Aktuelle Studie ist eindeutig
Prospekte helfen sparen

- Ohne Prospekte in der kostenlosen Wochenzeitung fehlt den meisten Leserinnen und Leser eine wichtige Entscheidungshilfe für die Planung des Wocheneinkaufs.
- Foto: dru
- hochgeladen von Ulf-Stefan Dahmen
Köln (red). Gedruckte Werbeprospekte bleiben bei Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland trotz fortschreitender Digitalisierung sehr beliebt. Das zeigt der aktuelle Prospektmonitor von IFH Media Analytics. Demnach lesen nahezu alle Befragten (93 Prozent) zumindest gelegentlich gedruckte Angebotsflyer, 78 Prozent blättern mindestens einmal pro Woche darin.
Im Handel wird derzeit viel über den Sinn gedruckter Prospekte diskutiert. Einige große Handelsketten hatten ihre Handzettel abgeschafft – oft aus Kostengründen oder mit Verweis auf die Umwelt. Gleichzeitig denken andere Unternehmen über eine Rückkehr der Papierprospekte nach.
Übrigens: Soziale Medien spielen - so en Ergebnis der aktuellen Studie - kaum noch eine Rolle bei Prospekten.
Der maximale Nutzerkreis stagniert jedoch: Gut 86 Prozent blättern zumindest hin und wieder online durch Prospekte, ähnlich viele wie 2024.
Prospekte helfen beim Sparen
Gedruckte Prospekte dienen vor allem dazu, Sonderangebote zu entdecken und den Einkauf günstiger zu gestalten. Zu den häufigsten Gründen für die Prospektnutzung zählt die Schnäppchenjagd: Rund zwei Drittel der Print-Leser blättern wegen der Sonderangebote, gut die Hälfte will damit beim Einkauf sparen. In den letzten Jahren hat insbesondere die Planung des Wocheneinkaufs an Bedeutung gewonnen. Fast jede zweite Person (47 Prozent) nutzt gedruckte Handzettel mittlerweile gezielt, um den Wocheneinkauf vorzubereiten – deutlich mehr als noch 2016 (damals 26 Prozent). Online-Prospekte spielen bei der Einkaufsplanung mit 36 Prozent eine etwas geringere Rolle.
Verzicht auf Printprospekte sorgt für Unmut bei Verbrauchern
Während immer mehr Informationen digital verfügbar sind, reagieren viele Verbraucher verärgert, wenn gedruckte Prospekte wegfallen. 51 Prozent der Befragten geben an, dass sie von der Abschaffung gedruckter Prospekte durch Händler bereits betroffen sind. Nur etwa ein Viertel dieser Gruppe (26 Prozent) findet den Verzicht auf die Handzettel positiv. 62 Prozent berichten, seit dem Prospekt-Aus weniger Informationen von dem jeweiligen Anbieter zu erhalten. Fast die Hälfte (45 Prozent) kauft infolgedessen dort seltener ein. Viele Betroffene weichen auf andere Quellen aus: 49 Prozent lesen nun verstärkt die Prospekte konkurrierender Händler. Fast ebenso viele (45 Prozent) verzichten auch auf digitale Alternativen, weil ihnen deren Nutzung zu umständlich ist.
Rückkehr der Prospekte begrüßt
Manche Händler haben inzwischen wieder zum gedruckten Prospekt zurückgefunden. Knapp ein Drittel der Befragten hat erlebt, dass ein zuvor abgeschaffter Handzettel wieder im Briefkasten lag. Die große Mehrheit dieser Personen (63 Prozent) begrüßt die Rückkehr. 47 Prozent entdecken dadurch nach eigener Aussage wieder mehr interessante Angebote.
Print bleibt relevant
Gedruckte Prospekte bleiben „trotz aller Digitalisierungseuphorie ein fester Bestandteil im Alltag“, sagt Andreas Riekötter, Geschäftsführer von IFH Media Analytics. Selbst erfolgreiche Händler-Apps können die Prospekte nicht ersetzen. „Die meisten Menschen nutzen beide Kanäle parallel – und diese Hybridnutzung wird auch künftig dominieren“, so Riekötter.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
Kommentare