Netzwerk „Schule ohne Rassismus“
Für Vielfalt und ein friedliches Miteinander

- Rassismus hat an der Gesamtschule Kürten keinen Platz: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulleitung beziehen klar Stellung. Foto: Alexander Schiele/ Rheinisch-Bergischer Kreis
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Rhein-Berg. Im Rheinischen-Bergischen Kreis hat sich ein breites Netzwerk von mittlerweile 19 Schulen entwickelt, die sich als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aktiv gegen Diskriminierung und für Vielfalt in ihrer Schulgemeinschaft einsetzen. Während der Internationalen Wochen gegen Rassismus initiierten einige dieser Schulen nun besondere Aktionen, um für ein friedliches und offenes Miteinander zu werben.
Gesamtschule Kürten: Menschenrechte und Menschenwürde im Mittelpunkt
An der Gesamtschule Kürten beschäftigten sich die Jugendlichen von der 5. Klasse bis zur Oberstufe mit dem Thema Menschenrechte und Menschenwürde. „Unsere Schule ist ein sehr heterogener und bunter Ort, was gut ist“, sagt Schulleiter Markus Hintze-Neumann, „und daher wollen wir gemeinsam ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt setzen.“ Dafür beschrifteten die Schüler*innen unter anderem Puzzleteile mit den Menschenrechten und deren Bedeutung. Diese wurden dann zu Figuren zusammengefügt, die im Foyer ausgestellt sind. Die Geschichte der Menschenrechte griff zudem ein großes Wimmelbild auf und lud zur Diskussion ein, unterstützt durch ein digitales Quiz von Amnesty International. Für Lehrerin Astrid Wallenfang ist es „als Teil des Netzwerks eine Herzensangelegenheit, solche Aktionen durchzuführen und dafür zu sensibilisieren, dass nicht alle Menschen die gleiche Ausgangssituation haben, um ihr Leben zu gestalten.“ Daher wurde an der Kürtener Schule gleichzeitig der Welt-Down-Syndrom-Tag thematisiert, um Aufmerksamkeit für Menschen mit dieser Einschränkung zu schaffen.
Gesamtschule Rösrath: Vielfalt gefördert, Gemeinschaft gestärkt
Zum Fastenbrechen trafen sich Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte der Gesamtschule Rösrath, die seit 2024 Mitglied im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist. Ein Mädchen und ein Junge aus der 8. Klasse erläuterten die Bedeutung des Ramadans und wie zusammen mit Familie und Freunden der Abend nach dem Sonnenuntergang begangen wird. Gemeinsam wurde für ein Buffet gesorgt und beim Essen tauschten sich die Teilnehmenden aus verschiedenen Nationen über die vorhandenen unterschiedlichen Kulturen und Religionen aus. Schulleiter Jona Neusel betonte die Bedeutung derartiger Aktivitäten, um die Vielfalt in der Schulgemeinschaft der noch jungen Gesamtschule zu stärken.
Gymnasium Odenthal: Schüler*innen positionieren sich gemeinsam
Klar bezog auch das Gymnasium Odenthal, das ebenfalls Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist, mit allen Schüler*innen der Jahrgangsstufen 10 und 11 Stellung. Schulleiter Frank Galilea betonte, wie wichtig es sei, „jeden einzelnen Tag Haltung zu zeigen gegen menschenverachtende Handlungen, Hetze und Hass.“ Eine Schülerin trug den Poetry Slam-Text „Anders“ vor, der deutlich machte, wie Menschen sich fühlen, die als „anders“ wahrgenommen werden. Die Schüler*innen positionierten sich in Filmen, Plakaten, Klavierstücken und Liedern gegen Ausgrenzung. Eindrucksvoll rief ein Schüler, der vor 7 Jahren aus Afghanistan nach Odenthal kam, dazu auf, sich gegen Ungerechtigkeit zu stellen und für andere einzutreten, die keine Stimme haben. Die Bedeutung dessen zeigte sich ebenfalls anhand der Erfahrung, die ein Junge der Schule im 5. Schuljahr machen musste. Aufgrund seiner Hautfarbe wurde er von anderen Kindern diskriminiert, beleidigt und erniedrigt. Durch das beherzte Einschreiten seiner Freunde und der ganzen Klasse konnte diese Ausgrenzung beendet werden. Zum Abschluss bildete die ganze Schulgemeinschaft mit mehr als 800 Menschen eine Kette gegen Rassismus und für Courage.
Berufskolleg Bergisch Gladbach: das Kollegium mitgenommen
Zum Pädagogischen Ganztag lud das Berufskolleg Bergisch Gladbach alle Pädagogischen Mitarbeitenden ein. Unter dem Titel „Schule mit Courage – Haltung zeigen, Wandel gestalten“ fanden acht Workshops für die Lehrkräfte statt. Begonnen wurde mit einem Impulsvortrag von Darío Morazán zum Thema „Rassismus im Schulalltag erkennen“, im Foyer gab ein Markt der Möglichkeiten zudem fachliche Anregungen für die Arbeit im Schulalltag. „Gerade als Mitglied im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist es so wichtig, das komplette Kollegium für dieses Thema zu sensibilisieren und sich gemeinsam auf den Weg zu einer Rassismus kritischen Schule zu machen“, betonte Aline Pater, die die Planung des Pädagogischen Ganztages federführend für das Berufskolleg übernommen hatte.


Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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