Bürgertreff
Gute Idee mit
einigen Schwachstellen
Die Fahrradstraßen in der Frechener Innenstadt waren vorherrschendes Thema des Bürgertreffs der Perspektive für Frechen im Schützenhaus.
Frechen (lk). Der erste Bürgertreff nach der Corona-Pandemie der Fraktion Perspektive für Frechen im Hotel Frechener Hof fand große Resonanz. „Das lag sicherlich auch am aktuell in Frechen sehr intensiv und durchaus kontrovers diskutierten Thema: Fahrradstraßen“, sagt Dieter Zander, Fraktionsvorsitzender und Pressesprecher der Perspektive.Die Wortbeiträge zu der emotionsbeladenen Thematik seien aber sehr sachlich gewesen. Befürworter und Gegner des Probelaufs seien ausgiebig zu Wort gekommen.
Im Wesentlichen wurden kritisiert: Bedingt durch die Einbahnstraßenregelungen hat sich der Verkehr partiell verlagert und auf andere Straßen, zum Beispiel die Klarengrundstraße, konzentriert. Die Lärmbelästigung hat dort zugenommen.
Anwohner befürchten Schäden an den teilweise alten Häusern. Die teilweise sehr umständlichen Umwege würden für einen erhöhten Emissionsausstoß sorgen. Ansässige Gewerbetreibende fühlen sich beeinträchtigt und benachteiligt. „Auch die partiell nicht rechtskonforme wie auch provisorische, optisch störende Beschilderung, speziell für Radfahrende wurde moniert“, erklärt Zander. Die Einbahnstraßenregelung verleite zudem zum Rasen. Diesbezüglich wurden mehr Kontrollen gefordert.
Als vorteilhaft wurde berichtet: In den verkehrsberuhigten Bereichen herrscht weniger Lärmbelästigung. Wohn- und Lebensqualität haben für die Anwohner zugenommen. Auch der Sicherheitsaspekt für Fahrradfahrende, insbesondere Kinder, wurde gelobt. Für die KiTa St. Audomar in der Alte Straße bedeute die Probephase viel mehr Verkehrssicherheit und -beruhigung.
Zander: „Eine Probephase dient bekanntlich dazu, Schwachstellen zu erkennen beziehungsweise zu analysieren, Optimierungen vorzunehmen und Vor-/Nachteile zu eruieren. Insofern warten wir auch mit Spannung auf die Ergebnisse der beabsichtigten Verkehrszählungen. Die Thematik wird uns noch einige Zeit begleiten.“
Die gesammelten Pro- und Kontraargumente wird die Perspektive der Verwaltung zugänglich machen und in einem zeitnahen Antrag an den Ausschuss für Verkehr, Umwelt und Klima erforderliche Korrekturen wie die Überprüfung der Einbahnstraßenregelung in Teilbereichen, vermehrte Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsmessungen, die Anpassung der Beschilderung oder auch die Analyse des durch Verlagerung bedingten erhöhten Verkehrsaufkommens in einigen Straßen beantragen.
„Die Perspektive möchte in diesem Kontext auch ein Gesamtfahrradkonzept für das Frechener Stadtgebiet fordern; denn die jetzige Fahrradzone hängt wie eine Insel im Ozean ohne Anbindung an die im Umfeld befindlichen Radwege ziemlich in der Luft“, so die Perspektive abschließend.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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