaubar, sammeln sich im
Organgewebe und Blut, können Leberschäden verursachen, das
Hormonsystem schädigen und Krebs hervorrufen
[/*]
Krebs verursachen, muss auf dem Etikett vermerkt sein, findet sich in
knitterfreien Hemden
[/*]
Sport- und Funktionsbekleidung sowie Schuhen, sammelt sich im Urin,
kann die Fruchtbarkeit der Frau schädigen, die Mikroflora auf der
Haut zerstören und die Bildung resistenter Bakterien fördern
[/*]
von Farben, reichern sich im Körper an, greifen das ZNS (Zentrale
Nervensystem) an, schädigen die Nieren und gelten als stark
krebserregend[/*]
Vor allem Eltern von Kleinkindern sollten unbedingt darauf achten,
welche Stoffe in der Kleidung ihrer Kinder enthalten sind. Da dies
allerdings nicht immer ersichtlich ist, kann es sinnvoll sein,
Kleidung zu erwerben, die nachweislich unter Einhaltung von
Öko-Standards produziert wurde. Hier gibt es verschiedene Siegel, mit
denen solche Kleidung gekennzeichnet ist. Beispiele wären etwa:
- IVN Best
- Siegel von Öko-Tex
- GOTS (Global Organic Textile Standard)
- Cotton made in Africa
- Fairtrade-Siegel (für Baumwolle)
- Grüner Knopf (staatliches Textilsiegel)[/*]
[/*]
[/*]
[/*]
[/*]
[/*]
Sicher bieten solche Siegel keinen absoluten Schutz, zeigen aber
zumindest, dass die jeweilige Kleidung strengen Kontrollen von
verschiedenen Stellen unterliegt.
Produktsicherheit bei technischen Produkten
Wenn Konsumenten elektrische Geräte kaufen oder ihren Kindern ein
elektrisch betriebenes Spielzeug schenken, ist damit stets ein
gewisses Risiko verbunden, weil eine schadhafte Elektronik zu
Verletzungen oder im schlimmsten Fall zu Kurzschlüssen und dadurch
hervorgerufene Wohnungsbrände führen kann. Aus diesem Grund sollte
man als Konsument darauf achten, dass es sich bei den Produkten um
Modelle handelt, die vom TÜV geprüft und
mit
einer entsprechenden CE-Kennzeichnung versehen sind. Diese
Kennzeichnung wird vor allem für Elektrogeräte, aber auch für
Spielzeug, Schutzausrüstung, Messgeräte oder Medizinprodukte
vergeben. Das Vorhandensein einer solchen CE-Kennzeichnung ist für
die genannten Produktgruppen gesetzlich vorgeschrieben. Der TÜV kann
bei Risiken im Zweifelsfall auch eine
Sperrung
von Elektrogeräten (z. B. E-Scooter bei Glätte) fordern. Wer
sich also Elektrogeräte oder Produkte der genannten Warengruppen
zulegt, ist gut beraten, vor dem Kauf nach dem CE-Zeichen auf der
Verpackung zu suchen oder sich vom Verkaufspersonal bestätigen zu
lassen, dass das Gerät vom TÜV zugelassen ist.
Deutsche und internationale Gesetzgebung zur Produktsicherheit
Der Schutz der Verbraucher vor gesundheitlichen oder finanziellen
Schäden durch Produkte aus dem In- und Ausland hat für die
Gesetzgebung in Deutschland sowie der Europäischen Union einen sehr
hohen Stellenwert. Aus diesem Grund gibt es inzwischen ein ganzes
Konglomerat an Gesetzen und Verordnungen, mit denen die
Produktsicherheit gewährleistet werden soll. Im Geltungsbereich der
Bunderepublik Deutschland existieren neben dem schon genannten
Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) noch folgende Gesetze:
- Medizinproduktgesetz (MPG)
- Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von
- Gesetz über die Bereitstellung von Funkanlagen auf dem
- Gesetz über die umweltgerechte Gestaltung
[/*]
Betriebsmitteln (EMVG)
[/*]
Markt (FuAG)
[/*]
energieverbrauchsrelevanter Produkte (EVPG)[/*]
Zu den wichtigsten Gesetzen bezüglich der Produktsicherheit im Raum
der Europäischen Union zählt vor allem die vom Europäischen
Parlament verabschiedete und in Kraft gesetzte VO (EG) Nr. 765/2008.
Worauf Verbraucher in Sachen Produktsicherheit vor allem achten
sollten
Wann immer man ein Produkt einkauft, unabhängig von der Warengruppe,
sollte man als Verbraucher hauptsächlich darauf achten, dass die
Verpackung aus umweltfreundlichem Material besteht und sich möglichst
recyceln lässt bzw. biologisch abbaubar ist. Darüber hinaus ist es
ratsam, nach wichtigen Prüfsiegeln zu schauen, etwa nach dem
CE-Zeichen des deutschen TÜVs sowie bei Kleidung nach einem
Bio-Siegel. Vor allem bei Elektrogeräten und elektrischem Spielzeug
für Kinder ist dieses CE-Siegel zwingend. Auch ein Blick auf das
Etikett ist sinnvoll, denn dort müssen Angaben zu besonders
gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen gemacht werden. Auch kann es
sinnvoll sein, sich die aufgelisteten Inhaltsstoffe anzusehen, etwa
bei Kosmetik oder Körperpflegeprodukten. So erkennt man sehr schnell,
ob in einem Produkt ein Stoff enthalten ist, gegen den man selbst oder
ein Familienmitglied allergisch ist. Wer sich bei einem Produkt nicht
sicher ist, ob es sich um eines handelt, das den gesetzlichen Vorgaben
bezüglich der Produktsicherheit entspricht, der kann sich an eine der
Verbraucherzentralen wenden und dort weitere Informationen einholen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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