Schlaufenster
Wer war Alfred Nobel?

Alfred Nobel (1833–1896), Stifter des Nobelpreises. | Foto: www.imagebank.sweden.se, Gösta Florman / The Royal Library
  • Alfred Nobel (1833–1896), Stifter des Nobelpreises.
  • Foto: www.imagebank.sweden.se, Gösta Florman / The Royal Library
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Seit Anfang Oktober werden in den Medien immer wieder Personen
genannt, die dieses Jahr den Nobelpreis für eine besondere Leistung
erhalten werden. Wer aber war der Namensgeber für diesen Preis, in
welchen Kategorien wird er verliehen und woher stammt das Preisgeld?
Dazu heute einiges Interessante auf dieser Schlaufenster-Seite.

Der schwedische Erfinder Alfred Nobel, der von 1833 bis 1896 lebte,
ist der Begründer des nach ihm benannten Nobelpreises. Er soll in
seinem Leben über 350 Erfindungen gemacht haben. Die bekannteste
Entdeckung, die ihn dann auch berühmt machte, war der Sprengstoff
Dynamit. Er experimentierte schon als junger Mann mit dem Sprengmittel
Nitroglycerin, was sehr gefährlich war, denn dieses Produkt ließ
sich weder gut lagern noch transportieren. Als bei einem seiner
Versuche mehrere Personen, darunter auch Nobels jüngerer Bruder Emil,
starben, machte er es sich zur Aufgabe, einen Sprengstoff zu erfinden,
der sicher in der Anwendung ist. Im Jahre 1867 war es dann soweit und
er ließ sich seine Erfindung, der er den Namen „Dynamit“ gab,
patentieren. Mit dem Handel von Dynamit ist Nobel sehr reich geworden.
Das anfänglich noch „Nobels Sicherheitspulver“ genannte Dynamit
wurde damals oft für Sprengungen verwendet, um beispielsweise
Eisenbahnstrecken oder Tunnel zu bauen. Doch der Sprengstoff wurde in
der Folge dann auch für Kriegszwecke genutzt, was Alfred Nobel, der
ein absoluter Kriegsgegner war, entsetzte und große Sorgen bereitete.
So spendete er damals viel Geld an mehrere Friedensorganisationen.

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Die Tatsache, dass durch den Einsatz von Dynamit leider auch Menschen
ums Leben kamen, nährte die Gerüchte, dies könne der Grund gewesen
sei, dass er sein Vermögen einer Stiftung vererbte und festlegte,
dass jedes Jahr von diesem Geld und den daraus anfallenden Zinsen
Preise an Personen verliehen werden sollen, die „Großes“ für die
Menschheit geleistet haben. Nach seinem Willen wurden so die fünf
Kategorien Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden festgelegt.
Seit 1968 gibt es zusätzlich noch einen Nobelpreis für Wirtschaft.
Nobel starb im Jahr 1896 und es vergingen noch einige Jahre bis zur
Gründung der so genannten Nobelstiftung. Im Jahre 1901 wurde dann der
erste Nobelpreis der Geschichte in Stockholm verliehen. Damals
gehörte zu den Preisträgern auch der deutsche Physiker Wilhelm
Conrad Röntgen, der Entdecker der Röntgenstrahlen. Seitdem werden
jedes Jahr im Oktober, so wie auch in diesem Tagen, die Preisträger
verkündet und am 10. Dezember, dem Todestag Nobels, werden dann
offiziell in Stockholm die verschieden Nobelpreise verliehen. Das
Preisgeld pro Kategorie beträgt dieses Jahr neun Millionen
schwedische Kronen (ca. 940.000 Euro). Wenn es in einer Kategorie
mehrere Preisträger gibt (maximal drei Personen), wird die Summe
entsprechend aufgeteilt. Häufig wird dieses Geld wieder in die
Forschung gesteckt, dies ist allerdings nicht Bedingung. Natürlich
wird den Preisträgern, abgesehen von einem Scheck, auch noch eine
Urkunde und eine Medaille durch den schwedischen König überreicht.

Und jetzt kommt wieder das Wunder der Natur ins Spiel: Damit nicht
alle Früchte gleichzeitig keimen, legt ein Teil der Bucheckern eine
so genannte „Samenruhe“ ein. Dies bedeutet, dass diese Früchte
erst im nächsten oder vielleicht sogar erst im übernächsten Jahr
keimen. So hat ein größerer Teil der Jungpflanzen eine
Überlebenschance, da sie sich nicht gegenseitig Licht und Luft
wegnehmen. Die „Mastjahre“ sind für die Waldtiere besonders
entspannte Jahre, da sie sich große Vorräte anlegen können und
jederzeit ohne Anstrengung reichlich Nahrung finden.

Wer den Nobelpreis erhält, entscheiden verschiedene Komitees, die
sich je nach Kategorie aus Wissenschaftlern, Literaturprofessoren und
vielen hochkarätigen Personen zusammensetzen. Vorschläge für die
Nobelpreisträger dürfen auch nur bestimmte Personen machen, dazu
gehören u.a. auch die früheren Preisträger. In über 100 Jahren
sind natürlich viele Hundert Personen mit dem Nobelpreis
ausgezeichnet worden. Zu den bekanntesten deutschen Wissenschaftlern
und Personen, gehören neben Röntgen auch noch Robert Koch, Max
Planck oder Albert Einstein. Den Nobelpreis für Literatur erhielten
die deutschen Schriftsteller Hermann Hesse, Heinrich Böll, oder
Thomas Mann. Wichtige deutsche Friedensnobelpreisträger waren der
Theologe und Philosoph und als „Urwald-Doktor“ bekannte  Albert
Schweitzer im Jahr 1953, der frühere deutsche Bundeskanzler Willy
Brand erhielt den Friedensnobelpreis im Jahr 1971. Übrigens: Dieses
Jahr geht der wichtige Friedensnobelpreis an das Bündnis ICAN, das
sich dafür einsetzt, die Atomwaffen abzuschaffen. Ein ganz wichtiges
Anliegen, das sicherlich ganz im Sinne von Alfred Nobel gewesen
wäre…

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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