Renovieren leicht gemacht
Die Immobilie mit einem Kredit modernisieren

Eine häufige Renovierungsbaustelle: altersgerechte Badsanierungen. | Foto: Robert Kneschke / Stock.Adobe.com
  • Eine häufige Renovierungsbaustelle: altersgerechte Badsanierungen.
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Eine Modernisierung oder Renovierung ist eine Investition, die sich in vielerlei Hinsicht auszahlt. Ob es um eine optische Aufwertung, die Reduktion von Energiekosten oder eine Steigerung des Wohnkomforts geht – gut geplante Maßnahmen werten Ihre Immobilie langfristig auf. Doch wie finanzieren Sie größere Umbauten oder energetische Sanierungen, ohne Ihre Ersparnisse komplett aufzubrauchen? Die Antwort liegt häufig in gut durchdachten Kreditlösungen.

Welche Kreditlösungen es gibt, welche Förderungen man nutzen kann und wie Schritt für Schritt die Renovierung erfolgreich geplant werden kann? Hier gibt es Antworten:

Warum sind Renovierungen und Sanierungen so wichtig?

Ein gepflegtes Zuhause ist nicht nur ein Wohlfühlfaktor, sondern auch eine wichtige Grundlage, um den Wert der Immobilie zu sichern oder sogar zu steigern. Gleichzeitig werden Themen wie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit immer relevanter. Energetische Sanierungen wie der Austausch alter Fenster, die Installation einer modernen Heizung oder die Dämmung von Dach und Fassade können die Energiekosten spürbar senken und einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Darüber hinaus gewinnen Immobilien mit modernem Standard an Attraktivität – sei es bei einer möglichen Vermietung oder beim Verkauf. Mit gezielten Renovierungsmaßnahmen macht man das Zuhause fit für die Zukunft und erhöht die Lebensqualität für sich selbst und die Familie.

Die Herausforderung der Finanzierung

Die größte Hürde bei Renovierungs- und Modernisierungsprojekten sind oft die Kosten. Selbst kleinere Projekte wie die Renovierung eines Badezimmers (Kosten: typischerweise 8.000 bis 15.000 Euro je nach Ausstattung) oder die Neugestaltung des Wohnzimmers können schnell in die Tausende gehen. Größere Vorhaben, wie die energetische Sanierung eines ganzen Hauses (Kosten: ca. 50.000 bis 100.000 Euro) oder der Ausbau eines Dachgeschosses (rund 70.000 Euro und mehr), belaufen sich oft auf Summen im fünf- oder sechsstelligen Bereich.

Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick

Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um ein Projekt zu finanzieren – von staatlichen Förderprogrammen bis hin zu maßgeschneiderten Krediten. Hier ein Überblick:

1. Förderkredite und Zuschüsse: Unterstützung vom Staat nutzen

Die Bundesregierung hat erkannt, wie wichtig energetische Sanierungen sind, und fördert zahlreiche Maßnahmen durch günstige Kredite und Zuschüsse. Insbesondere die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet attraktive Programme für Hausbesitzer.

Gefördert werden unter anderem:

  • Wärmedämmung von Dächern, Wänden und Böden
  • Erneuerung von Fenstern und Außentüren
  • Installation von Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien
  • Photovoltaikanlagen oder Stromspeicher

Die Vorteile:

Förderkredite der KfW überzeugen durch besonders niedrige Zinsen und lange Laufzeiten. Zusätzlich kann man bei bestimmten Maßnahmen Zuschüsse erhalten, die nicht zurückzuzahlen sind. Besonders interessant ist das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“, das klimafreundliche Projekte unterstützt.

2. Modernisierungskredite: Eine flexible Lösung

Wer seine Immobilie modernisieren möchte, aber keine speziellen staatlichen Förderungen in Anspruch nehmen kann oder will, für den ist ein Modernisierungskredit eine hervorragende Alternative.

Ein Modernisierungskredit ist ein zweckgebundenes Darlehen, das speziell für Umbauten, Renovierungen und Sanierungen gedacht ist. Typische Verwendungszwecke des Modernisierungskredits sind:

Modernisierung und Renovierung:

  • Innenausbau: z. B. neue Bodenbeläge, Wände oder Decken
  • Außenanlagen: z. B. Gartenneugestaltung, Terrassenbau
  • Badrenovierung: z. B. Austausch von Armaturen und Fliesen
  • Kellerausbau: z. B. zu Wohn- oder Abstellräumen
  • Erneuerung von Wasserleitungen

Barrierefreier Ausbau oder Umbau:

  • Altersgerechter und behindertengerechter Wohnraum
  • Anpassung von Zu- und Aufgängen (z. B. Rampen, Treppenlifte)
  • Verbreiterung von Türen und Schwellenanpassung

Anbau und Umbau:

  • Erweiterung des Wohnraums durch neue Zimmer
  • Einrichtung eines Home-Office oder zusätzlichen Arbeitszimmers
  • Bau von Balkonen oder Verandas
  • Errichtung einer Garage oder eines Carports


Energetische Sanierung und Instandsetzung:

  • Gebäudedämmung (Dach, Fassade, Keller)
  • Austausch alter Fenster und Türen
  • Installation moderner Heizungs- oder Lüftungsanlagen


Aufwertung und Erneuerung der Gebäudetechnik:

  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Installation von Photovoltaik- oder Solaranlagen
  • Einrichtung von Stromspeichersystemen für Eigenverbrauch

Da die Mittel ausschließlich für bauliche Maßnahmen verwendet werden dürfen, bieten Banken oft günstigere Konditionen als bei klassischen Ratenkrediten.

Die Vorteile eines Modernisierungskredits:

  • Keine Grundbucheintragung erforderlich, anders als bei einer Baufinanzierung
  • Schnelle Verfügbarkeit der Mittel
  • Flexible Rückzahlungsoptionen

3. Kredite für größere Umbauten und energetische Verbesserungen

Für umfangreiche Sanierungsprojekte – etwa die Komplettsanierung eines Altbaus, den Ausbau eines Dachgeschosses oder die Installation einer Solaranlage – reichen kleinere Kreditsummen oft nicht aus. Hier kann ein größerer Immobilienkredit die passende Lösung sein.

Solche Kredite bieten hohe Finanzierungssummen und eignen sich ideal für Eigentümer, die größere Modernisierungsprojekte planen, ohne das eigene Ersparte aufbrauchen zu müssen. Dank fester Zinssätze und planbarer Raten bleibt die Finanzierung überschaubar und langfristig kalkulierbar – perfekt für umfassende Projekte, die einen klaren finanziellen Rahmen erfordern.

Wie plant man eine Renovierung richtig?

Eine erfolgreiche Renovierung beginnt mit einer guten Planung. Bevor man mit den Arbeiten startet, sollte man sich einen detaillierten Überblick über die geplanten Maßnahmen verschaffen.

Schritt 1: Bedarfsanalyse

Überlegen, welche Maßnahmen für die Immobilie notwendig und sinnvoll sind. Ist eine energetische Sanierung dringend erforderlich oder möchte man eher den Wohnkomfort steigern? Wichtig: Priorisieren der Maßnahmen nach Dringlichkeit und Budget.

Schritt 2: Kostenkalkulation

 Angebote von Handwerkern und Dienstleistern sammeln, um eine realistische Einschätzung der Kosten zu erhalten. Wichtig: Immer einen Puffer von etwa 10–15 % einplanen, um unvorhergesehene Ausgaben abzudecken.

Schritt 3: Finanzierung prüfen

Die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten vergleichen und prüfen, ob man Förderungen oder Zuschüsse in Anspruch nehmen kann. Ein Beratungsgespräch bei der Bank hilft, das passende Modell zu finden.

Schritt 4: Umsetzung und Kontrolle

Sobald die Finanzierung steht, können die Arbeiten beginnen. Wichtig: Während der Umsetzung den Überblick über den Fortschritt und die Kosten behalten, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Fazit: Mit der richtigen Finanzierung zum Erfolg

Renovierungen und Sanierungen sind wichtige Maßnahmen, um den Wert einer Immobilie zu sichern und den Wohnkomfort zu steigern. Dank vielfältiger Finanzierungsoptionen müssen auch größere Projekte kein Problem darstellen.

Wichtig: Staatliche Förderungen nutzen, wenn energetische Sanierungen geplant sind, und bei umfangreicheren Vorhaben auf maßgeschneiderte Kredite zurückgreifen. Mit der richtigen Planung und einer durchdachten Finanzierung wird das Modernisierungsprojekt zum Erfolg – und das Zuhause fit für die Zukunft.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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