Gravierende Mängel
Kurt-Bornhoff-Sportpark „über Jahre kaputtgespart“
Nur wenige Wochen nachdem Bürgermeisterin Susanne Stupp und der 1. Vorsitzende des Stadtsportverbandes Frechen, Gerd Koslowski, die „Allianz für den Sport 2.0“ unterzeichnet haben, in der sich die Stadt Frechen unter anderem verpflichtet, für „die passende Sportinfrastruktur im Stadtgebiet“ zu sorgen, melden die Ratsfraktionen SPD und Perspektive für Frechen „gravierende Mängel am Kurt-Bornhoff-Sportpark“.
Frechen (lk). Vereinsvertreter des Fußballvereins Spielvereinigung Frechen 20 und der TS Frechen hatten Ratsvertereter zu Begehungen der Sportanlage eingeladen, um sie auf, so die SPD, „zahlreiche, teilweise sicherheitsrelevante Mängel“ hinzuweisen. „Es besteht dringender Handlungsbedarf!“, erklärten die SPD-Ratsvertreter im Anschluss an die Begehung. Das Gesehene mache sie „teilweise fassungslos“.
In ihrer Pressemitteilung berichten sie von einer beschädigten und mit Laub verstopften Entwässerungsrinne, abblätternder Fassadenfarbe, erkennbaren Wasserschäden in den Umkleidekabinen, mangelhaften Sanitäranlagen, einem lockeren Urinal, einer fehlenden Duschtrennwand und von einer teilweise gerissene Außenverglasung.
Der Kunstrasenplatz am Sportgebäude vermittele „einen stark abgenutzten Eindruck“. Nähte im Belag seien gerissen und provisorisch mit Sand verfüllt. Nach Angaben des Sportvereins soll sich bereits ein Spieler verletzt haben, als er mit seinem Fuß an einem Riss in der Naht hängengeblieben ist. Auch die zugewachsenen, verschmutzen Wege rund um die Sportanlage, beschädigte Sitzbänke und Löcher im Rasenplatz werden von Sportlern und Sozialdemokraten kritisiert.
„Die Mängelliste lässt sich leider problemlos fortsetzen. Man muss sich schon fragen, warum die Verwaltung diverse Mängel im Rahmen des Geschäfts der laufenden Verwaltung nicht längst erledigt hat. Gerade bei sicherheitsrelevanten Punkten besteht dringender Handlungsbedarf“, teilt SPD-Ratsfrau Susanne Neustadt mit.
Nach Antrag der SPD soll die Stadtverwaltung im nächsten Sportausschuss am Mittwoch, 5. Juni, aufzeigen, wie die Mängel kurz-, mittel- und langfristig behoben werden können. „Da die Vereinsvertreter angeboten haben, diverse Mängel selbst zu beheben, bittet die SPD-Fraktion zudem um Prüfung, welche Instandsetzungsarbeiten durch den Verein in Eigenleistung erledigt werden können“, heißt es im Antrag der Sozialdemokraten.
„Der Kurt-Bornhoff-Sportpark ist ein weiteres Paradebeispiel dafür, wie öffentliche Infrastruktur in Frechen über Jahre kaputtgespart wurde. Vogel-Strauß-Politik hilft aber nicht; es gilt nun seitens der Stadtverwaltung konzeptionell aufzuzeigen, wie der Sportpark wieder insgesamt ertüchtigt werden kann!“, so das Fazit des Sportausschussvorsitzenden Uwe Tietz (SPD).
Auch Politiker der Perspektive für Frechen haben den Kurt-Bornhoff-Sportpark in Augenschein genommen. Sie resümierten: „Der gesamte Kurt-Bornhoff-Sportpark inklusive der Außenanlagen verkommt zunehmend. So kann es nicht weitergehen.“ Das Sportgebäude am Kunstrasenplatz befände sich in einem „katastrophalen Zustand“ und das schon seit Jahren.
„Das ist schlichtweg eine Zumutung für die Sportler und schadet dem Image der Stadt“, ärgert sich Ratsherr Dieter Zander. Ihm stelle sich die Frage: „Wann die zuständigen Mitarbeitenden aus der Gebäudeverwaltung und dem Sportamt mal vor Ort gewesen sind; denn derartig auffällige Mängel dürften jedem sofort ins Auge springen.“
Zander: „Wir verfügen über ein toll gelegenes Stadion, das diesen Zustand nicht verdient und perspektivisch hergerichtet werden muss. Damit dürfte auch die Regionalligatauglichkeit realisiert werden können.“
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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