Nächtliche Wadenkrämpfe:
Ein unterschätztes Leiden

Ob tagsüber beim Sport, abends im Bett, beim Einschlafen oder mitten in der Nacht – sie sind schmerzhaft und kommen meist ohne Vorwarnung: Krämpfe in der Wade. Foto: MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mbH/akz-o
  • Ob tagsüber beim Sport, abends im Bett, beim Einschlafen oder mitten in der Nacht – sie sind schmerzhaft und kommen meist ohne Vorwarnung: Krämpfe in der Wade. Foto: MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mbH/akz-o
  • hochgeladen von Angelika Koenig

(akz-o). Schmerzhafte nächtliche Wadenkrämpfe sind weder selten noch banal: Deutschlandweit werden rund 2,8 Millionen Menschen mindestens einmal pro Monat von einem nächtlichen Wadenkrampf aus dem Schlaf gerissen – einige sogar mehrmals pro Nacht. Diese sind nicht nur mit quälenden Schmerzen, sondern häufig auch mit erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität verbunden.
Die Ursachen sind vielfältig
Nicht immer gibt es für die anfallsartig mitten in der Nacht auftretenden schmerzhaften Kontraktionen der Wadenmuskulatur eine einfache Erklärung, denn die Ursachen und Auslöser sind vielfältig und reichen von Lebensstilfaktoren wie Stress, Überanstrengung und Bewegungsmangel über Alterungsprozesse und die damit verbundene Abnahme der Muskulatur bis hin zu Durchblutungsstörungen und Veränderungen im Hormonhaushalt oder Stoffwechsel. Eine fundierte medizinische Diagnostik ist daher unabdingbar.
Warum Aufklärung so wichtig ist
Anders als landläufig vermutet, ist ein Magnesiumdefizit jedoch in den seltensten Fällen die Ursache, denn nur bei etwa zehn Prozent der Bevölkerung liegt ein entsprechender Mangel vor. Eine sorgfältige ärztliche Abklärung ist daher die einzige Möglichkeit, einen oft langen Leidensweg zu beenden. Leider würden nächtliche Muskelkrämpfe aber auch ärztlicherseits „nicht selten als Bagatellsymptom abgetan“, sagt PD Dr. med. Michael A. Überall, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. und Präsident der Deutschen Schmerzliga e.V. – mit zum Teil erheblichen Folgen für Betroffene: „In klinischen Studien beklagt rund ein Drittel der Patientinnen und Patienten wegen der häufigen, krampfbedingten, abrupten Schmerzattacken Schlafstörungen und eine erhöhte Tagesmüdigkeit. Jeder Fünfte leidet unter Nervosität, Konzentrationsstörungen und Stress.“ Zudem bestehe durch den Schlafmangel ein erhöhtes Risiko für Stürze und die Entwicklung oder Verschlimmerung weiterer Erkrankungen wie Adipositas, Bluthochdruck oder Depression.
Krämpfe und Verspannungen: Informationen und eine Checkliste für den Arztbesuch
Um die Öffentlichkeit für das verbreitete Leiden und seine möglichen Folgen zu sensibilisieren und Betroffenen den Weg zu wirksamer ärztlicher Hilfe zu ebnen, bietet die Initiative „Ratgeber Krämpfe und Verspannungen“ gemeinsam mit der Deutschen Schmerzliga e.V. ausführliche Informationen zu schmerzhaften nächtlichen Wadenkrämpfen und weiteren häufigen Formen muskulär bedingter Schmerzen und Verspannungen. Eine hilfreiche Checkliste für den Arztbesuch, ein Schmerztagebuch zum Download, ergänzende Tipps für den Alltag sowie spezielle Dehnübungen unterstützen Betroffene. www.ratgeber-kraempfe-verspannungen.de/

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RAG - Redaktion

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