Ein Blick auf aktuelle Entwicklungen
Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Köln

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Klimaschutz ist wichtig – auch und vor allem in wachsenden Städten und urbanen Regionen, denn hier erweist er sich als besondere Herausforderung. Im Jahr 2019 rief Köln als erste Millionenstadt in Deutschland den Klimanotstand aus und verschrieb sich im Anschluss den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens. Höchste Zeit also, nachzuprüfen, ob und inwieweit sich die Stadt seither in puncto Nachhaltigkeit entwickelt hat. Wir werfen an dieser Stelle einen Blick auf den Stand der Dinge und beleuchten bedeutende Nachhaltigkeitsprojekte der Region.

Klimaschutz im urbanen Raum

„Nix bliev wie et wor“ heißt es schon im kölschen Grundgesetz. In und um Köln ist man bereit, mit der Zeit zu gehen und dies bedeutet aktuell ein besonderes Engagement in Sachen Nachhaltigkeit. 2019 verpflichtete sich der Stadtrat von Köln dazu, dem Schutz des Klimas eine erhöhte Priorität einzuräumen und das Thema Klimaschutz verstärkt in politische Entscheidungen einzubeziehen. Man bekannte sich zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und beauftragte Verwaltung und Stadtwerke mit der Weiterentwicklung von entsprechenden Maßnahmen und Konzepten.

2021 wurde die Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030+“ als Kompass für eine nachhaltige Stadtentwicklung beschlossen. Eine große Herausforderung, denn wenn es um Nachhaltigkeit in Großstädten geht, geht es um das Große Ganze, nämlich um Umweltschutz und Lebensqualität. Das eine funktioniert nicht ohne das andere und nachhaltige Städte sind lebenswerte Städte. Wer freut sich nicht über saubere Luft, ein angenehmes Stadtklima sowie autofreie Zonen, in denen man entspannt flanieren, einkaufen und sich begegnen kann? Darum stehen die Themen

  • nachhaltiges Bauen
  • erneuerbare Energien und Energieeffizienz
  • Förderung der Elektromobilität
  • Mobilitätstransformation
  • Entsiegelung von Flächen und Begrünung
  • Reduktion von Abfällen
  • Wasserschutz und Ressourcenschonung

im Fokus. Städte stehen vor der Aufgabe, sowohl große Projekte umzusetzen als auch ins Detail zu gehen und vom nachhaltigen Großbauprojekt bis zum umweltfreundlichen Stadtmobiliar mit Parkbänken aus recycelbarem Material an alles zu denken. Das Stadtmobiliar spielt dabei keine unbedeutende Rolle, da es täglich von vielen Menschen genutzt wird und die Atmosphäre des öffentlichen Raums prägt.

Der erste Kölner Nachhaltigkeitsbericht lässt Luft nach oben

Um Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit transparent zu prüfen und transparent zu halten, erschien im Jahr 2022 der erste Kölner Nachhaltigkeitsbericht. Er beleuchtet anhand von neun thematischen Handlungsfeldern und dem übergeordneten Thema der Steuerung den aktuellen Stand und Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit. Der Bericht verdeutlicht, in welchen Bereichen bereits Fortschritte erzielt wurden und in welchen Feldern mehr Engagement erforderlich ist.

Der erste Kölner Nachhaltigkeitsbericht markierte den Beginn einer regelmäßigen, für alle zugänglichen Berichterstattung zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt. Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht zeigt, dass viel in Bewegung ist, aber er macht auch deutlich, dass weiterhin Herausforderungen anstehen. Dazu gehören die weiterhin zunehmende Versiegelung von Flächen, die soziale Ungleichheit in einigen Stadtteilen und die Notwendigkeit, den Klimawandel stärker zu bekämpfen.

Beispiel Mobilität

Foto: ©designium_Shutterstock

Ein fundamentales Thema, wenn es um Nachhaltigkeit im urbanen Raum geht, ist das Thema Mobilität. Im Nachhaltigkeitsbericht von Köln heißt es dazu „Der Modal-Split, also die Verteilung des Verkehrsaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel, ist nach wie vor stark durch die Pkw-Nutzung geprägt.“ Das zeigen auch die zugehörigen Zahlen. 2017 wurden 35 Prozent der Wege in Köln mit dem Auto zurückgelegt, 21 Prozent mit dem ÖPNV, 26 Prozent per Pedes und 18 Prozent mit dem Fahrrad. Zum Vergleich: 1982 wurden 48 Prozent der Wegstrecken in Köln mit dem Auto gefahren, neun Prozent mit dem Fahrrad und bei der ÖPNV-Nutzung hat sich in den vergangenen 40 Jahren besonders wenig geändert. Für 18 Prozent der Wege wurde der öffentliche Nahverkehr genutzt. Es ist also noch viel Luft nach oben – vor allem, wenn man bedenkt, dass der Anteil an E-Autos in Köln 2020 nicht einmal ein Prozent betrug.

Nachhaltigkeit zum Mitmachen – Drei Projektbeispiele

Damit die Nachhaltigkeitsziele in Köln erreicht werden, muss noch einiges geschehen und es lohnt sich für Kölner und Kölnerinnen, aktiv an der umweltfreundlichen Gestaltung ihrer Stadt mitzuarbeiten. Die Stadt unterstützt zahlreiche nachhaltige Projekte auch finanziell und es ist eine gute Idee, sich immer mal wieder über aktuelle Förderprogramme zu informieren. Wir stellen drei Nachhaltigkeitsprojekte in Köln vor, die jeder aktiv unterstützen kann.

Grün hoch 3

Damit die Stadt grüner und der Umgang mit Regenwasser optimiert wird, wurde das Projekt Grün hoch 3 ins Leben gerufen. Mit dem Programm werden Menschen durch eine finanzielle Förderung unterstützt, die ihre Fassade oder ihr Dach begrünen oder Flächen entsiegeln möchten. Auch das Anlegen von Zisternen und Regenfässern ab einem Fassungsvermögen von 950 Litern wird unterstützt.

Beete statt Beton

In der Großstadt ist es nicht immer einfach, Kindern und Jugendlichen ein Gefühl für die Natur zu vermitteln und ein Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz zu schaffen. Mit dem Lern- und Erlebnisgarten wurde eine mit Hochbeeten, Wurmkisten und Insektenhotels ausgestattete grüne Oase mitten in der Innenstadt geschaffen, in der Kindern und Jugendlichen die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz nahegebracht werden.

Stadt und Land

Der Ernährungsrat für Köln und Umgebung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Städter und Landwirte näher zueinander zu bringen und so regionale Kreisläufe und das Bewusstsein für die Lebensmittelproduktion zu stärken.

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Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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