Klimaschutz
Kein klimaschädliches Narkosegas mehr

Dr. Jörg Niehüser-Saran, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, im OP im Kreiskrankenhaus Waldbröl mit dem Leiter des OP-Pflege-Teams Sascha Tiessen.  | Foto: Klinikum Oberberg
  • Dr. Jörg Niehüser-Saran, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, im OP im Kreiskrankenhaus Waldbröl mit dem Leiter des OP-Pflege-Teams Sascha Tiessen.
  • Foto: Klinikum Oberberg

Oberberg. Narkosegase werden weltweit regelmäßig und auch sicher eingesetzt. Der Nachteil der Narkosegase ist allerdings ihr äußerst negativer Einfluss auf das Klima. Daher wechselt das Klinikum Oberberg das Narkosegas in den Krankenhäusern Gummersbach und Waldbröl aus.

Das bislang verwendete Gas ist nach Schätzungen von Experten 2.500-mal so klimaschädlich wie CO 2.

„Für eine Stunde einer Narkose mit dem Gas könnte man circa 2.000 Kilometer mit dem Auto fahren“, erklärt Dr. Jörg Niehüser-Saran, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Kreiskrankenhaus Waldbröl. Daher wird im OP in Gummersbach und Waldbröl inzwischen ein alternatives Narkosegas genutzt.

Hamburg und Baselals Vorbilder

Damit folgt das Klinikum Oberberg dem Beispiel des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf und des Universitätsklini-

kums Basel, die den Austausch schon vollzogen haben.

Über das bislang verwendeten Gas sagt Dr. Matthias Paul, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin im Kreiskrankenhaus Gummersbach: „Für dieses Narkosegas wird ein spezieller Verdampfer benötigt, um das Narkosegas zu erhitzen. Dafür ist ein Stromverbrauch eines modernen Haushaltskühlschranks notwendig. Mit dem Verzicht auf das Narkosemittel kann ebenfalls durch eine Einsparung des Stromverbrauchs ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werde“.

Das klimaschädliche Gas wird nun durch ein anderes Narkosegas ersetzt.

„Während das alte Mittel die Treibhauswirkung von CO 2 um das 2.500-fache übersteigt, ist sie bei dem alternativen Narkosegas um ein Sechstel geringer“, erklärt Dr. Niehüser-Saran.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken für Anästhesie und Intensivmedizin beider Kreiskrankenhäuser sind von der Idee begeistert, auf das klimaschädliche Narkosegas zu verzichten, „zumal dieser Schritt nicht die Arbeitsweisen oder gar die Sicherheit von Narkosen an unserem Haus beeinflusst“, so Stefan Schorn, Assistenzarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin in Waldbröl.

„Da das alternative Gas immer noch schädlicher als CO 2 ist, diskutieren wir, für dieses Gas in Zukunft ein Recyclingsystem zu etablieren“, so Dr. Niehüser-Saran.

Als weitere Alternative steht die so genannte totalintravenöse Anästhesie als schonendes und sehr zuverlässiges Verfahren zur Verfügung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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